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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 5 und 6)

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Frank Brangwyn. „Schmiedwi 
 
übrige Dekoration des Raumes auf Varianten von Blau, Braun und abgetöntem 
Orangegelb. 
Die Darstellungen selbst sind typisch für Brangwyns gesunde und 
durchaus logische Auffassung der modernen dekorativen Malerei. Sie wirken 
vor allen Dingen zuerst als fein abgestimmte Farbenmassen. Dann bemerkt 
man den rhythmischen Schwung der Linien. Der Inhalt kommt erst in letzter 
Hinsicht in Betracht. 
Es sind dies eben keine Bilder, sondern Dekorationen. Um diese sinn- 
gerechte Abstufung des visuellen Eindruckes zu erreichen, ist es unbe- 
dingt notwendig, alles zu vereinfachen, zu verallgemeinern, universell und 
nicht individuell zu gestalten. Diese Schmiede und Töpfer, Schmelzer 
und Gräber gehören keiner Zeit, keinem Lande an. Sie sind Verkörper- 
lichungen gewaltiger Kraft und bringen uns die Würde der Arbeit vor 
Augen. 
Das sind weder tiefsinnige Allegorien, die uns einladen, dem verbor- 
genen Sinne nachzugrübeln, noch historische Darstellungen, deren archäo- 
logische Details uns den Schlüssel der Periode liefern. Nichts Bildmäßiges, 
nichts, was die Aufmerksamkeit von der Gesamtwirkung ablenkt! Nur 
Farbenmassen und Linienarrangements, welche in ihrer Gesamtheit mensch- 
liche Kraft und die Macht kooperativer Arbeit ausdrücken. 
Darin ist Brangwyn eminent modern. Die Tendenz seiner Kompositionen 
ist beinahe sozialistisch: eine Glorifikation der Körperarbeit, durch welche 
uns alle die Wohltaten vorgeführt werden, für die wir der Arbeitsklasse
	        
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