ln Steiermark: Kunstgewerbeschule (Dir. A. Ortwein) in Graz -
Gypsmodelle.
ln Kärnthen: Fachzeichen- und Modellirschule (Leiter C. Rippel) in
Klagenfurt - Gypsmodelle und Holzschnitzereien;
Gewerbliche Fachschule für Tischler, event. Schlosser und Steinmetze
(Leiter C. Riby) in Wolfs berg - Möbel;
Fachschule für Holzschnitzerei (Lehrer C. S c h ellh o rn) in Gm ü n d
- Holzschnitzereien.
(Auch wo dies nicht angegeben ist, sind Zeichnungen, beziehungs-
weise Modelle zur Darstellung des Lehrganges eingesandt.)
Zur neuesten Geschichte der Porcellanfabrlk von Sevres.
Auf der Pariser Weltausstellung von 1867 erschien die Fabrik von
Sevres wenigstens äusserlich in einem Glanze, der alle früheren Epochen
ihrer Geschichte zu übertretfen schien. An irnposantem Umfang der aus-
gestellten Collection, an Grossartigkeit der einzelnen Leistungen, was die
räumlichen Dimensionen betrifft, stellte sie jeden Concurrenten in Schatten;
ihre gemalten Decorationen sowohl in Figuren wie Blumen erregten
verdiente Bewunderung. Mochten auch unbefangene Kritiker Bedenken
tragen, mochten die Liebhaber alten Porcellans den bescheidenen Werken
von Alt-Sevres den Vorzug geben, die Bewunderung des grossen Pubiicums,
die Anerkennung der Jury, welche mehr denn zwanzig Medaillen an die
Mitarbeiter der Fabrik vertheilte - sie selbst stellte sich hors concours -
wurden ihr im reichen Masse zu Theil.
Das war 1867. Wenige Jahre darnach macht sich auf einmal die
Meinung geltend, als stiege die Fabrik von ihrer Höhe und Bedeutung
herab, als sei eine Untersuchung, eine Umänderung, kurz das Einschreiten
der Regierung nothwendig.
Dazwischen war der grosse Krieg und die Belagerung von Paris ge-
kommen, während welcher, wie bekannt, die Fabrik von allerlei Schick-
salen betroffen worden war. Die kaiserliche Regierung war verschwunden
und damit ein Ueberfluss pecuniärer Mittel, welcher der Fabrik sonst zu
Gebote gestanden. Bei ernsteren Zeiten stellte die Republik einen gleichen
unerschöpflichen Credit nicht mehr zur Verfügung. Man konnte leichtlich
diese Thatsachen anführen und als Gründe der Entschuldigung geltend
machen; aber nein! Man bediente sich nicht derselben, man redete allen
Ernstes von einem inneren künstlerischen Verfall.
Dass die Sache sich in der That so verhielt, ist vorn Verfasser dieser
Zeilen schon 1867 ausführlich dargelegt worden. Früher oder später
mussten auch die Franzosen selbst zu dieser Einsicht kommen. Sie hat
nicht lange auf sich warten lassen. 1872 ernannte der damalige Unter-