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mit üppiger subalpiner Vegetation ist wahrhaft großartig. Die bequeme Treppenanlage,
welche jetzt in die Tiefe fuhrt, läßt kaum mehr die Schwierigkeiten errathen, welche die
ersten Pionniere zu überwinden hatten, die mit Hilfe von Seil und Steigeisen in den
Schlund hinabgestiegen sind. Das Portal der Höhle ist von imposanter Höhe und die
ganze Scenerie macht den Eindruck einer phantastischen Theaterdecoration. Die Angaben
Schmidts über die Lüngenerstreckung der Höhle sind übertrieben. Der südliche Theil ist
nur 500 Meter lang und der nördliche kaum mehr als 200 Meter. Der Höhlenfluß kommt
Kleinhäuslergrotte.
aus dem Süden und bildet mehrere Bassins, die nur zu Schiff passirbar sind. Bei dem
sogenannten vierten See zweigt eine trockene Grotte gegen Südosten ab, welche Schmidl
den gothischen Dom genannt hat und die nebst einer sehr natürlich geformten Kanzel
auch andere schöne Tropfsteingebilde enthält. Hinter dem vierten See liegt die künstlich
eröffnete Louisen-Halle, die bei Verfolgung des unterirdischen Flußlaufes durch Sprengung
angefahren worden ist. Hier ist auch eine Gedenktafel angebracht. Sämmtliche Räume
dieser Höhle sind hoch und weit. Das Fahrwasser hat bis 6 Meter Tiefe und bietet bei
Niederwaffer keinerlei Gefahr. Wenn aber durch stärkere Regen die Poik anschwillt, dann
braust da unten ein Gewässer gleich einem schäumenden Wildbach, und ein Befahren
desselben ist total unmöglich. Der größte Raum befindet sich in der Nähe des Einganges