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Volltext: Monatszeitschrift XXII (1919 / Heft 9 und 10)

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haft. Er hat diesem ernsten Streben den letzten Teil seines tätigen, stillen Lebens gewidmet, 
das früher endete, als sein Arbeitswille erwarten ließ. Auch in Eduard Stellas Kompositionen, 
in seinen zeichnerisch korrekten und liebenswürdig belebten Szenenbildern, in tüchtigen 
Porträten, lebt die wohltemperierte Mäßigung einer gezügelten Phantasie, einer würdevollen 
Haltung, welche der jüngeren Generation so fremd sind. So baut diese Bilderschau Brücken, 
auf denen wir in die Vergangenheit zurücklinden, aber auch solche in jenes Neuland, in das 
die Jugend vorzudringen so stürmisch begehrt. 
I OVIS KORINTI-I. Bei Halm und Goldmann zeigt sich Lovis Korinth als Graphiker. 
Es fehlt ihm hier sichtlich die Farbigkeit; die breite, wuchtige Pinselkraft, mit der er 
seine Impressionen hinzuwerfen liebt, ist wohl seine größte Stärke. Der Stift zwingt zu 
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Niellierte Goldschrniedverzierungen von Gärard Sordm 
(Aus dem Katalog der Ornamentstichsarnmlung des Österr. Museums) 
einer hohen Kultiviertheit oder zu einer reichen Innerlichkeit, wenn er Selbständiges bieten 
soll. Beides fehlt hier. Tüchtige und flüchtige Ausschnitte aus dem Leben, Studien und 
Impressionen, von denen man fühlt, daß sie an sich nichts Fertiges sind, daß sie zu etwas 
dienen, was wir nicht kennen. Es ist die Handschrift eines starken und mutigen Impres- 
sionisten, dem nur jene Geschmackskultur abgeht, welche auch den flüchtigen Strich zu 
etwas Vollendetem erhebt. 
REIE BEWEGUNG. Eine Vereinigung „radikal gerichteter Künstler" hat ihre 
Frühjahrsschau geboten, nachdem Johannes Itten ihnen voranging, dessen Arbeiten 
„als reine Kulminationen ihres Willens" bezeichnet werden. Es ist angezeigt, auch in die 
poetischen und ästhetischen Emanationen dieser Gruppe Einblick zu gewinnen, denn ihr 
Programm ist das weiteste, ihre Ziele sind die höchsten, ihre Anstrengungen die stärksten,
	        
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