in St. Petersburg inscenirt. An derselben haben sich 94 Aussteller betheiligt. Als
Delegirter des Ministeriums und Vertreter der Aussteller wurde über Vorschlag
der Museumsleitung Architekt Professor Schmoranz nach Petersburg entsendet.
Seitens des Curatoriums wirkten an dem Zustandekommen der Ausstellung die
Curatoren Seine Durchlaucht Prinz Franz Liechtenstein und Seine Excellenz Graf
Lanckoroxiski mit, wie denn auch das h. Obersthofmeisteramt durch die Gewährung
von Vorschüssen aus dem Hoftiteltaxfond an Aussteller die Betheiligung kleinerer
Kunstgewerbetreibender an dieser Exposition ermöglichte. Die Ergebnisse dieses
Unternehmens dürfen als günstig bezeichnet werden, indem eine Reihe von
Ausstellern Verkäufe erzielte und Aufträge erhielt, alle aber zur Ansicht gelangten,
dass das russische Absatzgebiet für das österreichische Kunstgewerbe gute
Aussichten biete und besondere Pflege verdiene.
Am 21. November um x21], Uhr nachmittags wurde die Winterausstellung
des Österreichischen Museums von Seiner Excellenz dem Herrn Leiter des
Ministeriums für Cultus und Unterricht Dr. Ritter von Hartel eröffnet. Anwesend
waren: Der Präsident des Curatoriums Seine Excellenz Dr. Freiherr von Gautsch
mit zahlreichen Mitgliedern des Curatoriums, Ihre Excellenzen Oberstkämmerer
Graf von Abensperg und Traun, Statthalter Graf Kielmansegg, Minister a. D.
Graf Bylandt-Rheidt, Graf Wilczek, Leiter des Handelsministeriums Sectionschef
Dr. Stibral, Statthalterei-Vicepräsident Graf Giovanelli, Sectionschef von Thaa,
Vicepräsident des Landesschulrathes Baron Bienerth, Sectionsrath Dr. Müller,
Ministerial-Secretär Fesch, der Präsident der Handelskammer Herrenhausmitglied
Mauthner mit dem Vicepräsidenten Kitschelt, Rector magnificus Professor
Neumann, der Präsident des Gewerbevereines von I-Iarpke, Hofrath Baron
Weckbecker, Hofrath Benndorf, Hofrath Eder, Professor König, Professor Luntz,
Professor Neuwirth, Architekt Olbrich, Regierungsrath Schäffer, Professor Unger,
Oberbaurath Wagner, die Beamten des Museums, der Leiter der Kunstgewerbe-
schule Baron Myrbach mit dem Lehrkörper und viele andere.
Der Director des Museums I-lofrath von Scala hielt an den Leiter des
Unterrichts-Ministeriums Seine Excellenz Dr. Ritter v. Harte] folgende Ansprache:
„Euere Excellenz! Die Winterausstellungen im Österreichischen Museum sind
ein Vermächtnis meiner Vorgänger im Amte, Eitelberger und Falke. Die besten
Leistungen des heimischen Kunsthandwerkes sollten alljährig zu einem Gesammt-
bilde in diesen Hallen vereinigt, Zeugnis geben von den Fortschritten und
Wandlungen auf diesem Gebiete des menschlichen Schaffens. So wollten auch
wir es halten, und Euere Excellenz werden prüfen, inwieweit es uns gelungen ist,
diesem Ziele näherzukommen. Indem ich Euere Excellenz im Namen des Institutes,
dem ich vorzustehen die Ehre habe, den ehrerbietigsten Dank für Ihr Erscheinen
zum Ausdrucke bringe, bitte ich Euere Excellenz, die diesjährige Winterausstellung
des Österreichischen Museums eröffnen zu wollen."
Hierauf erwiderte Seine Excellenz Dr. Ritter von Hartel Folgendes:
„Eine grössere Ausstellung in diesem Hause, auf welches wir stolz zu
sein ein Recht haben, eröffnen zu dürfen, ist mir, dem derzeitigen Leiter des
Ministeriums für Cultus und Unterricht, eine willkommene Plichterfüllung.
Es verbindet sich aber gerade mit dieser Ausstellung ein starkes sachliches
Interesse, welches weit hinausgreift über den Kreis dergeehrtenAnwesenden,
welche mit reger Aufmerksamkeit die Bestrebungen dieses Institutes zu ver-
folgen gewohnt sind; denn damit ist die Gelegenheit geboten, wieder einmal
an reicheren Proben die Früchte seiner ernsten und nunmehr ruhigen Arbeit
zu sehen, seine Erfolge zu vergleichen und zu prüfen. Die fortschrittliche
WINTER-
AUSSTELLUNG