MAK
WINTERAUSSTEL- 
LUNG IM MUSEUM. 
ZEITSCHRIFT 
VORLESUNGEN 
BIBLIOTHEK. 
Kunsthandwerkern gute Vorbilder zu bieten, sie zu deren Nachahmung oder zu 
selbständigen Compositionen anzuregen, ihnen aber auch zum Absatze guter 
Arbeiten behilflich zu sein, wurde über Anordnung des Unterrichtsministeriums 
im Österreichischen Museum auf breiterer Basis fortgesetzt. 
Während die Vorschüsse auf die proponirten und gutgeheissenen Arbeiten 
seitens des Directors angewiesen werden, besorgen die von den vereinigten 
Ausstellern aufgestellten Organe selbständig, unter der Controle eines gewählten 
Comites und durch die von diesem Comite bestellten Organe den Verkauf der 
ausgestellten heimischen Arbeiten. 
Betreffs der vom Museum veranstalteten Winterausstellung sei Nachstehendes 
bemerkt: Ein Teplitzer Etablissement hat im Genre der ihm seitens des 
Museums zur Verfügung gestellten Kopenhagener, Rörstrand- und Pariser 
Objefte eine Anzahl von Gefässen exponirt. Einzelne keramische Stücke nach 
holländischen und englischen Vorbildern wurden von der Znaimer Schule aus- 
gestellt. In der Glasindustrie brachte die Winterausstellung des Museums ausser 
den Intarsiagläse rn aus Klosterrnühle im Genre derErzeugnisseTiffanys in N ew-York 
einige Stücke mit modernem Decor, nach den vom Museum hinausgegebenen 
Zeichnungen. Aus England und Deutschland wurden einige Vorbilder für Stickerei, 
Applicationsarbeit und Spitzenklöppelei gebracht, die Anregung zu Arbeiten in der 
Winterausstellung gaben.Weiters sei der Elfenbeinarbeiten Erwähnung gethan, die, 
theils nach alten, theils nach modernen vom Museum beigestellten Vorbildern 
ausgeführt wurden. An Silberschmiedearbeiten wurden Copien nach Wiener 
Erzeugnissen und solchen aus England, sowie einzelne moderne Objecte ausgestellt. 
Die ausgestellten Schmuckgegenstände waren meist eigene Schöpfungen 
moderner Art. Schliesslich sei der exponirten Metallarbeiten Erwähnung gethan. 
An der Winterausstellung haben sich r7 5 Kunstgewerbetreibende - davon 
120 in Wien, 55 in der Provinz - betheiligt. Die Gesammtverkäufe, welche die 
Aussteller im Museum während des Kalenderjahres x8g8 bis zum Schlusse der 
Ausstellung am u. Jänner zu verzeichnen hatten, werteten 39.753131 il. ö. W. 
Es entfielen hievon auf Metallarbeiten 6267 fl., keramische Objeete 1450 5., 
Glasgegenstände m55 5., Möbel 28.032 B. Von der Gesammtsumme entfielen auf 
Verkäufe nach Deutschlandöx 5685 il. England, Russland und die Schweiz 167 1'065. 
Weiters wurden Bestellungen in der Höhe von 2191 H. gemacht. 
An die Stelle der bisher vom Museum herausgegebenen „Mittheilungen" ist 
mit dem Beginne des Jahres 1898 die illustrirte Fachzeitschrift „Kunst und Kunst- 
handwerk" getreten. Diesem Organ des Museums, welches im Verlage der Firma 
Artaria ä Co. erscheint, hat das hohe Ministerium für Cultus und Untericht die 
von H. Lefler und J. Urban ausgeführten Blätter für einen Österreichischen 
Jubiläums-Kalender zum Zwecke der Reproduötion zur Verfügung gestellt. 
In der Zeit vom 2x. jänner bis u. März 1898 wurden drei Vortrags-Cyklen 
zu je fünf Vorträgen im Museum veranstaltet. Die Theilnahme an diesen Cyklen 
erfolgte auf Grund einer Einschreibung, für welche eine Gebür von einer Krone 
für jeden Vortrags-Cyklus eingehoben wurde. 
Nachstehend das Programm: 
I. Vice-Director Dr. Eduard Leisching: Österreichische Kunstgeschichte, 
r. Theil. (Mit skioptischen Demonstrationen.) Frequenz 206 Personen. - II. Custos 
Dr. Carl Masner: Geschichte des Möbels. (Mit skioptischen Demonstrationen.) 
Frequenz 19x Personen. - III. Custos Josef Folnesics, Geschichte des europäischen 
Porzellans. (Mit Demonstrationen.) Frequenz x55 Personen. 
Die Büchersammlung erhielt im abgelaufenen Jahre einen Zuwachs von 
x79 Werken. Ihr Bestand belief sich Ende 1898 auf 12.237 Nummern (gegen 12.058
	        
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