Martin des badischen Schwarzwaldklosters St. Blasien der Kirche seiner
Heimatstadt Horb gewidmet hat, vielleicht die erste Stelle einnimmt.
Von den verschiedenen, in Württemberg nicht unterzubringenden
Marken fiel mir wiederholt auch eine
auf, die - in verstempelten Ab-
drücken - an die Troppauer Beschau
erinnerte. Aber wie wäre Troppau
nach Württemberg gekommen? Auch
die beiläufige Ähnlichkeit mit dem Nürn-
berger Meisterwerke des Wolff Roten-
beck von 1602 (R' 317g) kam nicht in
Betracht, da das fragliche Zeichen eine
Stadtbeschau sein mußte. Die Meß-
kännchengarnitur von 1721 in der Kir-
che von Wangen im Allgäu (Abb. x)
brachte endlich eine leise Vermutung
zur völligen Gewißheit. Die Gravie-
rung dieses schönen dreiteiligen, im
reichsten Laub- und Bandelwerk ge-
triebenen Objektes bezeichnet dieses als
„Ex dono Ja-
J 1
(X 47:79 450g cobi Menner
, CapzBrig: nati
Manna .938?" vero Wangen-
. _ sis Ao. 1721".
7761i? Kai-o m?! erßs AlsoderKaplan
qßo ' (_ Jakob Menner
4,7 in Bregenz
hatte dieses wertvolle Goldschmiede-
objekt seiner Heimatstadt Wangen im
Allgäu gestiftet. Obwohl dieses liebliche
Städtchen, wie ich an anderem Orte
näher ausführen werde, selbst eine
ganze Reihe von Goldschmieden besaß,
hat der genannte Geistliche keinem
derselben seine Bestellung übergeben,
sondern wählte einen Goldarbeiter
seiner neuen Vorarlberger Heimat, den
Meister I G Z, der - nach der liebenswürdigen Feststellung des
Herrn Dr. An- m m dreas Ulmer vom Landesarchiv in Bregenz W
Johann Georg ' ' Zwickle (auch Zwicklie) heißt und am 4. De-
zember 1732 gestorben ist; die Familie ist schon früher als im gleichen Beruf
tätig nachzuweisen, da zum Beispiel 1691 - gelegentlich der Vermählung
seiner Tochter - auch ein Goldschmied Ulrich Zwickli in Bregenz vorkommt.
Abb. z. Ciborium der Kiiche von Riedlingen