dergleichen in klar ausgeprägtem Schrägschnitt (Abb. I2, 13). Während aber
diese Art in Ägypten im Gefolge der Tuluniden zunächst nur ein vorüber-
gehendes Eingreifen des türkischen Elementes bedeutet, fmdet der eigentliche
Umschwung im Osten selbst durch die Konsolidierung der türkischen
Macht statt. Dort gründet um das Jahr rooo Mahmud von Ghasna
ein ausgedehntes, bis nach
Indien und Zentralasien sich
erstreckendes Reich, von
dessen überlieferter hoher
Kunstblüte bisher nur we-
nige Reste bekanntgeworden
sind. Um so wertvoller ist
ein kunstgewerbliches Denk-
mal, die jetzt in Agra befind-
liche I-Iolztür von dem Grabe
Mahmudsj" deren Sternfül-
lungen (Abb. 14, 15) die Mo-
tive und die Prinzipien der
alttürkischen Schmuckkunst
in ihrer Fortführung zeigen.
Hier treffen wir die entgegen
denGrundsätzenorganischen
Wachstums geführten Lap-
penranken, die punküerten
Bänder, Rankenbäumchen
und schnörkelhaft zerlegte
Tierköpfe und erkennen be-
reits voll ausgeprägt die Züge
jener Omamentik, die fälsch-
lich mit dem Namen der
„Arabeske" bezeichnet und
- zum Teil von Motiven
anderer Kunstkreise durch-
setzt" - zum Um und Auf
islaInischel-Dekorationskunst Abb. 17. Grabturm (Radkan bei Gutschan)
wird, die gerade in der I-Iolz-
kunst bis in späteste Zeit nachlebt. Als ein Beispiel der späteren, aus-
gebildeten Arabeske gebe ich (Abb. I6) einige im Österreichischen Museum
in Wien befindliche Türfullungen aus der Moschee Ibn Tuluns in Kairo, die
wohl aus der Zeit der Restaurierung der Moschee unter Ladschin, Ende des
XIII. Jahrhunderts, stammen.
"' „joumal of the Asiatic Society of Bengal", 1843, N. S, x11, Pan 1,
" Siehe Strzygowski, „Mshnttw („Jahrbuch der königlich preußischen Kunstsammlungen", XXV).
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