CURATORIUM
NEUAUFSTELLUNG
DER SAMMLUNGEN
GESCHENKE
ANKÄUFE
Gleichzeitig geruhten Seine Majestät allergnädigst zu gestatten, dass den
Mitgliedern des bisherigen Curatoriums für die Ausübung ihrer Functi_on die
Allerhöchste Anerkennung ausgesprochen werde.
Weiters haben Seine k. und k. Apostolische Majestät mit Allerhöchstem
Handschreiben vom x. December 1898 den Ministerpräsidenten a. D. Freiherrn
von Gautsch zum Präsidenten des vom Minister für Cultus und Unterricht neuer-
nannten Curatoriums des k. k. Österreichischen Museums alfergnädigst zu
ernennen geruht.
Der Minister für Cultus und Unterricht hat im Grunde des 5. 8 der mit
Allerhöchster Entschliessung vom 28. November 1898 genehmigten Statuten
des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie zu Mitgliedern des
Curatoriums dieser Anstalt auf die Funtftionsdauer von drei Jahren ernannt: den
Director des Archäologischen Institutes in Wien Hofrath Dr. Otto Benndorf,
Se.Excellenz den Geheimen Rath und Mitglied des Herrenhauses Nikolaus Dumba,
den Grossindustriellen Wilhelm Ginzkey, Se. Erlaucht den Geheimen Rath und
Mitglied des Herrenhauses Johann Grafen Harrach, den ordentlichen Professor
an der Kunstakademie in Prag Adalbert Hynais, die Mitglieder des Herrenhauses
Grossindustriellen Arthur Krupp, Se. Excellenz den Geheimen Rath Karl Grafen
Lanckoronski-Brzezie und den Grossindustriellen Adalbert Ritter von Lanna,
Se. Excellenz den Geheimen Rath und Minister a. D. Vincenz Grafen Latour,
Se. fürstlichen Gnaden den Geheimen Rath und zweiten Obersthofmeister Alfred
Fürsten von Montenuovo, die ordentlichen Professoren an der Akademie der
bildenden Künste in Wien William Unger und Oberbaurath Otto Wagner, den
l-lofrath im Oberstkämmereramte Wilhelm Freiherrn von Weckbecker, den
ordentlichen Professor an der Universität in Wien Dr. Franz Wickhoff,
Se. Excellenz den Geheimen Rath und Mitglied des Herrenhauses Johann Nep.
Grafen Wilczek und den ordentlichen Professor an der Akademie der bildenden
Künste in Wien Kaspar Ritter von Zumbusch.
Die Sammlungen für Keramik und Glas wurden gesichtet, nach Zeit und
Provenienz geordnet, in zweckentsprechender Weise aufgestellt und beschrieben.
An die genannten Abtheilungen werden sich der Goldschmiedesaal und die
übrigen Abtheilungen des Museums reihen.
Vom k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht wurden auf der Ausstellung
der Vereinigung bildender Künstler Österreichs eine Reihe von Objeöten angekauft
und davon dem Museum zugewiesen: Eine Bronze-Statuette „Der Säernan" von
Constantin Meunier, drei Bronze-Plaquetten von A1. Charpentier: Zeichenkunst,
Bildhauerei und Malerei und ein niederländischer Bucheinband.
Ferners wurde der Anstalt gesehenksweise zugewendet:
Vom k. k. Ackerbau-Ministerium die Staats-Preis-Medaille dieses Mini-
steriums für die von der k. k. Landwirtschaftlichen Gesellschaft aus Anlass des
fünfzigjährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers veranstaltete
Land- und Forstwirtschaftliche Ausstellung 1898, von Scharff und Konopa.
Von der Stadt Wien: Die auf Veranlassung der Stadt Wien zur Erinnerung
an das fünfzigjährige Regierungsjubiläum Seiner Majestät des Kaisers geprägte
Medaille, von Scharff.
Von Herrn Dr. Albert Figdor: Zwei Armstühle aus dem Anfange des Jahr-
hunderts, zwei Wiener-Porzellan-Tassen derselben Zeit und fünf Kunsttöpfereien
von Professor Länger in Karlsruhe.
Es wurden im Berichtsjahre für die Sammlungen verausgabt: rund 20.000 B.
Hievon für alte Gegenstände rund 12.000 6., für moderne Gegenstände rund
8.ooo ü.