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Kreisen, die bei hoffentlich bald besserem Geschäftsgange zur Mitwirkung
an kunstgewerblichen Aufgaben berufen sind. - Es wäre im Interesse
der Sache wünschenswerth, dass sämmtliche Concurrenzarbeiten öffentlich
ausgestellt würden.
(Bildhauer-Ateliers) Se. Majestät der Kaiser hat gestattet, dass
die sogenannten Pavillons des Amateurs auf dem Weltausstellungsplatze
zu Bildhauer-Ateliers für den Zeitraum von zehn Jahren verwendet werden.
Gegenwärtig wird vorläufig der nördliche Pavillon zu diesem Behufe adap-
tirt werden und es werden daselbst für sechs Bildhauer geräumige Ateliers
eingerichtet auf Kosten des Unterrichtsministeriums, dem die Administration
dieser Pavillons untersteht.
Die Adaptirung wird von dem Architekten Herrn, Gugitz mit mög-
lichster Beschleunigung durchgeführt, so dass Aussicht vorhanden ist, diese
Ateliers vielleicht noch in dem Spätherbste den betreffenden Bildhauern zur
Verfügung stellen zu können. Da es bekannt ist, wie sehr gerade Bildhauer
unter dem Mangel von passenden Ateliers leiden, so ist wohl zu begreifen,
dass diese Massregel die betreHenden Künstler sehr angenehm berührt.
Dazu kommt, dass von Seite des Ministeriums nur der Gesichtspunkt fest-
gehalten wird, dass durch den Miethzins die Kosten der Adaptirung und
Erhaltung gedeckt werden, daher dieser ein sehr niedriger ist. ln erster
Linie wurden jene Bildhauer berücksichtigt, welche sich deshalban das
Unterrichtsministerium gewendet haben. Seiner Zeit wurde diese Petition
auch von der Akademie der bildenden Künste und der Wiener Künstler-
genossenschaft befürwortet. Die Bildhauer Wagner , Silbernagel,
Costenoble, Bähr, Schmidgruber u.A. werden die Ateliers beziehen.
Diese Ateliers haben eine gemeinsame Vorhalle, welche zur Aufstellung
von Modellen u. s. w. benützt werden kann.
(Maler- und Bildhauer-Ateliers in der k. k. Akademie.) So lange die Be-
dürfnisse der Schulen an der k. k. Akademie der bildenden Künste die Räume des neuen
Gebäudes nicht vollständig in Anspruch nehmen, steht in demselben eine Anzahl von
Maler- und Bildhauer-Ateliers zur Verfügung, welche, entsprechend dem io des Statuts
für die k. k. Akademie der bildenden Künste zu Wien, unter den nachfolgenden Moda-
litäten vergeben werden: i. Ein Theil dieser Ateliers wird an solche Künstler , welche
mit einem öffentlichen Auftrage betraut sind, dessen Ausführung einen grosseren Arbeits-
raum beansprucht, oder an solche schon selbstständig arbeitende Schüler der Special-
schulen für Historienmalerei und höhere Bildhauerei, welche ein grösseres Werk ausführen,
vergeben, und zwar für eine von Fall zu Fall im vorhinein zu bestimmende Zeit. 2. Die
anderen Ateliers werden an solche hervorragende Künstler vergeben, deren künstlerische
Thätigkeit in Wien durch die Ueberlnssung eines solchen Ateliers ermöglicht wird oder
deren specielles Fach ihre Thatigkeit an der Akademie besonders wünschenswerth macht.
3. Die Ateliers werden auf Vorschlag des Professoren-Collegiums oder nach Einholung
des Gutachtens desselben vom Minister für Cultus und Unterricht vergeben. Die Ent-
ziehung eines Ateliers steht dem Minister in besonderen Fallen auch vor Ablauf der vor-
erwähnten Zeit frei. 4. Die Sammlungen der Akademie stehen den jeweiligen Besitzern
dieser Ateliers unter den durch die betreffenden Reglements festgesetzten Bedingungen zu
Gebote. Für die Benutzung der Ateliers ist ein massiges, vom Ministerium zu bestim-
niendes Entgelt zu entrichten. Die Ateliers werden auf Kosten der Akademie geheizt und
beleuchtet; für die Moblirung und Einrichtung, sowie für die Bedienung in denselben zu
sorgen ist Sache der jeweiligen Besitzer. Die Hausordnung der Akademie gilt auch für
diese Ateliers.
(Die Baugawerksehule.) Das k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht hat
nach dem Abgange des Herrn Direetors Martens die Leitung der ersten österreichischen
Baugewerkschule in Wien den beiden Architekten Johann Gradt und Richard Jordan
übertragen. Die Anstalt, welche vorn Reiche, vom Lande Nieder-Oesterreich und von der
Commune Wien subventionirt wird, nimmt einen grossen Aufschwung. Die Schülerzahl
ist im stetigen Anwachsen begriffen und betrügt zur Zeit mehr als 500, darunter 50 pCt.
Wiener oder Angehörige der Vororte Wiens.