schutzes gegenüber Alt und Neu dargelegt und auch gezeigt, wie eine ältere, zweckrichtige,
bodenständige Bauweise im Wohnbau auch in neuesten Bauten ohne Altertümelei fortleben
kann, da die Anforderungen modernster Wohnkultur sich viel näher mit jenen älterer Zeit
berühren als mit denen vor einigen Jahrzehnten. Für die Anführung der zahlreichen Bei-
spiele möchte ich für eine zweite Auflage des Buches die Bitte an den Verfasser richten,
für Häuser in größeren Städten wie Innsbruck nicht bloß die Hausnamen, sondern Straßen-
bezeichnung und Hausnummer zu geben, da sein Buch künstlerisch interessierten Orts-
fremden vielfach das geben kann, was unsere Reiseführer größtenteils noch vermissen
lassen. Der Bedeutung des Fremdenverkehrs für Tirol entspricht eine eingehende Be-
trachtung des Gasthof- und Hotelbauwesens, die sich der Ansicht anschließt, daß wir im
alten Schloß- und Klosterbau Beispiele haben, die es allerdings nicht etwa zu kopieren gilt,
an denen wir aber anlagen gibt dem
lernen können, Verfasser Gelegen-
Zimmeter legt heit,diestilgeschicht-
bei der Betrachtung licheEntwicklungdes
des städtischen Orts- auf den Tiroler Land-
bildes den Unter-
schiedzwischennord- gen Schmiedeeisen-
und südtirolischem kreuzes kurz anzu-
Bürgerhause dar; deuten. Neue, treff-
liche solche Kreuze
bringt er nach Ent-
würfen von Professor
Artur Payr in Prag.
ebenso eingehende
Darstellung widmet
er dann der länd-
lichen Bauweise in
der Untersuchungder Ein Tiroler Hei-
Typen des Tiroler matschutzbuch hat
Bauernhauses, wobei noch genügendAnlaß,
er in Wort und Bild
die Störungen der
dörflichen Erschei-
nung durch das ver-
städterte Bauernhaus
auch das Gebiet der
Volkstumsptlege zu
betreuen. Eine Aus-
wahl der Volksbräu-
che wird mit der
und Schulhaus be- S mm] der Familie sessa zu venedi Forderung nach ihrer
kämpft: (Aus den}: Katalog der Omamentslichsamrnlgng des Wiederbelebung _ ge-
Dle Bespre" Österr. Museums) geben; die freilich
chung der Friedhofs- ebenso schwer erfüll-
bar ist wie jene nach der Erhaltung der Volkstrachten und Volksspiele, die talweise be-
schrieben werden, aber nur mehr selten bei besonderen Festen zu sehen sind. Bei allen
Erhaltungs- und Wiederbelebungsbestrebungen hat man meiner Ansicht nach zu vermeiden,
daß ein schauspielerisches Gehaben in das Volk getragen wird; Schaustellungen vor Städter-
publikum bedeuten keine lebendige Erhaltung von Volkssitten im Volke.
Die reiche Fülle und Güte dessen, was die Tiroler Volkskunst an Hausrat erzeugt
hat, wie er teils noch im I-lausgebrauche des Volkes, teils in Museen sich darstellt, bewog
Zimmeter zu dem sehr dankenswerten Versuch einer zusammenfassenden, kunstgeschicht-
lichen Darstellung des Tiroler bürgerlichen Möbels, dem er die Charakterisierung des
Bauernmöbels und der sonstigen Hausgeräte anschließt. Siebzehn Tafeln und Abbildungen
erläutern diesen kenntnisreichen Exkurs, der die Arbeit Zimmeters in diesem Belang über
den l-leimatschutzzweck zu einem Tiroler Kulturbild erweitert. Sein Buch ist eine Dar-
stellung dessen, was Tirol an überkommenen Werten der Natur und Kunst birgt und zu
wahren hat; aber es weist auch darüber hinaus, was dort wie anderwärts zu tun und zu
unterlassen ist, um neue Werte zu schaffen. Es ist eingestellt auf die in der Heimatschutz-
bewegung durchaus herrschend gewordene Richtung, die sich mit der wirtschaftlichen und
friedhöfen so häufi- _