ANKÄUFE
ÜBERNAHME DER
SAMMLUNGEN nes
K. K. ÖSTERR. HAN-
DELSMUSEUMS
Als bemerkenswerte Ankäufe älterer Kunstwerke seien hervorgehoben: Zwei
Grazer Silberkannen von A. R. (Rungaldier) 1810; Kaffeekanne, Silber, Wien 18m;
Riechiiäschchen, Silber mit Email, deutsch, um 18 30; Sauciere,Silber,PariserArbeit,
Empire, von B. J. F.; Kanne und Platte, Silber, teilvergoldet, von Pfeffenhauser,
Augsburg, XVIII. Jahrhundert, 1. Hälfte; Kollektion von Altwiener Silbergeräten
(Zuckerbüchsen, Salzfässer, Handleuchter, Kannen, Schalen, Vasen, Becher),
XVIII. und XIX. Jahrhundert, Anfang, von den Meistern: Tolner, Reinhard, Moner,
Marbacher, Saget, Sedlmayer, Cocksel, Strohmayer, Riedlechner, Stelzer, Daius,
Siglener, J. J. Würth; Alt-Sheifielder Küchenkorb und Teekanne und Leuchter;
siebenbürg-ische Mantelschließe; Armband, Silber mit Email, englisch; Standuhr und
ein Paar Girandolen, französisch, Bronze, Empire, von Thomire; Wiener Standuhr,
Bronze, XlXJahrhundert, Anfang. - Zwei Bochara-Schüsseln, zwei Flaschen, eine
Lampenkugel und achtFliesen, persisch, XVLJahrhundert; eine sogenannte Rhodus-
Schüssel, eine Vase und ein Krug, Delh, XVII. Jahrhundert; eine Serie hollän-
discher Fliesen, mehrere Holitscher Fayencen und ein Bunzlauer Steingutkrug;
an Meißner Porzellan: ein Rokokokännchen mit Streublumen, ein Trinkkrug mit
silbernem vergoldeten Deckel, um 1725, eine Kaifeetasse mit japanischer Malerei
und eine Rokokodeckelterrine; an Wiener Porzellan vor der Marke: Teile eines
Frühstückservices mit Schwarzlotmalerei, signiert „KarlWendelin Anreiter von Zirn-
feld", ferner ein Kännchen und eine Tasse mit Unterschale; mit Blaumarke: ein
Frühstückservice (Solitär) mit Rokokoliguren, um 1760, eine Potpourrivase, um
1780, ein Teller mit Landschaft und drei verschiedene kleinere Objekte. Außer-
dem ein Teller, Sevres, Pate tendre, drei Teller und eine Kumme, sogenanntes
chinesischesJesuitenporzellan und eine Kollektion Pariser Imitationen älterer fran-
zösischer und chinesischer Porzellane und französischer Fayencen. - Ein so-
genannter Nürnberger Becher, Glas mit Schwarzlotmalerei, signiert: Joh. Kyll
pinxit 1678; ein Mildner Glas, datiert 1791 und sechs englische Kristallgläser aus
dem Ende des XVIII. und dem Anfang des XIX. Jahrhunderts. - Tür, Holz
geschnitzt, französische Renaissance; Rahmen, Mahagoni geschnitzt, englisch, Ende
XVIII. Jahrhundert; Garnitur, bestehend aus neun Stück, Holz geschnitzt, mit
StickereLXVIILJahrhundert, Mitte; Bureaukasten, Art Chippendale ; Tisch, englisch,
Art des XVI. Jahrhunderts; Doppellehnstuhl, englisch, Art Karl 11.; Armlehnstuhl,
Mahagoni, Art Chippendale; Lehnstuhl, Mahagoni, Art Chippendale; Armlehnstuhl,
englisch; Lehnstuhl, im Stil des englischen Barock; Kredenz, Hepplewhite-Art;
Schrank mit Glastiiren und Intarsia, holländisch, XVlII. Jahrhundert. - Kollektion
altjapanischer Seiden- und Goldstoffmuster; neun alte orientalische Teppiche, be-
sonders kleinasiatische Gebetteppiche (Ghördes, Kubah und andere); eine große
Leinendamastdecke von 1597; eine Sammlung alter Stoffdruckmodel aus Ober-
österreich; eine größere Anzahl älterer walachischer Spitzen und Netzarbeiten; eine
großeAnzahl englischer Stolfe, besonders aus derWerkstätte derMorris-Compagnie.
Im Laufe des Sommers wurde die orientalische Sammlung des k. k. Öster-
reichischen Handelsmuseums übernommen und im Saale VI und VIII provisorisch
installiert. Dieselbe repräsentiert eine großartige En-bloc-Erwerbung, die bedeu-
tendste des Museums seit seinem Bestand. Bisher wurden an 4ooo Nummern
inventarisiert. Den Glanzpunkt der Erwerbung bildet die Kollektion altorientalischer
Teppiche. Hier finden sich Unica an Persern, indischen und kleinasiatischen
Teppichen aus dem XVl., XVII. und XVIIL Jahrhundert, die dem Museum in
dieser Gruppe mit den ersten Rang unter den kontinentalen Instituten sichern.
An die Teppiche aus dem näheren Orient reihen sich eine größere Sammlung
von zumeist kleinasiatischen Moscheeliiesen aus dem XVI. und XVII. Jahrhundert
sowie eine Anzahl ganz besonders schöner und seltener Moscheelampenkugeln
aus derselben Zeit.
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