Abbildungen von Mustereinbänden aus der Blüthezeit der Buchbinderkunst,
in Lichtdruck ausgeführt von A. Naumann und Schroeder in Leipzig.
Mit einleitendem Texte von Dr. J. Stockbauer. Leipzig, Ad. Titze,
o. J. F01. '
Als eine hochwichtige Ergänzung der über den Bucheinband schon bestehenden
Publicationen kann diese Serie von 40 Tafeln vorzüglicher Lichtdrucke nicht warm genug
anempfohlen werden. Aber auch als selbstständiges Ganzes betrachtet bietet diese Samm-
lung von Arbeiten nur allerersten Ranges eine unerschöpfliche Fülle des Kost-
barsten, was auf dem diesbezüglichen Gebiete überhaupt geschaffen wurde. - Der hei-
gegebene wohl zu beherzigende Text entwickelt im Allgemeinen die Prinzipien der Orna-
mentik des Bucheinbandes und ist in seiner compendiösen Form mehr zu nützen geeignet
als manches langathmige ästhetische Predigtbuch.
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- Die englische Zeitschrift nThe Art Journal- beginnt rnit- dem laufenden
Jahrgange 183i eine neue Serie. Wir wollen den Mantel milden Vergessens über den
lnhalt und die künstlerische Ausstattung der vorangegangenen Bände ausbreiten und
uns freuen, dass das Journal von jetzt an, wenn es sich auch noch lange nicht mit den
französischen Kunstzeitschriften, oder seinem Lan-lesgenossen dem nPortfoliol wird ver-
gleichen dürfen, bei Betrachtung vornehmlich dervrnodernen Kunstzustände nicht mehr
kann übergangen werden. Jedes der monatlichen Hefte bringt eine Radirung eines vor-
züglichen einheimischen Künstlers, wir wollen nur Herkomer und Birket Foster erwähnen,
und auch mehrere der bis ietzt erschienenen Aufsätze sind der aufmerksamen Beach-
tung würdig.
Wir wollen unsere Leser vor Allem auf eine Arbeit von G. T. Robinson hinweisen:
vOur household furniture, its past history und present development- (Unser Hausrath,
seine Geschichte und seine gegenwärtige Entwicklung). was für uns diese Aufsätze so
werthvoll macht, ist die Beschränkung auf englische Kunstindustrie, von welcher sowohl
für die Vergangenheit als für die Gegenwart so wenige Beispiele auf dem Continent zu
finden sind, Mit gutem Grunde beschrankt der Verfasser seine Geschichte des englischen
Mobels auf die neue Zeit von der Regierung der Königin Elisabeth an, da für seine
Zwecke, durch Hinweis auf das Alte der modernen Industrie Anregung zu geben, das
Mittelalter mit Lebensgewohnheiten, welche von den unsern total verschieden sind, ohne
Bedeutung ist.
Recht aus englischer Sitte heraus beginnt der Verfasser mit der Schilderung des
Kamins. Die historische Entwicklung wird durch Abbildung musterhafter Stücke vor
Augen geführt und daran Abbildungen moderner Erzeugnisse nach den Arbeiten der re-
nomrnirtesten englischen Firmen geschlossen. An die Beschreibung des Kamins schließt
sich die Schilderung des Speisezimmers; wir sollen vor Allem mit den traulichsten Stellen
der Wohnung bekannt werden. Sidebord (Credenzrisch), Tisch und Holzgetäfel der Wand
werden auf das eingehendste beschrieben, erst bei der Beschreibung der Stühle weiß uns
der Autor auf die übrigen Räume des Hauses aufmerksam zu machen, deren Schilderung
uns die nächsten Artikel bringen werden.
Unter dem Titel nAustrian art industrie- bringt dasselbe Journal in seinem Sep-
temberhefte eine kurze Schilderung der Kunstgewerbeschule des Oesterr. Museums und
ihrer Zwecke, und schließt daran die Beschreibung und eine nach Tafel 34, in Heft Vll
der ußlatter für Kunstgewerbea ausgeführte Abbildung des Aquarellenschrankes für Seine
k. k. Hoheit den Kronprinzen als eines hervorragenden Beispieles der aus der Schule
hervorgegangenen Kunstwerke.
- Von dern im Verlage von C. J. Wawra in Wien erscheinenden Prachtxverke:
Römisch Kaiserlicher Majestät Kriegsvolker im Zeitalter der Lands-
knechte in facsirnilirten Nachbildungen gleichzeitiger Holzschnitte mit erlauterndem
Text von J. v. Falke, herausgegeben von August Joh. Grafen B reunner- Enkevoerth,
ist Lieferung 2 und 3 ä 10 Bl., von Jos. Storck's Kunstgewerblichen Vorlage-
Blättern die 14. Lieferung, enthaltend Blatt XlV der Sectionen l-X, ausgegeben worden.
- (lllustrirte Geschichte der Buchdruekerku nst.) Die Verlagshandlung
A. Hartleben in Wien wird demnächst eine wlllustrirte Geschichte der Buchdruckerkunst-
von Karl Fau l ma nn, dem Verfasser der in demselben Verlage erschienenen nlllustrirten
Geschichte der Schrift: und der alllustrirten Culturgeschichte- veröffentlichen. Das Werk
wird photo-lithographische Abbildungen der seltensten lncunabeln und andere Farben-
drucke bringen und die Geschichte der Buchdruckerkunst bis auf die Gegenwart behandeln.