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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVI (1881 / 184)

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und die decorativen Teller in persischer Art von Reimann in Teplitz, 
während die majolikartigen Arbeiten von Schmirler in. Graz und Albrecht 
in Znaim ganz ungenügend sind. Das Verdienst von Jenen kommt mit 
auf Rechnung der Kosclfschen Faiencefarben, aber noch immer scheint- 
Eines unerreichbar, was doch unerlässlich ist, der Schmelz. Ohne den 
Glanz und Schmelz der eingesuukenen Farben ist das Höchste und das 
Wahre nicht erreicht. 
Außerhalb Wiens sind ebenfalls auf dem gleichen Gebiete mancherlei 
Versuche gemacht worden, aber theilweise sehr glückliche Anfänge, wie 
sie z. B. noch die Weihnachts-Ausstellung des vorigen Jahres zeigte, 
haben doch nicht weiter geführt. Znaim" z. 8., das schon vor mehr denn 
zehn Jahren mit Faiencen in holländischer "Art glllcklich debutirte, hat, 
aller Anstrengungen ungeachtet, den Erwartungen und Hoffnungen nicht 
entsprochen. Die einzige Fabrik auf dem Gebiete der decorativen Faiencen, 
welche die vom Oesterr. Museum erhaltenen Anregungen sich wahrhaft 
zunutze machte und mit diesen Anregungen es in drei Jahren aus dem 
Nichts zu einer blühenden Anstalt und zu einem Weltrufe gebracht hat, 
ist die von W. Szolnay in Fünfkirchen. Sie hat sich auch diesmal durch 
Wahliß vertreten lassen. Sie ist nicht französisch, nicht ungarisch, sie 
ist ihr Eigen; möge sie lange an ihrer glücklichen Eigenthümlichkeit 
festhalten. I ' q ' 
Vielleicht entspricht das Porcellan mehr unserer Art, Wenigstens 
hat sich dieser altererbte österreichische Kunstindustriezweig mehr Bedeutung 
erhalten, als sie der Kunstfaience zukommt, und heute hat er glücklicher 
Weise in Herrn E. Wahliß einen Mann, der mit Verständniss„ Sinn und 
Unternehrnungsgeist ihm neues Leben einzuüößen weiß. Leidervist das 
Porcellan auf der Weihnachts-Austellung nicht so vertreten wie es sein 
könnte und der Sachlage entspricht. Wir sehen vor Allen Knoll (ebenfalls 
durch Wahliß vertreten), die bekannten Malereien _von Zasche und sonst 
Einiges aus Dilettantenhand. Mehrere wohlbekannte und sonst gern ge- 
sehene Namen sind uns diesmal fern geblieben. ' 
Eine Ausstellung von Glasgegenständen wird immer etwas Neues 
bringen, sobald die Firma J. 8t L. Lobmeyr sich daran betheiligt. Mehrere 
Jahre sind verflossen seit jener großen Ausstellung Lobmeyfs im Oesterr.. 
Museum. Seitdem konnte man seine Fortschritte, seine Neuerungen .nur 
bei ihm selber oder auf der Pariser Ausstellung} des Jahres 1878 sehen 
und bewundern, was bei ihm eines und dasselbe ist. Nun finden wir jene 
Neuerungen zum Theile auf der diesjährigen Weihnachts-Ausstellung 
wieder und Allerneuestes hinzugefügt, was erst seit der Pariser Ausstellung 
und auf ihre Anregung entstanden ist. ' - 
Dies letztere besteht vor Allem in einer neuen Art orientalisirender 
Glasgefäße, insbesondere von Schalen "und Schüsseln, deren "decoratives 
Motiv von den ranken- und blumengeschmückten persischen und rhodischen"
	        
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