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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XII (1877 / 145)

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museen in manchen Punkten. Dem Gewerbemuseum in Brünn, in Eger, 
Trübau u. a. m. fehlt die unmittelbare Verbindung mit der Schule; das 
Reichenberger Museum ist nicht so gut dotirt, wie das Lernberger Museum. 
Da ausserdem das Lemberger Publicum dem Museum wie der Schule die 
lebhaftesten Sympathien entgegenbringt, so ist gar nicht zu zweifeln, dass 
beide Anstalten sich rasch entwickeln werden. Wenige Schulen und Museen 
in den Kronländern sind in einer so günstigen Stellung wie Schule und 
Museum in Lemberg. An der Spitze des Museums steht Hr. Balutowski; 
in erster Linie fördern dasselbe als Freunde des gewerblichen Fortschrittes 
die Herren S. Wierzbicki, Oberingenieur der Eisenbahn und Excellenz 
Graf Wladimir Dzieduszycki, der in einem Palais ein privates Museum 
und Bibliothek geschaffen und der Oelfentlichkeit zugänglich gemacht hat. 
Zur rechten Zeit ist auch in Lemberg eine grosse Landesausstellung in 
das Leben gerufen worden; da diese eines glänzenden Erfolges sicher, 
wesentlich zur Klärung der gewerblichen Bedürfnisse beitragen wird, so 
kann die ganze Situation der beiden genannten Institute in jeder Hinsicht 
als eine sehr günstige bezeichnet werden. 
Das erwähnte Comite konnte jedoch die Aufgabe der Errichtung 
eines Gewerbemuseums in Lemberg dann erst als vollendet und gelöst 
betrachten, wenn die stete Entwickelung dieser Institution für die Zukunft 
vollkommen gesichert war. Zu diesem Zwecke wurde das in's Leben ge- 
rufene Museum als ausschliessliches Eigenthum der kön. Landeshauptstadt 
Lemberg, somit als nstädtisches Gewerbemuseumr- unter die Oberaufsicht 
und Verwaltung des Gemeinderathes dieser Stadt übertragen. 
Das städtische Gewerbemuseum hat seinen Statuten gemäss den 
Zweck, das Gedeihen und den Fortschritt der Gewerbe und der Industrie 
im Lande zu fördern, und durch Beschaffung entsprechender Muster, 
Fabricate und sonstiger Behelfe, welche die Wissenschaft, Kunst und 
Industrie bieten, für die Hebung der Gewerbe und der Industrie im Lande 
in wissenschaftlicher und ästhetischer Richtung Sorge zu tragen. 
Zur Erreichung des beabsichtigten Zweckes werden vorzugsweise 
dienen: a _ 
Die ständige Ausstellung der vorzüglichen Erzeugnisse aus allen 
Zweigen der Kunst, der Gewerbe und der Industrie; 
die ständige Ausstellung der Landes-Erzeugnisse aus dem Gebiete der 
Kunst, Gewerbe und Industrie; 
die Ausstellung von Erzeugnissen aus dem Gebiete der Gewerbe und 
Industrie, welche Eigenthum von Privatpersonen, Genossenschaften, öffent- 
lichen und Privatanstalten bilden, ebenso von Erzeugnissen der einzelnen 
Gewerbetreibenden und Industriellen, welche zu diesem Zwecke zeitweise 
dem Museum überlassen werden. 
Es werden daselbst Vorlesungen gehalten, seine Lesehallen, Bibliothek 
eröffnet, Ausstellungen veranlasst, Druckschriften etc. zur Belehrung des 
Gewerbestandes verötfentlicht werden. Die Aufstellung der Sammlungen
	        
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