MAK
Die Jury für diese Preisausschreibungen hatte am 13. December ihre 
Arbeiten zum Abschlüsse gebracht. Für die I. Concurrenz (Einrichtung für 
das Wohnzimmer eines verheirateten Arbeiters) waren 45 Arbeiten eingelaufen, 
darunter zwölf in vollständiger Ausführung, die übrigen in Zeichnung. 
Den I. Preis (2000 K) erhielt Herr Karl Sumetzberger, Schüler an der 
Kunstgewerbeschule des k. k. österreichischen Museums, den II. Preis 
(800 K) Herr Sigmund Jaray, ersterer für einen Entwurf, letzterer für eine 
ausgeführte Arbeit. Anerkennung wurde den Urhebern der unter den 
Kennwerten „Wien", „Zweckmässig" und „Kleeblatt" eingesendeten Arbeiten 
ausgesprochen. 
Zur II. Concurrenz (P0rzellan- oder Fayenceservice für einen einfachen 
Haushalt, 1a Personen) waren zehn Entwürfe eingelaufen. Diese Concurrenz hatte 
die wenigst zahlreiche und wenigst tüchtige Beschickung erfahren. Mit Rücksicht 
auf den geringeren Wert der Einsendungen wurde von derErtheilung des I. Preises 
abgesehen; den II. Preis (150 K) erhielt Herr Robert Bengler, k. k. Fachschullehrer 
in Znaim. 
Zur III. Concurrenz (Glasservice für einen einfachen Haushalt, 12 Personen) 
langten 16 Arbeiten ein, darunter elf ausgeführte. Den I. Preis (400 K) erhielt ein 
von Kolo Moser entworfenes, von E. Bakalowits eingesendetes Glasservice, den 
II. Preis (150 K) eine Arbeit von Meyr's Neife in Adolf (Böhmen); ehrende 
Anerkennung fand der Entwurf mit dem Kennworte „Vindobonaß 
Zahlreicher Betheiligung erfreute sich die IV. Concurrenz (Leinen-Damast- 
Tischzeug für 12 Personen). Es waren im ganzen 39' Entwürfe, mehrere mit 
verschiedenen Varianten, eingelaufen. Den I. Preis (400 K) erhielt Herr J. Benes, 
Assistent an der k. k. Staatsoberrealschule in Prag, Königliche Weinberge, den 
II. Preis Herr Michael Pillis in Mährisch-Schönberg; ausserdem wurden 
4 Anerkennungen ausgesprochen, und zwar fir die Entwürfe unter den Kenn- 
worten „Mohnblumeü „Bahn frei", „Schierling" und „ParadiesvogeW. 
Die zur Concurrenz eingelangten Entwürfe wurden vom 15. December an 
im Österreichischen Museum in den Sälen V, VI und VIII ausgestellt. 
Die illustrine Monatsschrift des Museums „Kunst und Kunsthandwerk" 
vollendete ihren zweiten Jahrgang. 
Die Büchersammlung erhielt im abgelaufenen Jahre einen Zuwachs von 
166 Werken, abgesehen von den Fortsetzungen zahlreicher Lieferungswerke und 
der Zeitschriften. Ihr Bestand belief sich Ende 1899 auf 12.404 Nummern; von 
diesen entfallen auf Geschenke 16, auf Ankäufe 150 Nummern. Die Zahl der 
Bibliotheksbesucher betrug im Jahre 1899 15.524, und zwar 11.983 in den 
Tagesstunden, 3.54: abends. Die Verleihungen von Büchern und Vorlagen nach 
auswärts, an Schulen, Kunstgewerbetreibende und Private in Wien und in den 
Provinzen erreichten die Höhe von 2.024 Posten. 
Die Kunstblättersammlung wurde im Jahre 1899 um 908 Blätter vermehrt- 
Wir erwähnen darunter besonders 27 prächtige japanische Farbenholzschnitte 
von Masanobu, Harunobu, Shunsho, Jeishi, Utarnaro, I-Iokusai und I-Iiroshige, 
den I-Iauptmeistern des japanischen Buntdruckes im 18. und 19. Jahrhundert, 
ferner 393 Blätter photographische Aufnahmen der schönsten Elfenbein- und 
Email-Arbeiten in den Pariser öffentlichen Sammlungen (Musee du Louvre, 
Bibliotheque nationale) und 93 Blätter Photographien nach Kunstdenkmalen aus 
Dalmatien und Istrien. 
Zu den bedeutsamsten Verrnehrungen der Büchersammlung im Jahre 1899 
zählen das Prachtwerk von Lambert und Gille über Versailles und die beiden 
ZEITSCHRIFT 
BIBLIOTHEK
	        
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