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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VIII (1873 / 93)

393. 
Der Lehrplan für Chemiker dagegen ist folgender: 
Erster Curs. Allgemeine Chemie (n Stunden). Anorganische Chemie: 
Chemische Grundbegritfe; Stochiometrie: die wichtigeren Grundstoffe und ihre Verbin- 
dungen. Organische Chemie: die wichtigeren Pilanzen- und Thierstolfe und ihre Zer- 
setzungsproducte. - Physik (4 Stunden). Allgemeine Eigenschaften der Körper: die 
verschiedenen Aggregatzustände; das Wichtigste aus den mechanischen Lehren der Physik. 
Elektricitat, Magnetismus. - Arithmetik (6 Stunden) und Geometrie (4 Stunden). 
- Deutsche Sprache (4 Stunden). - Freies Handzeichnen (1 Stunden) nach 
vereinfachter Dupuis'scher Methode. 
Zweiter Curs. Technische Chemie (6 Stunden). Wasser; Heizmatcrialien; 
Leuchtgasfabrication; technisch wichtige Säuren; Minerulwasserfabrication; technisch 
wichtige Salze; LuR- und Wasser-Mörtel; Glas- und Thonwaaren; technisch wichtige 
Metalle; Legirungen und Metallüberzüge. - Praktisch-chemische Arbeiten 
(i: Stunden). Uehungen in der qualitativen Analyse. sowie in der Ausführung leichterer 
chemischer Operationen. A Physik (2 Stunden). Wärmelehre; Optik. - Mineralogie 
und Geognasie (4 Stunden). Einleining in die Mineralogie; Krystallographie; Beschrei- 
bung der technisch wichtigen Mineralien. Gesteinslehre mit specieller Berücksichtigung 
der Beziehungen der Gesteine zu den Gewerben. - Deutsche Sprache (4 Stunden). 
-- Freies Handzeichnen (2 Stunden). Fortsetzung des Unterrichts im ersten Curs. 
Dritter Curs. Technische Chemie (6 Stunden). Bleicherei; Farherei und 
Druckerei; Fabrication von Starke, Gummi, Zucker, Branntwein, Bier, Essig; Lederberei- 
tung; Gewinnung der Fette und der ätherischen Ocle; Seifensicderei; Kerzenfabrication. 
-- Praktisch-chemische Arbeiten (zu Stunden). Ausführung qualitativer und 
quantitativer Analysen und Darstellung und Untersuchung verschiedener Präparate mit 
specieller Berücksichtigung des Berufs der Schüler. - Mechanische Technologie 
(4 Stunden). - Gewerbliche Buchführung (2 Stunden). - Architektonisches 
Zeichnen (4 Stunden). - Freies Handzeichnen (2 Stunden). Fortsetzung des 
Unterrichts im zweiten Curs. 
Ausserdem ist allen Schülern des zweiten und dritten Curs Gelegenheit gegeben, 
folgende Unterrichtsfächer zu besuchen: Mühlenbau (4 Stunden im Winterhalbjahr). 
Grund-, Wehr- und Grabenbau; die verschiedenen Arten von Mühlen, namentlich Mahl- 
und Schneidemühlen. - Spinnerei (4 Stunden im Winterhalbjahr) und Weberei 
(4 Stunden im Sommerhalbjahry - Röhrenanlage und Brunnenbau (4 Stunden im 
Sommerhalbjahr). Abriss der Geognosie, Brunnenbau, Erdbohren, Röhrenleitungen. 
Wasserhebungsrttaschinen. - Werkzeugmaschinenbau (z Stunden). - Brauerei- 
mechanik (2 Stunden im Sommerhalbjahr). Reinigun maschinen, Darrvorrichtungcn. 
Maischmaschinen, Pumpen, Kühlvorrichtungen, Bau der Eis auser.- Apprctu rmechani k 
(z Stunden im Winterhalbjahr). Die in der Färberei, Zeugdruckerei ,und Appretur ange- 
wendeten Maschinen. 
Die Verdoppelung der Abtheilung für Mechaniker wurde nöthig des starken An- 
drangcs der Schüler wegen, von denen auch jetzt noch viele wegen Raummangels zurück- 
gewiesen werden müssen. 
Der Unterricht wird ertheilt von zwei Hauptlehrem für mechanische Technik und 
einem Hauptlehrer für chemische Technik, welche ausschliesslich der Werkmeisterschule 
angehören. Ausserdem sind noch zehn Gewerbschul- beziehentlich Baugewerkerschul- 
lehrer am Unterrichte hetheiligt. 
Die Gesammtfrequenz der Schüler betrug im vorigen Schuljahre 157. 
Die Chemnitzer Werkmeisterschule ist die Mutter mehrerer ahnlicher Anstalten 
ausserhalb Sachsens geworden, namentlich auch in Oestcrreich, so dass ihre Eigenart 
hauptsächlich in der Priorität, sodann aber in ihrer eigenthümlichen Zusammensetzung 
besteht. (Leipz. Ztg.) 
 
KLEINERE MITTH EI LU NGEN. 
(Allgemeine Zelchensohulen.) Die Reform des Zeichenunter- 
richzes, welche im Laufe dieses Winters von einer Specialcommission be- 
ruhen wurde, soll nun in den Schulen praktisch durchgeführt werden. 
Vorerst handelt es sich um Errichtung allgemeiner Zeichenschulen 
für das Freihandzeichnen, sowohl in Wien, als in den hervorragcnd1 
sten Haupxstädten der Kronländer.
	        
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