_4_7_7_}
Aufnahmen und Entwürfe der Architekten M. Kropf und C. Fröhlich: -- Arbeiten
und Entwürfe des an Stelle des verstorbenen Professors Ferdinand Laufberger neu er-
nannten Professors der Kunatgewerbeschule Julius Berger.
(Besuch des Museums.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
September von 11.218, die Bibliothek von 1496 Personen besucht.
(Sohmiedeiserne Oofon aus dem XVI. und XVII. Jahrhundert) Wir machen
unsere Leser auf zwei im Museum ausgestellte, von den Schülern der Architekturschule
an der Akademie der bildenden Künste, C, Fröhlich und S, Stern, angefertigte Auf-
nahmen von schmiedeeisernen Zirnmerbfen aufmerksam. Der eine dieser Oefen befindet
sich in dem Schlosse Strechau bei Rottenmann, der andere in dem Schlosße Rothelatein
bei Admont, beide Eigenthum des Benedictinerstiftes Admont. Bei dem neuerlichen
stetigen Aufschwunge der Eisenschmiedekunst und der Wiedereinführung ihrer Erwllg-
nisse in das Wohnhaus durften diese Aufnahmen auch seitens der Fachintueßsenten Be-
achtung verdienen.
(Haus in Eggenhurg mit SgraBitro-Deooratlonen.) lm Museum ist seit Kurzem
ein von dem Zögling der Architekturschule an der k. k. Akademie der bildenden Künste
(Abtheilung des Prof. Friedr. Schmidt), M. Kropf, ausgeführter Restaurationsversuch
des sagen. sgemalten Hauses: auf dem Stadtplntze in Eggenburg (Niederösterreich) aus-
gestellt, Die ganze Außenseite dieses Gehäudes war einst mit Sinnspmchen und Sgrafiito-
lbildern, Scenen aus der biblischen Geschichte darstcllend. bedeckt; leider ist von diesem
hochinteressanten Beispiel einer hierzulande seltenen Decorationsweise nur wenig mehr
erhalten. Eine Inschriftzeile mit dem Darum 12. Mai 1547 gibt uns genauen Aufschluss
aber die Entstehungszeit dieser Sgrafßtm. V
(Prolsznci-kennung.) Die Zöglinge der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr.
Museums, Ludwig Jünger und Heinrich Kautsch, wurden auf der diesjährigen kunst-
gewerblichen Ausstellung in Eger, der erstere für kunstgewerbliche Entwürfe für Bronze
und Maiolika, sowie plastische Arbeiten, der letztere für ausgeführte Goldschmiedearbeiten,
mit dem ersten Staatspreise, der goldenen Medaille, ausgezeichnet
(Gonoursaussohreibungen des Wiener Gemelnderathes.) Wir
erfahren, dass die Commission für den Bau der Stephaniebrücke dem Ge-
meinderathe die Ausschreibung eines allgemeinen Concurses für alle
Techniker des Iu- und Auslandes anernpfehlen wird. Man darf wohl
hoffen, dass das Plenum des Gemeinderathes diesen Commissionsantrag
verwerfen wird. Bei den Misserfolgen bei der allgemeinen Concurrenz für
die Friedhofspläne und die Bürgerrechtsdiplome hätte man doch er-
warten können, der Gemeinderath wäre zur Einsicht gekommen, dass all-
gemeine Concurrenzen für Kunst- und kunstgewerbliche Obiecte ihren
Zweck nicht erreichen. In der Regel betheiligen sich die hervorragenden
Techniker und Künstler bei allgemeinen Concurrenzen nicht. Auch ist gar
nicht einzusehen, warum der Gemeinderath die österreichischen Künstler
und Techniker so wenig berücksichtigt. Den Oesterreichern wird außer-
dem die Concurrenz sehr erschwert, da in Ungarn und im größten Theile
des deutschen Reiches die Oesterreicher als Ausländer behandelt, d. h.
von Concurrenzen ausgeschlossen werden. Die gesetzliche Regelung
des Concurrenzwesens wäre dringend geboten.
(Hausßrbeitsnnberriohlz) Die l-lausindustrieschule zu Oedenburg veröffentlicht
soeben ihren dritten Jahresbericht. Nach dem Berichte des Directors Schanz nimmt
diese Schule einen erfreulichen Fortgang. lm Laufe dieses Jahres soll eine Lehrwerk-
statte für Korbflechterei errichtet werden. Gegenwärtig besteht diese Hauslndustrie-
schule aus einer Vorhereitungsclasse und einem Curse zur Heranbildung von Lehrern für
den Hausindustrie-Unterricht im Rahmen der Volksschule. Dieser Curs ist in erster Linie
für die letztjährigen Zöglinge der beiden dortigen Lehrer-Bildungsanstalten bestimmt, die
im Laufe eines Jahres befähigt werden, einen oder zwei Hausindustriezweige im Rahmen
der Volksschule zu lehren.
Der Unterricht ist ein praktisch-theoretischer. Der praktische Theil umßasste bighgr;
i. Korb, Strnh- und Schilfflechten; z. hausindustriclles Holzschnitzen in Verbindung mit
Lnubsagen und Tischlerei; außerdem erhielten einige Zöglinge Anleitung im Drechseln.