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JAHRESBERICHT 1913 
Auf seinem Schlosse Ulrichskirchen in Niederösterreich ist am i. Oktober 
1913 der Präsident des Kuratoriums des k. k. Österreichischen Museums Oberst- 
kämmerer Graf Leopold Gudenus nach langemschweren Leiden verschieden. 
Graf Gudenus gehörte dem Kuratorium seit dem Jahre 1908 an und wurde im 
Jahre 19x: von Seiner Majestät dem Kaiser als Nachfolger des Freiherrn von 
Gautsch zum Präsidenten dieser Körperschaft ernannt. Graf Gudenus, aus- 
gezeichnet durch hohe Bildung und feines Verständnis für die bildenden Künste, 
durch seine Stellung als Oberstkämmerer mit der obersten Leitung der Hofmuseen 
und der Hofbibliothek betraut. hat den Aufgaben und Bestrebungen des Öster- 
reichischen Museums und der Kunstgewerbeschule von jeher die wärmste 
Sympathie entgegengebracht und dieses Interesse als Mitglied und Präsident des 
Kuratoriums bei allen Beratungen und Veranstaltungen des Instituts betätigt. Die 
Unterstützung der praktischen, auf die Entwicklung des heimischen Kunst- 
handwerks gerichteten Tätigkeit des Museums lag ihm ebensosehr am Herzen wie 
die der wissenschaftlichen Arbeiten des Instituts und der Ausgestaltung der 
historischen Sammlungen. Er ließ keine Gelegenheit vorübergehen, sich von den 
Fortschritten des Museums zu überzeugen, er besichtigte alle Neuerwerbungen 
und Ausstellungen und war ein häuüger Besucher der Vorträge. Festigkeit und 
Klarheit der Gesinnung war in ihm mit großer Herzensgüte und Liebenswürdigkeit 
gepaart und so genoß er die Verehrung aller, die das Glück hatten, ihm nahetreten 
zudürfen. Sein Andenken wird im Österreichischen Museum, das in ihm einen 
seiner besten, treuesten Freunde verloren hat, stets hoch in Ehren gehalten 
werden. Direktion und Kuratorium haben an der Bahre des Verblichenen Kränze 
niedergelegt und waren beim Leichenbegängnisse durch die Kuratoren Markgraf 
A1. Pallavicini und Graf Hans Wilczek sowie durch den Direktor Hofrat 
Dr. Leisching vertreten. 
Am 4. Oktober 1913 ist auf seinem Schlosse Worlik in Böhmen Fürst Karl 
Schwarzenberg nach kurzer Krankheit dahingeschieden. Fürst Schwarzenberg 
gehörte dem Kuratorium de k. k. Österreichischen Museums seit dem Jahre igio 
an und hat dem Institut warme Sympathien entgegengebracht. Das Museum wird 
ihm ein dankbares Andenken bewahren. 
_ Im Zubau des Österreichischen Museums wurde am 4. Februar 1913 eine 
Ausstellung von künstlerischen Axnateurarbeiten unter dem Protektorat Ihrer 
k. u. k. Hoheit der Frau Erzherzogin Maria Josefs eröEnet. Das Reinerträgnis der 
Veranstaltung war wohltätigen Zwecken der Jugend-, Armen- und Kranken- 
fürsorge gewidmet. 
Die Ausstellung wurde von Seiner k. u. k. Hoheit dem Herrn Erzherzog Karl 
Franz Josef und von Ihren k. u. k. Hoheiten den Frauen Erzherzoginnen Maria 
Theresia, Maria Josefa, Zita, Maria Annunciata, Isabella und Töchtern, Blanca 
und Töchtern, von Ihrer k. u. k. Hoheit Frau Prinzessin Elisabeth von Liechten- 
stein, Ihrer k. Hoheit Prinzessin Mathilde von Sachsen und dem regierenden 
Fürsten Johann von und zu Liechtenstein besucht. 
KURATORIUM 
AUSSTELLUNGEN
	        
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