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INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG 
Nr. 16 
bracht wurde. Unter diesen sind Hauptwerke von 
Koekkoek, Willem Roelofs, Johannes Hil- 
verdink, Schelf hout. Jan Hendrik Weissen- 
bruck, ferner von den Belgiern Wauters, Nicaise 
de Keyser und dem Antwerpener Henry Luyten. 
Die in den letzten Jahren mit Vorliebe ge,- 
pflegte alte Malerei, insbesondere die niederländische 
des 16. und 17. Jahrhunderts, bringt einen zahlen 
mäßig und auch dem inneren Wert nach bedeutenden 
Beitrag zu dem angebotenen Auktionsgut. Durch sei 
nen farbigen Reiz überrascht das Gemälde eines 
vlämischen Meisters um 1600 „Die Flucht nach 
Aegypten“. Wendet man sich den Bildnissen dieser 
Epoche zu, so treten durch ihre hohe Qualität das 
Porträt eines Antwerpener Bürgers von Neufchatel 
und das eines vornehmen, frommen Mannes von M a r- 
ten de Vos deutlich hervor. Bei diesen früheren 
Werken darf das in seiner Gesamthaltung sehr an 
sprechende, in der Phantastik des geschilderten Vor 
ganges immer wieder zu neuer Betrachtung reizende 
Gemälde eines unbekannten Meisters um 1602 „Der 
Traum eines Geizhalses“ nicht übersehen werden. 
Vieles ist noch zu nennen, das dem Sammler 
in seinem Wert längst bekannt ist, Wouwerman, 
Härmen Hals, Droochsloot, van Kessel, Le- 
lienbergh, Vrancx und andere mehr. Gemälde 
der seltenen Stillebenmaler Hooger und K o e t s 
dürften auch den besten Kennern kaum begegnet 
sein. In seiner hohen Qualität bildet das Gemälde 
„Esther vor Ahasver“ von Willem de Poorter 
für jeden Kunstkenner einen besonderen Genuß. 
Abschließend sei noch auf das künstlerisch wie 
kunstgeschichtlich gleich bedeutende Bild des Ita 
lieners Lodovico Carracci und die Lucrezia des 
Panfilo Nuvolone hingewiesen. 
Eine Mauritius unter dem Hammer. 
Aus Hamburg wird uns geschrieben: 
Mit Spannung sieht man in der Philatelistenwelt 
der großen Briefmarken -Verstei gerung entgegen, die 
Edgar Mohrmann & Co. vom 1. bis 6. Novem 
ber veranstalten. 
Die Auktion bringt, wie alle bisherigen Versteige 
rungen dieser Firma, überaus erlesenes Material. Wir 
greifen aus der Fülle der Kostbarkeiten nur die 
Rarissima von Modena (80 C gelb und 80 C bräun 
lich gelb vom Jahre 1859), die 6 Kr. Mcfkü'rfnärke 
1851 von Oesterreich, die 4 Rp. Zürich 1843, die 
Basel 21/2 Rp. 1845 und 214 Rp. schwarzblau, kar- 
min, die breitrandige 4 C schwarzrot von Waadt 
1849, die Genf 5-j-7 C. 1843, die Rhodesien 500 
D lila, gelb und die 2 Kr. dunkelblau 1919 der 
Tschechoslowakei heraus, die alle mit vierstelligen 
Summen bewertet sind. 
Der Clou der Auktion ist die Mauritius- 
Post-Office 1 d orangerot vom 21. Septem 
ber 1847, die am Nachmittag des 5. November unter 
den Hammer kommt. Die Mauritius-Marken von 
1847 zählen zu den größten Seltenheiten der Phi 
latelie. Nach Michels Briefmarkenkatalog 1938 sind 
von der 1 Penny nur elf Exemplare gebraucht (sie 
ben davon auf Brief) und zw r ei ungebraucht, von 
der 2 Pence-Marke dunkelblau sechs gebraucht (drei 
davon auf Brief) und sechs ungebraucht bekannt. 
