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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe X (1895 / 1)

ihn: npuä fecit fcanriäcuä h: mleehiulann; das linke die Verehrung 
der Reliquie durch die Königin Elisabeth und ihre drei, gleich ihr 
gekrönten Töchter - der (alte) Sarkophag ruht auf den Händen der 
knienden Fürstin und des stehenden Heiligen selbst; das rechte die 
Heilung des kranken Banus durch den heil. Simeon. 
Auf der Dachschräge darüber hat der Künstler sich selbst bei der 
Arbeit angebracht, zu beiden Seiten die durch plötzlichen Tod bestraften 
Versuche, einmal die Reliquie, das andere Mal einen Fuß zu rauben. 
Die beiden Schmalseiten sind im Giebel mit dem Wappenschilde 
von Ungarn-Anjou unter dem Helm des Königs und den Buchstaben 
L und R (Ludovicus Rex) geziert. Darunter einerseits die stürmische 
Ueberfahrt des Schiffes, dessen Bemannung der Legende zufolge alle 
Fracht mit Ausnahme der Reliquie über Bord warf; ein Dämon ist im 
Begriffe, den Mast umzureißen, allein der Heilige beschwichtigt die 
empörte Adria. Auf der anderen Seite die Versuchung der Königin Eli- 
sabeth, dieisich einen Finger des heiligen Leichnams aneignen möchte, 
jedoch, gewarnt durch eine Wunde an der Stelle, wo sie das Glied ver- 
borgen hatte, den Raub zurückgibt. 
Die Vorderwand des Schreins, die heruntergeklappt werden kann, 
ist auf der Innenseite abermals zur Darstellung von Wundern des 
Heiligen benützt, und an der Wand hinter dern Leichnam sind die Dar- 
stellung im Tempel und zu beiden Seiten die anderen Schutzpatrone von 
Zara, die Heiligen Grisogonus, Anastasia, Donatus, Zoilus angebracht. 
Diese Rückwand konnte nicht abgeformt werden; Abbildungen zufolge 
dürfte sie zu den Theilen der Arca gehören, die erst in späterer Zeit, 
im sechzehnten Jahrhundert, hergestellt worden sind, ebenso wie der 
Fries auf der Rückseite mit zierlichem Renaissance-Ornament, Lilien- 
wappen und drei Medaillons mit den Umschriften; Nunc dimittis servum 
tuum Domine - Ave gratia plena - Ecce Domini ancilla. Ferrari 
Cupilli möchte die neueren Theile für einen venezianischen Künstler in 
Anspruch nehmen. 
Der Schrein ist, wie bereits früher gemeldet wurde, im Kunst- 
gewerbe-Museum zu Budapest durch Prof. Karl Kerpka jun., und zwar 
in vorzüglicher Weise abgeformt worden. Den Besitz eines Exemplares 
verdankt das Oesterr. Museum der Fürsorge des h. k. k. Ministeriums 
für Cultus und Unterricht. 
B. Bucher.
	        
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