MAK

Volltext: Monatszeitschrift XXIII (1920 / 1, 2 und 3)

der Bildlosigkeit des Islams führte, 
so durchsetzt persisches und euro- 
päisches Naturgefühl die abstrakte 
Rhythmik des nachwirkenden noma- 
dischen Geistes. Immer aber ist es 
nur das Detail, das solchermaßen 
beeinflußt wird. Im Gesamtaufbau 
bleibt es bei einer untektonischen, ein- 
zelne Teile, wie gerade und gebogene 
Wandflächen, Nischen, Schriftfelder, 
Ornamentiiächen etc. aneinander- 
reihenden Art der Auffassung, wobei 
das Ornament f ohne symbolisch eine 
bauliche Funktion auszudrücken - 
füllend, rahmend oder unendlich rei- 
hend, nie organisch verbindend ver- 
wendet wird. Darin bleibt der alte 
Geist lebendig, das Internationale er- 
scheint auch hier durch die Verwer- 
tung nach eigenem Geiste gebunden. 
Dieser erreicht seine stärkste Wirkung 
. . . .. . . Abb. 57. Detail vom Brunnen Achrneds III. 
in ]enem Materialgefuhl und in Jener (Konsmünopevrop Hang) 
Farbenfreudigkeit, die wir bereits an 
den türkischen Altsachen wahrgenommen haben. Soweit nicht von vom- 
herein farbige Steinsorten verwendet werden, erhalten die Ornamentfüllungen 
gegenüber dem Glanz der Marmorfiächen ihre Wirksamkeit durch Ver- 
goldung auf blauem, blaßgrünem oder rosa Grund, bei den naturalistischen 
Details durch zartere Tönung. Allenthalben sind in die Marmortafeln 
Bronzeknöpfe einge- 
setzt (Abb. 58), deren 
zierliche Durchbruch- 
arbeit mit der der Gitter 
konkurriert. Über das 
Ganze breitet sich das 
schattende Holzdach, 
dessen ausbuchtende 
Schwingungen an ost- 
asiatische Pagoden und 
dessen geschnitzte Un- 
terseiten an das zier- 
liche Rocaille- und Git- 
terwerk des Rokoko 
gemahnen. Stehen wir 
 
 
 lAbb. 5B. Detail vom Brunnen beim Asab Kapu (Konstantinopel-Gina) hier dOCh in einer Zeit,
	        
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