Corporationen dem hohen kronprinzlichen Brautpaare anlässlich seiner
Vermählungsfeier überreicht wurden.
Zur Ausstellung zugelassen waren nicht nur allein die Erzeugnisse
des ehemaligen Egerer und Saazer Kreises, von welchen ein möglichst
vollständiges Bild zu geben der Zweck der Ausstellung war, sondern
eines jeden Gebietes des ln- und Auslandes, um durch Vorführung von
Producten und Fabricaten entfernterer Kreise dem heimischen Gewerbe-
Heiße neue Impulse zu geben.
Eröffnet wurde die Ausstellung am 31. Juli und währte durch einen
vollen Monat.
Die Zahl der Aussteller war 665 (wobei die genannten Special-Aus-
stellungen nur für je eine Nummer gerechnet werden) gegen 376 vom
Jahre 1871.
Die damals benützten Räumlichkeiten des Schießhauses konnten dies-
mal nicht mehr genügen, und dienten weiter noch als Ausstellungslocale
die geräumige Turnhalle und die im ersten Stockwerke des Rudolfinums
gelegenen Localitäten, so wie ein dem Schießhause gegenüber am linken
Ufer der Eger auf der Pröllwiese errichteter Annex, in welchem die Ob-
jecte der l. Gruppe untergebracht waren.
Durch diese, freilich in keiner Weise zu umgehende, räumliche Tren-
nung der Ausstellungsgruppen wurde deren eingehende Besichtigung um
so mehr erschwert, als manche der zu einer Abtheilung gehörigen und in
dem entsprechenden Locale untergebrachten Ohiecte an einem anderen
Orte ihre Wiederholung fanden und ausserdem die Scheidung der Gegen-
stände nach dem angenommenen Eintheilungsmodus nicht immer strenge
durchgeführt war.
Bei der allgemeinen Betrachtung der Ausstellung fiel zunächst die
relativ große Betheiligung der Wiener Industriellen in's Auge; ungefähr der
fünfte Theil der gesammten Aussteller gehörte dem Wiener Platze an.
Besonders zu bemerken ist, dass die vorzugsweise für Böhmen so
hochwichtige Porzellan-Industrie der Ausstellung g ä n z li c h fe r n g e blie-
ben ßn
Das Gesammtbild der in der Turnhalle untergebrachten kunst-
gewerblichen Abtheilung war von günstigster Wirkung; ein an-
muthiger Schmuck, welcher zur freundlichen Gestaltung des Ganzen ein
gut Theil beitrug, waren die trelflichen Erzeugnisse der beiden Wiener
Kunstblumenfabriken von C. Hoffmann und Therese Reich, beide von
früheren Ausstellungen her in bester Erinnerung.
Die Kunsttischlerei war fast nur durch Wiener Firrnen vertreten ;
durch Heinrich lrmler, Ludw. Sc hmitt, Joh. Klöpfer u. s. w.; ausser
diesen hatte in der kunstgewerblichen Abtheilung der Erst e K ö nig s -
be r ger M ü be ltis c h l er - V e r ein die Einrichtung eines Schlafzimmers
und eines Salons gebracht, so wie Johann S i e gl in Eger eine gothische