MAK

Full text: Monatszeitschrift XXIII (1920 / 1, 2 und 3)

 
Abb. 47. Eingang zum Serai und Ahmedbrunnen (Konstantinopel) 
Bibliotheken, Armenküchen, Krankenhäuser und Bäder reihen. So bildet die 
monumentale Moscheeanlage innerhalb der Stadt gleichsam eine Stadt für 
sich (Abb. 45). Während im gotischen Stadtbild der Dom organisch aus dem 
Stadtganzen herauswächst und mit dem Gewirre der umgebenden Häuser 
geradezu verschmilzt, ist ein größerer Kontrast, als er hier zwischen dem 
einheitlichen Grundplan der auf den wirksamsten Höhepunkten der Stadt 
errichteten Moscheekomplexe und den winkeligen, von oft windschiefen und 
altersschwachen Häusern eingefaßten Straßen besteht, kaum zu denken. 
In der künstlerischen Auswertung dieses die unumschränkte religiöse Macht 
ausdrückenden Gedankens der Isolierung und Monumentalisierung der 
Moschee im Stadtbilde hat vor allem Sinan Höchstleistungen geschaffen, 
gegen die die gleichzeitigen Versuche eines Michelangelo um so tragischer 
wirken, als dort ein ähnliches großzügiges Wollen durch die äußerlichen 
Verhältnisse unterbunden wurde. Die von Sinan errichtete Selimije von 
Adrianopel (Abb. 45) mag darin zusammen mit der Suleimanije in Konstan- 
tinopel als ein Höhepunkt bezeichnet werden. Die kubische Masse des 
Moscheekörpers erscheint in kontrastreicher Steigerung zwischen die vier 
Koordinaten der nadelförmigen Minarette eingespannt und das Ganze, von
	        
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