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Frank Brangwyn. „Schmiedwi
übrige Dekoration des Raumes auf Varianten von Blau, Braun und abgetöntem
Orangegelb.
Die Darstellungen selbst sind typisch für Brangwyns gesunde und
durchaus logische Auffassung der modernen dekorativen Malerei. Sie wirken
vor allen Dingen zuerst als fein abgestimmte Farbenmassen. Dann bemerkt
man den rhythmischen Schwung der Linien. Der Inhalt kommt erst in letzter
Hinsicht in Betracht.
Es sind dies eben keine Bilder, sondern Dekorationen. Um diese sinn-
gerechte Abstufung des visuellen Eindruckes zu erreichen, ist es unbe-
dingt notwendig, alles zu vereinfachen, zu verallgemeinern, universell und
nicht individuell zu gestalten. Diese Schmiede und Töpfer, Schmelzer
und Gräber gehören keiner Zeit, keinem Lande an. Sie sind Verkörper-
lichungen gewaltiger Kraft und bringen uns die Würde der Arbeit vor
Augen.
Das sind weder tiefsinnige Allegorien, die uns einladen, dem verbor-
genen Sinne nachzugrübeln, noch historische Darstellungen, deren archäo-
logische Details uns den Schlüssel der Periode liefern. Nichts Bildmäßiges,
nichts, was die Aufmerksamkeit von der Gesamtwirkung ablenkt! Nur
Farbenmassen und Linienarrangements, welche in ihrer Gesamtheit mensch-
liche Kraft und die Macht kooperativer Arbeit ausdrücken.
Darin ist Brangwyn eminent modern. Die Tendenz seiner Kompositionen
ist beinahe sozialistisch: eine Glorifikation der Körperarbeit, durch welche
uns alle die Wohltaten vorgeführt werden, für die wir der Arbeitsklasse