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Gebiete der Landschaftsmalerei zu suchen sei; er verliess die in jungen
Jahren geübten Fächer der Landschift und der Städteansichten und wid-
mete sich mit Energie der Malerei für kirchliche Zwecke. Er trat in
Verbindung mit den Architekten Fr. Schmidt, Ferstel, Jobst, Avanzo,
Lippert und mit Fr. Klein, Führich, Dobiaschofsky, Trenkwald, Rieser,
Laufberger, Karl Jobst; Künstler, welche stilistisch genug geschult sind,
um für kirchliche Aufgaben wirken zu können. In einer Reihe von Kirchen
finden sich daher Glasgemälde von K. Geyling; so im Dom in Kaschau
(1861) nach Cartons v. Dobiaschofsky, in der protestantischen Kirche in
Brünn (1865), in der Dorniuikanerkirche in Wien (1866), in der Schloss-
capelle zu Amstetten (1868), in der Kirche zu Tischnowitz in Mähren
und in Oslavan bei Brünn (1869), in der neuen Kirche zu Schönau bei
Teplitz (1871), in der Jakobskirche zu Brünn (1872), in der neuen Fünf-
hauser Kirche, in der Hospitalskirche zu Trier a. d. Mosel (1874), in der
Krönungskirche zu Pressburg, in der Agnescapelle in Klosterneuburg und
im Stift Lilienfeld (1875), in Neu-Währing bei Wien und in einem Frauen-
kloster zu Krakau (1876).
Aber auch in zahlreichen Schlössern und Palais kommen Arbeiten
K. Geyling's vor; ganz besonders müssen die Fenster in der Rotunde im
Prater erwähnt werden, welche nach Cartons von Ferdinand Laufberger
ausgeführt sind. K. Geyling's weltlicher Sinn, im guten Sinn des Wortes,
befähigte ihn sehr für Profanzwecke thätig zu sein. Rasch fand er sich
in den verschiedenen Aufgaben zurecht, welche die lnnendecoration für
Profanbauten verlangt.
Der Künstler erfreute sich mancherlei Auszeichnungen; er erhielt
das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens (1867), die goldene Medaille pro
Literis et Artibus (1873) und den Titel eines k. k. Hof-Glasmalers (1874).
Bei mehreren Ausstellungen, an denen er sich betheiligte, wurde K. Geyling
durch Medaillen ausgezeichnet, so erhielt er, ausser den schon früher er-
wähnten Bronzemedaillen, bei der n. ö. Gewerbeausstellung in Wien (1848)
die silberne Medaille, bei der Weltausstellung in Paris (1867) eine ehren-
volle Erwähnung, bei der Weltausstellung in Wien (1873) die Medaille
für Fortschritt und in Graz (1870) und Teplitz (1879) goldene Medaillen.
R. v. E.
Die Vleihnachts-Ausstellung im Oesterr. Museum.
Von J. v. Falke.
Ein regelmässiger Besucher unserer Weihnachts-Ausstellung wird
dieses Mal vielleicht mit jenem berühmten Magister "Viele sehen, die
nicht da sindn. Es ist auch ganz richtig; wir vermissen manchen wohl-
bekannten Namen, der sonst dieser Ausstellung zur Zierde gereichte. Der
Eine und der Andere ist fern geblieben mit Rücksicht auf die Myriadcn
von grossen und kleinen Ausstellungen, die uns im kommenden und in