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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XV (1880 / 181)

Litorsturhorlcht. 
Jannettaz, Ed., E. Fontenay, Em. Vanderheym, A. Coutance. 
Diamant et pierres precieuses. Biioux, joyaux et orfevreries. Ouvrage 
orne de 350 vignettes et d'une planche en couleur. Paris, J. Roth- 
schild, 58o SS. gr. 8. 
Der Herausgeber der Zeitschrift für Goldschmiede wLe bijoua hat mit dem vor- 
liegenden stattlichen Bande den bezüglichen Kreisen der französischen Kunsthandwerker 
unzweifelhaft einen großen Dienst erwiesen. Diese ermangelten bisher eines für ihre 
Zwecke brauchbaren, den Stoff über die Edelsteine erschüpfenden und doch weder zu 
gelehrten noch zu seicht gehaltenen Werkes. Das vorliegende dürfte wohl ziemlich nach 
allen Seiten genügen, wenn ihm auch größere Gleichmäßigkeit zu wünschen wäre, ein 
Uebelstand übrigens, der _bei mehreren Mitarbeitern an einem Buche fast regelmäßig 
wiederkehrt. Den weitaus großem Theil des Bandes füllt die wissenschaftliche Behand- 
lung sammtlicher Edelsteine, ausgearbeitet von Jannettaz, Professor der Mineralogie an 
der Sorbonne und von dem Tribunalexperten E. Vanderheym. Hier ist eine vollständige 
Krystallographie, die Auseinandersetzung der chemischen und physischen Eigenschaften, der 
technischen Verwendbarkeit und ein Abschnitt über die Nachahmung und de_n Werth der 
Edelsteine enthalten. Daran schließt sich die Geschichte der Goldschmiedekunst von den 
ältesten Zeiten bis auf unsere Tage, von E. Fontenay, Mitglied der Pariser Handels- 
kammer. Hier ware ein tieferes Eingehen, besonders bei der Renaissanceperiode wohl 
am Platze gewesen, wie auch die Holzschnitte nicht gerade zu den guten gehören. Sehr 
ausführlich ist wiederum die Besprechung der Goldschtniedearbeiten auf der Pariser Aus- 
stellung von 1878. Den Schluss des Werkes bilden zwei Abhandlungen über die Perle 
und die Koralle, aus der Feder von A. Coutance, Professor der Naturwissenschaften 
an der medicinischen Schule zu Brest. 1 
Wahl- und Wappensprliche. Ein Beitrag zur Spruchpoesie. Berlin, 
W. Hertz. 1880. 102 SS. 8. 
Es ist ein sehr bezeichnender Zug in der Vorliebe des Publicums für solche Samm- 
lungen der Sprichwörter des Volkes sowohl als auch jener Sinnsprüche mehr indivi- 
duellen Charakters, wie sich deren auf adeligen Wappenschildern, Siegeln von gelehrten 
Männern, Gesellschaften und Zünften, Medaillen, Buchhandler- und Buchdruckerzeichen 
seit dem XV. Jahrhundert in reicher Zahl vorfinden. Die Fülle von Poesie, Scharfsinn 
und Lebensweisheit, welche in dem vorliegenden reizenden Büchlein nach dieser Richtung 
in lateinischer, italienischer, spanischer, französischer, holländischer, englischer und deut- 
scher Sprache aufgesammelt ist, sichert demselben allseitige freundliche Aufnahme. Auch 
die nDeutschen lnschriften an Haus und Geräth" sind vor Kurzem in einer dritten sehr 
vermehrten Auflage erschienen. 
Musterbücher für weibliche Handarbeit. Muster altdeutscher 
Leinenstickerei lll, Alphabet: etc. gesammelt und herausgegeben von 
der Redaction der Modenwelt. gr. 4 Format. 
Nach dem außerordentlichen Erfolge, welchen die beiden frühern Sammlungen von 
Mustern altdeutscher Leinenstickerei bei der gesammten Frauenwelt errungen haben, ist 
zur Empfehlung der vorliegenden dritten Sammlung nichts mehr zu sagen. Es verschlägt 
nichts, dass auf dem Titelblatte nicht mehr der Name von Professor Julius Lessing er- 
scheint. Die Redaction der Modenwelt, für welche Lessing die früheren Sammlungen be- 
sorgte. hat dieses neue Heft in gleichem Geiste zusammengestellt und bringt nun auf 
25 Tafeln mit 27 Alphabeten etc. 143 Muster, wovon eine Doppeltafel mit 26 Anwendungen 
der Muster, sowie 32 Seiten Text, mit 74 Abbildungen zur Anleitung für doppelseitigen 
Stickstich. Auch eine weitere Folge von Sinnsprüchen für Tischdecken, Handtücher u. s. w. 
fehlt nicht für jene Damen, welche ihrer_Arbeit nebst der Schönheit auch ein heiteres 
oder weises Wort einßechten wollen. 
Architekt F. Neu manu iun. veröffentlicht bei M. Jalie in Wien ein größeres Werk 
über "Die Barockbauten Wien'sn. Dasselbe erscheint in 15-18 reich illustrirten Lic- 
ferungen. In sachgemäßer Weise erörtert das Programm die Bedeutung der Wiener Bau- 
werke der Barockzeit, die sich anlehnend an die italienische Kunst durch Künstler, wie 
die beiden Fischer von Erlach, Lukas v. Hildebrand, Dominik Martinelli, glänzend ver- 
treten ist.
	        
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