Der Wert entspricht ihrer Seltenheit und steigt 
natürlich in dem Maße, in dem sich die Zahl der 
verkäuflichen Stücke verringert. Hatte sich Meyers 
Lexikon noch im Jahre 1907 gewundert, daß für 
die ersten Mauritius-Marken 4000 Mark bezahlt wur 
den, so wurde bei der vierten Hind-Auktion am 13, 
Juli 1934 für einen Brief, auf dem sich eine orange 
rote und eine blaue Mauritius Postoffice-Marke be 
fanden, schon 3000 Pfund erlegt. Heute sagt Max 
Büttner in seinem Buche „Briefmarkensammler mit 
Freude und Nutzen“ (Seite 29) wird der Wert jedes 
einzelnen Stückes auf 80.000 bis 100.000 Reichsmark 
geschätzt. Scott bewertet die Marke mit 15.000 Dol 
lar, St. Gibbons mit 3500 Pfund. 
Im Katalog der Firma Mohrmann wird die Marke 
nur mit 60.000 Mark taxiert, was gewiß einen An 
reiz für Sammler mit gutgefülltem Portemonnaie sein 
wird, sich an der Versteigerung zu beteiligen. 
Es ist das erstemal, daß eine Mauritius der 
ersten Ausgabe in Deutschland verauktioniert wird, 
hoffentlich bleibt das seltene Stück Deutschland erhal 
ten. 
M Qnzen- und Medaillen-Auktion im Dorotheum. 
Das Dorotheum in Wien hielt vom 11. bis 
13. Oktober eine Versteigerung von Münzen und 
Medaillen ab, die einen erfreulichen Verlauf nahm. 
Wir notierten folgende Preise (in Schilling): 
Mittelalter und Neuzeit. 
Oesterreichische Länder. 
42 Ferdinand I. Reitertaler Kremnitz, 1541 25 
49 Ferdinand III., Taler Brünn (Richthausen), 1646 72 
56 Leopold I., Dukat Kremnitz, 1667 45 
61 josef I., Taler Hall 1706 18 
83 Maria Theresia, Dukat Kremnitz 1743 25 
84 Desgl. 1765 25 
87 Dukat Siebenbürgen 1768 28 
88 Souverain d'or, Brüssel 1750 32 
91 Josef II., Dukat Wien 1787 30 
92 Dukat 1787 24 
111 Franz 1., Dukat Kremnitz 1818 32 
112 Dukat B 1821 24 
113 Desgl. 1833 35 
114 Dukat E 1829 32 
117 Ferdinand I., Dukat Wien 1839 24 
120 Dukat Kremnitz 1847 32 
124 Franz Josef, Dukat Wien 1914 35 
130 Südbahn-Doppeltaler 1857 25 
131 Doppelvereinstaler Wien 1867 13 
142 Dukat K B 1879 165 
143 20 Frcs. (8 Gulden) K B 1870 80 
144 20 Frcs. (8 Gulden) KB mit Fiumer Wappen 1891 65 
147 Dukat Siebenbürgen (F) 1862 30 
148 Dukat Karlsburg' (E) 1866 25 
152 Dukat Venedig 1863 45 
155 20 Kronen, Wien 1897 40 
156 10 Kronen, Wien 1905 22 
166 Krönungs-Jubiläums 100 Kronen-Stück, Kremnitz 
1907 210 
167 20 Kr. Kremnitz 1893 45 
Deutsche Staaten. 
202 Bayern. Max Josef Dukat 1800 32 
203 Dukat 1822 ' 35 
205 Ludwig I. Rheingolddukat 1830 78 
209 Maximilian II. Dukat 1850 30 
210 Halbe Vereinskrone 1857 80 
212 Ludwig II. Dukat o. J. 40 
214 Brandenburg-Preußen, Georg Wilhelm- 
Taler 1636 32
	        
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