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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 6 und 7)

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durch Besitzlose, erfreut. Patriotische Reden halten ist nicht schwer. 
Patriotisch und menschlich groß denken und handeln, wie Mr. Lever es tut, 
erfordert vor allem volle Einsicht in die ungeschminkten Tatsachen. Vor 
diesen freilich scheuen sich bekanntermaßen die meisten Menschen mit dem 
sehr bequemen Grundsatz: „Apres nous le deluge". 
DIE AUSSTELLUNG VON GOLDSCHMIEDE- 
ARBEITEN LEIPZIGER URSPRUNGS UND 
VON DEUTSCHEN BILDWIRKEREIEN DES 
XVLJAHRHUNDERTS IM LEIPZIGER KUNST- 
GEWERBEMUSEUM 50' VON EDMUND WIL- 
HELM BRAUN-TROPPAU 50' 
OLCI-IE Spezialausstellungen wie die im Leipziger 
Kunstgewerbemuseum im März dieses Jahres ver- 
anstaltete von Goldschmiedearbeiten Leipziger 
Ursprungs und aus Leipziger Besitz, sowie von 
deutschen Bildwirkereien des XVI. Jahrhunderts 
bringen unsere Wissenschaft immer ein gutes 
Stück vorwärts. Organisch entstanden an dem 
Orte, dessen alte künstlerische Vergangenheit 
untersucht werden soll, alles noch in demselben 
enthaltene Material sammelnd und im Zusammen- 
hang mit der historisch-archivalischen Forschung 
erfüllen sie ihre Aufgabe vortrefflich. Es ist ungemein wertvoll und lehrreich, 
eine derartig lokal und künstlerisch geschlossene Gruppe zusammen zu sehen 
und zu studieren. Und durch den Vergleich mit anderen bereits bekannten 
Gruppen lernen wir viel Spezielles und Allgemeines kennen und erklären. Der- 
artige Ausstellungen müssen durch genaue Kataloge gut erläutert und später 
nach gründlichen Studien in Sonderpublikationen festgehalten werden. So 
gewinnen wir zuverlässiges und klares Material. Gerade die Geschichte der 
Goldschmiedekunst hat in den letztenJahren durch solche Spezialausstellungen 
wertvolle Bereicherungen erfahren. In Troppau hat die Ausstellung vom 
Jahre 1904 eine Reihe interessanter Aufschlüsse über die altösterreichische 
Goldschmiedekunst gebracht, dann folgte die Ausstellung schlesischer 
Goldschmiedekunst im Breslauer Museum, über die bereits die wertvolle 
historische Publikation von I-Iintze vorliegt und der das große Tafelwerk 
hoffentlich recht bald folgt. Im Vorjahr hat das Braunschweiger Museum 
für sein Land und seine Stadt dieselbe Arbeit geleistet. Die jetzt schon 
geschlossene Leipziger Ausstellung stellte nicht nur ausgezeichnet das 
Material für eine Geschichte der Leipziger Goldschmiedekunst zusammen, 
sondern hat auch über ein anderes bisher sehr vernachlässigtes Gebiet, die 

	        
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