Mmheilunuen des k. k. Ußsterreinh. Musßums
KUNST UND INDUSTRIE.
(Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.)
Ani i. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr H. 4.-
Rednctenr Bruno Bucher. Expedition von C. Geroldßr Sohn.
Man abonnirt im Museum, bei Gcrold 8x Comp., durch die Postanstalten, sowie durch
alle Buch- und Kunsthandlungen.
Nr, 93, WIEN, i. JUN! i873. VIII, Jahr-g,
Inhnlt: Die Ausstellung des Museums und _der Kunxt ewerbeschule während der Weltausstellung im
Museumsgebäude. - Ausstellung einer Anuh Druckwerke, daistellend die Entwicklung der
älteren Buchdnickerkunst in Mäihfltl. - Die Anfänge der Industrie. (Schluss) - Das WatTen-
museum der Stadt Wien. - Die Umgestaltung der „AlhertinW. - Die Königl. Lehranstalten
für des Gewerbwesen in Chemnitz. - Kleinere Mittlieüungen.
Die Ausstellung des Museums und der Kunstgowerbeschule während der
Vleltaustellung im Museumsgohäude.
Durch den Umstand, dass das Museum und die Kunstgewerbeschule
nicht in der Lage waren, auf der Weltausstellung selbst und in den
Räumen des Ausstellungspalastes ihre Exposition zu veranstalten, und für
diesen Zweck ein Locale im Museumsgebäude verwendet werden musste,
wurde denselben die Gelegenheit geboten, vor den Blicken des Publicums
und aller Freunde der modernen Kunstindustrie mit den Proben ihrer
Leistungen in einer Weise aufzutreten, wie das in solchem Umfange seit
dem Bestande beider Institute noch nicht ermöglicht worden war. Diese
Exposition während der Weltausstellung vereinigt ein Gesammtbild der
Thätigkeit des Museums sowie seiner Schule, sie befindet sich im selben
Hause zugleich mit der permanenten Ausstellung alter kunstgewerb-
lichen Gegenstände des Museums und bietet so gewissermassen eine Er-
gänzung zu derselben. Wie bereits berichtet, wurde der geräumige,
gegen Norden gelegene Stirnsaal des Gebäudes, VI, sonst für die wechselnde
Ausstellung moderner kunstindustrieller Arbeiten bestimmt, die durch die
Weltausstellung ohnehin hinwegfallen musste, zu dem Behufe der Auf-
stellung dieser Exposition benützt, ein Raum, wie er für Museum und
Schule in solcher Grösse und Bequemlichkeit, ferner mit dem hauptsäch-
lichen Vortheile der Möglichkeit einer vereinten Repräsentirung beider
Anstalten, wohl auf keiner Ausstellung hätte angewiesen werden können.
Das Museum ist in dieser Exposition durch Proben seiner Thätig-
keit vertreten, welche den Verkehr des Institutes mit der Gelehrten- und
Kllnstlerwelt, mit den Industriellen und Handwerkern, sowie dessen Be-
es