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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVI (1881 / 193)

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Aufnahmen und Entwürfe der Architekten M. Kropf und C. Fröhlich: -- Arbeiten 
und Entwürfe des an Stelle des verstorbenen Professors Ferdinand Laufberger neu er- 
nannten Professors der Kunatgewerbeschule Julius Berger. 
(Besuch des Museums.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monate 
September von 11.218, die Bibliothek von 1496 Personen besucht. 
(Sohmiedeiserne Oofon aus dem XVI. und XVII. Jahrhundert) Wir machen 
unsere Leser auf zwei im Museum ausgestellte, von den Schülern der Architekturschule 
an der Akademie der bildenden Künste, C, Fröhlich und S, Stern, angefertigte Auf- 
nahmen von schmiedeeisernen Zirnmerbfen aufmerksam. Der eine dieser Oefen befindet 
sich in dem Schlosse Strechau bei Rottenmann, der andere in dem Schlosße Rothelatein 
bei Admont, beide Eigenthum des Benedictinerstiftes Admont. Bei dem neuerlichen 
stetigen Aufschwunge der Eisenschmiedekunst und der Wiedereinführung ihrer Erwllg- 
nisse in das Wohnhaus durften diese Aufnahmen auch seitens der Fachintueßsenten Be- 
achtung verdienen. 
(Haus in Eggenhurg mit SgraBitro-Deooratlonen.) lm Museum ist seit Kurzem 
ein von dem Zögling der Architekturschule an der k. k. Akademie der bildenden Künste 
(Abtheilung des Prof. Friedr. Schmidt), M. Kropf, ausgeführter Restaurationsversuch 
des sagen. sgemalten Hauses: auf dem Stadtplntze in Eggenburg (Niederösterreich) aus- 
gestellt, Die ganze Außenseite dieses Gehäudes war einst mit Sinnspmchen und Sgrafiito- 
lbildern, Scenen aus der biblischen Geschichte darstcllend. bedeckt; leider ist von diesem 
hochinteressanten Beispiel einer hierzulande seltenen Decorationsweise nur wenig mehr 
erhalten. Eine Inschriftzeile mit dem Darum 12. Mai 1547 gibt uns genauen Aufschluss 
aber die Entstehungszeit dieser Sgrafßtm. V 
(Prolsznci-kennung.) Die Zöglinge der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr. 
Museums, Ludwig Jünger und Heinrich Kautsch, wurden auf der diesjährigen kunst- 
gewerblichen Ausstellung in Eger, der erstere für kunstgewerbliche Entwürfe für Bronze 
und Maiolika, sowie plastische Arbeiten, der letztere für ausgeführte Goldschmiedearbeiten, 
mit dem ersten Staatspreise, der goldenen Medaille, ausgezeichnet 
(Gonoursaussohreibungen des Wiener Gemelnderathes.) Wir 
erfahren, dass die Commission für den Bau der Stephaniebrücke dem Ge- 
meinderathe die Ausschreibung eines allgemeinen Concurses für alle 
Techniker des Iu- und Auslandes anernpfehlen wird. Man darf wohl 
hoffen, dass das Plenum des Gemeinderathes diesen Commissionsantrag 
verwerfen wird. Bei den Misserfolgen bei der allgemeinen Concurrenz für 
die Friedhofspläne und die Bürgerrechtsdiplome hätte man doch er- 
warten können, der Gemeinderath wäre zur Einsicht gekommen, dass all- 
gemeine Concurrenzen für Kunst- und kunstgewerbliche Obiecte ihren 
Zweck nicht erreichen. In der Regel betheiligen sich die hervorragenden 
Techniker und Künstler bei allgemeinen Concurrenzen nicht. Auch ist gar 
nicht einzusehen, warum der Gemeinderath die österreichischen Künstler 
und Techniker so wenig berücksichtigt. Den Oesterreichern wird außer- 
dem die Concurrenz sehr erschwert, da in Ungarn und im größten Theile 
des deutschen Reiches die Oesterreicher als Ausländer behandelt, d. h. 
von Concurrenzen ausgeschlossen werden. Die gesetzliche Regelung 
des Concurrenzwesens wäre dringend geboten. 
(Hausßrbeitsnnberriohlz) Die l-lausindustrieschule zu Oedenburg veröffentlicht 
soeben ihren dritten Jahresbericht. Nach dem Berichte des Directors Schanz nimmt 
diese Schule einen erfreulichen Fortgang. lm Laufe dieses Jahres soll eine Lehrwerk- 
statte für Korbflechterei errichtet werden. Gegenwärtig besteht diese Hauslndustrie- 
schule aus einer Vorhereitungsclasse und einem Curse zur Heranbildung von Lehrern für 
den Hausindustrie-Unterricht im Rahmen der Volksschule. Dieser Curs ist in erster Linie 
für die letztjährigen Zöglinge der beiden dortigen Lehrer-Bildungsanstalten bestimmt, die 
im Laufe eines Jahres befähigt werden, einen oder zwei Hausindustriezweige im Rahmen 
der Volksschule zu lehren. 
Der Unterricht ist ein praktisch-theoretischer. Der praktische Theil umßasste bighgr; 
i. Korb, Strnh- und Schilfflechten; z. hausindustriclles Holzschnitzen in Verbindung mit 
Lnubsagen und Tischlerei; außerdem erhielten einige Zöglinge Anleitung im Drechseln.
	        
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