Nachstehend das Programm:
Vortragszyklen: 1. Ph. Dr. Professor Wilhelm Franz Exner, k. k. Sektions-
chef: „Über europäischeMuseen",Durchschnittsfrequenz 205 Personen. 2. Professor
Gustav Funke, Leiter der k. k. Musterwerkstätte iiir Korbflechterei in Wien: „Das
Bambusrohr und seine Verwendung", Frequenz 115 Personen. 3. Julius Brinck-
mann, Direktor des Museums für Kunst und Gewerbe in Hamburg: „Kunst und
Handwerk in Japan" (mit skioptischen Demonstrationen), Durchschnittsfrequenz
280 Personen. 4. Ph. Dr. Moriz Dreger, Kustos am k. k. Österreichischen Museum
für Kunst und Industrie: „Künstlerische Entwicklung der europäischen Weberei
im Mittelalter und in der Neuzeit" (mit skioptischen Demonstrationen), Durch-
schnittsfrequenz 190 Personen. 5. Regierungsrat Ph. Dr. Eduard Leisching, Vize-
direktor des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie: „Geschichte
der Barocke" (mit skioptischen Demonstrationen), Durchschnittsfrequenz 312 Per-
sonen.
Die Direktion des k. k. Österreichischen Museums hat im Laufe der Monate
Jänner, Februar und März an Sonntagnachmittagen von halb fünf bis sechs Uhr im
Vorlesungssaale des Museums abermals zwei volkstümliche Museumskurse ver-
anstaltet.
Der I. Kursus, fünfstündig, 8., 15., 22., 29. Jänner und 5. Februar, hatte den
Titel: „Über die Entwicklung des Stiles im ausgehenden XVII. und im XVIII. Jahr-
hundert (Barock, Rokoko, Louis XVI, mit skioptischen Demonstrationen), Vor-
tragender: Kustosadjunkt Dr. August Schestag; der zweite Kursus, funfstündig,
12., 19., 26. Februar, 5. und 12. März, fihrte den Titel: „Klassizismus und
Romantik" (mit skioptischen Demonstrationen). Vortragender: Regierungsrat Dr.
Eduard Leisching, Vizedirektor des k. k. Österreichischen Museums.
Die Zahl der Besucher des Museums betrug im Jahre 1905: 107.920
(-- 3.o87)'. Davon kommen 85.405 auf die Sammlungen und Ausstellungen
(- 1.199); 5.871 auf die Vorlesungen (- 1.040), 16.644 (- 848) auf die Biblio-
thek, 13.040 (-539) am Tage und 3.604 (- 309) am Abend; 3.838 (- 816)
zahlten Eintrittsgeld.
Besucher im Jahr 1904 Jahr 1905
Jänner . . . . . . . . . . . . . . 9.843 12.485"
Februar . . . . . . . . . . . . . . 9.488 15.252
März . . . . . . . . . . . . . . . 10.415 13.172
April . . . . . . . . . . . . . . . 12.185 6372""
Mai . . . . . . . . . . . . . . . 7.570 8.121
Juni . . . . . . . . . . . . . . . 2.599 6.637
Juli . . . . . . . . . . . . . . . . 5.653 3.283
August . . . . . . . . . . . . . . 5.626 2.566
September . . . . . . . . . . . . 11.792 4.519
Oktober . . . . . . . . . . . . . . 16.637 3.327
November . . . . . . . . . . . . . 10.164 15.1151
Dezember . . . . . . . . . . . . . 9.035 17.071
111.007 107.920
Die Gipsgießerei des k. k. Österreichischen Museums Fir Kunst und Industrie
wurde mit Genehmigung des k. k. Ministeriums für Kultus und Untenicht am
1. Jänner 1905 an den Gipsforrnator Moritz Schroth in eigene Regie übergeben.
' + und - bedeutet mehr und weniger als in: vergangenen Jahre. Die Verminderung der
Besuchszilier finde! ihre Erklärung darin, daß das Museum vorn 21. Oktober bis 8. November 1905
wegen der Vorbereitunguarbeiten für die Hausindustrieausstellung geschlossen blieb.
'"' Am 7. Jinner 1905 Eröifnung der japanischen Ausstellung.
'"' Am 1 7.April 1905 Eröffnung der ersten Serie der österreichischen Hausindustrieausstellung.
1' Am g. November 1905 Erößnung der Ausstellung österreichischer I-lausindustrie und
Volkskunnt.
FREQUENZ
GYPSGIESZEREI