Neugründungen wird es auch hier
nicht befremden, wenn das Säulen-
und Kapitellmaterial zum Teil noch
aus alten (antiken oder christlichen)
Bauten zusammengetragen ist. Wo
aber dieses nicht genügte, da er-
kennen wir daneben Bildungen,
die den türkischen Geist bereits in
voller Klarheit wirksam erscheinen
lassen: Denn die Säule, das Haupt-
element des tektonischen, Kräfte
symbolisierenden Geistes griechi-
scher Architektur, erfährt hier
durch die Zerlegung in ein Bündel
von Wulsten, die sich in der Mitte
seltsam miteinander verknoten,
eine Umwandlung in rein dekora-
tivem, unstruktivem Sinn, trotzdem
sie als Stütze verwendet ist. Andere Bauten, wie die von einem Baumeister
aus Tus errichtete Sirtscheli-Medrese in Konia (Abb. 29), lassen wieder durch
Abb. 27. Fliese aus der Medrese in Chargird
(Wien, Kunsthistorisches Institut)
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Willi! l. '
Abb. 28. Moschee des Sultans Ala-eddin (Konia)