Lehrer und Schüler theilnehmen, je nach den Aufgaben, welche ihnen
gestellt worden sind und ie nach den Kräften, die sie besitzen.
Dass Salzburg ein geeigneter Ort ist für eine den Sommer hindurch
währende Industrie-Ausstellung, ist wohl einleuchtend; nachdem der amtlich
constatirre Fremdenverkehr heuer auf 45.000, und die Zahl der Besucher des
Museums auf 20.000 Fremde gestiegen ist, kann man darauf rechnen, dass
der Besuch der kunstgewerblichen Ausstellung ein hinreichender sein wird,
um das ganze Unternehmen zu decken. Den geschäftlichen Betrieb wird
der Gewerbeverein übernehmen; die Vertretung vor der Oetfentlichkeit
wird das Salzburger Gewerbeblatt leiten.
Es sind illustrirte Kataloge in Aussicht genommen.
Als Local ist bereits ein großer Saal im Gewerbemuseum hergestellt,
der unentgeltlich zur Verfügung steht und direct von der Museumstreppe
zugänglich ist. An der Decoration werden sich Schüler des Decorations-
maler-Curses betheiligen. Hof-Antiquar Pollak ist bereit, die Gobelins zu
liefern, die zur Decorirung nöthig sind. Gegenwärtig arbeiten bereits
28 Salzburger Geschäftsleute, mit Benützung von Entwürfen und Zeich-
nungen, welche denselben der Lehrkörper der Staatsgewerbeschule liefert.
Mit der permanenten kunstgewerblichen Abtheilung tritt die Staats-
gewerbeschule in das volle ötfentliche Leben. Es ist die Ausstellung ein
Versuch, dem wir. einen vollen Erfolg lebhaft wünschen.
Bei diesem Anlassc dürfte es zweckmäßig sein, einen Blick auf den
gegenwärtigen Stand der Salzburger Gewerbeschule zu werfen. Nach dem
uns vorliegenden Jahresberichte dieser Schule besteht die Staatsgewerbe-
schule aus 3 Abtheilungen, und zwar:
A. Werkmeisterschule. Wintersemester Sommersemester
Schüler Schüler
l. Baugewerbliche Abtheilung 55 n
Il. Kunstgewerhliche v '
a) Schüler . . . . . . .' . . . . . . . . . . . 41 23
b) Schülerinnen . . . . . . . . . . . .. 25 18
B. Fortbildungsschule . . . . . . . . . .. 82 31
C. Elementarzeichnen . . . . . . . .. . 64 44
267 127
Als Leh rer fungiren 21 Personen , und darunter zwei Architekten,
Camillo Sitte als Director, und Vitus Berger, die ehemaligen Zöglinge
der Kunstgewerbeschule des Museums, A. Kie bachFer für das Fach
des Modelliren und Schnitzen; Josef Sa l b für Freihandzeichnen; ferner
Khrl ' M ell, für decoratives und keramisches Malen; Anton Cz u rda,
Chemiker und Photograph (für Reproductionsverfahren und Keramik); die
Ingenieure Schwnlghofer und Tra uer u. s. f.
Der Jahresbericht verschafft Einsicht in die umfassende praktisc he
Wirksamkeit der Anstalt. Sie gab Entwürfe und Detailzeich-