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Neu ausgestellt waren aus der Textilsammlung des Österreichischen Museums 
im Frühjahr im Saale VII: Ägyptische Funde aus spätantiker und friihmittel- 
alterlicher Zeit; im Saale VI: Orientalische Stoffe. 
Seine k. u. k. Hoheit Herr Erzherzog Rainer hat am 25. April die Textil- 
sammlung des Österreichischen Museums sowie die im Museumszubau unter- 
gebrachte Ausstellung der Glas- und Plakettensalnmlung des Herrn Alfred 
von Walcher-Molthein besichtigt. 
Im Sommer konnten die Säle III, V, VIII und X_ dem allgemeinen Besuch 
wieder erschlossen werden; Saal VIII (der große Oberlichtsaal) enthält Gobelins, 
Altäre und die iigurale Holz- und Steinslrulptur, Saal III und V die Möbel- 
sammlung, Saal X die kleine Plastik und Buchbinderarbeiten (vergl. „Kunst und} 
Kunsthandwerk", 1912, Seite 71 E). 
Die königlich rumänische Gesandtschah spendete im Auftrag ihrer Regierung 
a0 Stück buntglasierte Töpfereien in der Art nationaler "Erzeugnisse, an königlichen 
Fachschulen des Landes ausgeführt, Herr Rudolf Ritter von Guttxnann eine ita- 
lienische Majolikaschüssel des XV. Jahrhunderts und eine ebensolche Schale, eine 
spanisch-maurische Schüssel des XVI. Jahrhunderts und einen Raerener Krug, 
datiert 1601, weiters zwei Alt-Wiener Bronzearbeiten, eine Standuhr des Bronze- 
arbeiters O. Pfuhl und einen Spiegel (beide aus der Empirezeit), ferner eine 
italienische Truhe aus dem XVI. Jahrhundert und ein gotisches Holzgeländer mit 
Maßwerkfüllung. Desgleichen haben Herr Simon Ritter von Metaxa zwei Schoko- 
ladebecher, Alt-Wiener Porzellan, und Herr Dr. Jos. Scholz eine MeiBenerSpülkanne 
mit I-Iausmalerei zum Geschenke gemacht. Die Firma J. Gliickselig l S. widmete 
einen reichdekorierten schlesischen Deckelpokal des XVIII. Jahrhunderts. Herr 
Walcher von Molthein in Wien spendete einen Zinnkrug mit der ältesten Wiener 
Zinnmarke, einen italienischen Brokat um 1440 und einen Stickrahmen mit ange- 
fangener „petit-poin "-Arbeit; Frau Henriette Feilchenfeld in Wien eine Rokoko- 
spitze (Mechler); Miss A. S. Levetus in Wien ein gesticktes Kophuch aus dem 
Anfang des XIX. Jahrhunderts; Eugenie Freiin von Stetten in Wien ein Kleid 
in älterer Weißstickerei („englische Stickerei"); Frau Baronin Dingelstedt in Graz 
vier Wiener Silberarbeiten aus dem Jahre 1840, Stücke eines Teeservices, ehe- 
mals im Besitz der Sängerin Jenny Dingelstedt-Lutzer. 
Das Museum war auch im Jahre 1911 in der Lage, eine große Anzahl wert- 
voller Ankäufe zu machen. Hiervon seien hervorgehoben: 
Eine Laute mit gravierter Elfenbeinverkleidung von dem Wiener Lauten- 
macher Heinrich Kramer 1715; eine ovale Silberplatte von Michael Leblon, niello- 
artig graviert, Anfang des XVII. Jahrhunderts; Dosen von Wien, Meißen und 
Menecy; einen Meißener Deckelbecher, drei bunte Wappenscheiben der Familie 
Jörger (XVI. Jahrhundert), einen Nürnberger Glaspokal und ein Haller Stangenglas 
aus dem XVI. Jahrhundert, weiters vier antike römische Gläser, alles Erwerbungen 
auf der letzten Auktion Lanna (vergl. „Kunst und Kunsthandwerk", 191i, Seite 
305 B1). 
Sonst sind noch zu nennen: Mahagonikasten, Empire; Mahagonibett, Em- 
pire, mit vergoldeten Holzbeschlägen; Arbeitstischchen mit Stahlbescblägen und 
vier Aquarellen von Wiegand, mit vollständiger Inneneinrichtung zum Malen, 
Sticken, Schreiben etc.; eine Reihe geschmiedeter Grabkreuze, österreichische 
Arbeiten vom XVI. bis zum XIX. Jahrhundert; Pluviale aus persischen Brokat, 
um 1600 (abgebildet in „Kunst und Kunsthandwer ", 1910, Seite 45g); lucchesi- 
scher Brokat, XIV. bis XV.Jahrhundert; Tapisserie mit Grotesken, niederländisch 
oder französisch, um 1600; Panneau, gestickt, deutsch, um 1770; türkischer Schal, 
XVII. bis XVIII. Jahrhundert; zahlreiche Gewebe von der Renaissance- bis 
zur Empirezeit; 45 tapisserieartige Arbeiten von der früheren Militärgrenze;
	        
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