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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XV (1880 / 178)

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des Pays-Bas. A_vec une introduction par M. le Baron Davillier. 
Paris, Plon 8c Cm. 4. 
Es ist dies ein Werk, welches geeignet ist, Hirth's Formenschatz erfolgreiche Con- 
currenz zu machen; mindestens bezüglich der französischen Schule muss man dies nach 
den vorliegenden drei Lieferungen bereits zugestehen. Das Ganze wird auf 180 Tafeln 
gegen 250 phototypische Reprnductionen von Ornamentstichen der verschiedenen Kunst- 
schulen seit Anfang des XVI. bis zum Schlusse des XVIll. Jahrhunderts bringen, ungezahit 
die zahlreichen Vignetten, Culs de lampe und Initialen im Texte. Ueber den praktischen 
Werth dieses Theiles der Publication braucht des weitern kein Wort gesagt zu werden; 
die Auswahl bringt treffliehe Musterblatter aus den französischen und belgischen olfent- 
lichen und was noch mehr sagen will, aus sonst unzugänglichen Privatsammluhgen. Eine 
besondere Anerkennung verdient aber noch die Behandlung des Textes. In der Einleitung 
gibt Davillier eine im Verhaltniss zu dem zugemessenen Raume sehr gute Geschichte des 
Ornamentes in der Kunst vom Anbeginn bis in die Neuzeit. Hieran schließt nun der 
Herausgeber in chronologischer Anordnung das Verzeichniss der bedeutendsten Stecher 
jeden Zeitraumes und jeder Schule und die Aufzählung ihrer Werke mit der Angabe, 
was die bedeutendsten französischen und belgischen Sammlungen von den einzelnen 
Meistern besitzen. Am Schlusse jeder Periode erhöhen ein nach den Materien und ein 
zweites alphabetisch nach den Meistern geordnetes Register die leichte Benutzung dieser 
für die Liebhaber wie für Kunstindustrielle in gleichem Maße schatzbaren Publication. 
Förster, Rich.: Farnesina-Studiett. Ein Beitrag zur Frage nach dem 
Verhältniss der Renaissance zur Antike. Rostock, Stiller, 1880. 8. 
Dieses Buch gibt sich in bescheidener Weise als ein -Beitrag zur Frage nach dem 
Verhaltniss zur Antike-l, ist aber in Wahrheit eine kunsthistorische Monographie, ganz 
geeignet, jeden Kunstfreund über die Farneaina zu orientiren. Forstefs Werk gehört zu 
den hervorragendsten Publicationen der deutschen Kunstliteratur, sowohl was die Methode 
der Behandlung des Thema's, als die Klarheit des ästhetischen Urtheils betrifft. Schade, 
dass es über die Farnesina keine Aufnahmen gibt, welche den Anforderungen der Künstler 
und Kunstfreunde vollständig entsprechen. Vielleicht geben Forstefs "Studien-i. welche 
wir unsern Lesern bestens empfehlen, den Anstoß zu einer Aufnahme der Farnesina in 
allen ihren Theilen. 
Linden schmit, L.: Handbuch der deutschen Alterthumskunde. Braun- 
schweig, Vieweg, 1880. 8. 
Die erste, mit zahlreichen in den Text eingedruekten Holzstichen versehene Liefe- 
rung behandelt die Alterthümer der merovingischen Zeit. Wenn irgend ein Gelehrter 
berufen ist, eine deutsche Alterthumskunde auf Grundlage der Kenntniss der Monumente 
zu verfassen, so ist es Lindenschmit, der Gründer und Vorstand des römisch-germanischen 
Museums in Mainz. Das Werk ist auf drei Bande berechnet, trefflich ausgestattet und sei 
der Aufmerksamkeit aller jener bestens empfohlen, welche sich mit der Costum-, Waffen- 
kunde und den metallurgiechen Kleinkünsten beschäftigen. Es ist bekannt, dass die 
Schmuckgegenstande der merovingischen Zeit mhlreiche ornamentale Motive enthalten. 
welche auch jetzt Beachtung verdienen. ' 
KLEINERE MITTHEILUPiGEN. 
(Der Altar für Nazareth, ausgeüihrt im Auftrag-e Sr. Maj. des 
Kaisers.) Die Direction des Oesterr. Museums wurde von Sr. Majestät 
dem Kaiser beauftragt, die Anfertigung eines der Pfarrkirche in Nazareth 
gewidmeten Altars zu veranlassen, und zur Ausführung dieses Werkes 
vorzugsweise die Kräfte der Kunstgewerbeschule heranzuziehen. In Folge 
dessen fertigte Prof. H. Herdtle mehrere Entwürfe an, von denen einer 
die Genehmigung Sr. Majestät erhielt, worauf unverzüglich an die Durch- 
führung dieses für die Kunstgewerbeschule eben so ehrenvollen als er- 
freulichen Auftrages geschritten werden konnte. Die Modellirung der zum 
Altar gehörenden Madonnenfigur übernahm Hr. Prof. Otto König, die 
Ausführung derselben in Carraramarmor sein ehemaliger Schüler J. Phi- 
lipp; die Modelle zu den ornamentalen Bildhauerarbeiten fertigte Johann
	        
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