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Meisterwerke barocker Textilkunst
Ausstellung des Österreichischen Museums
für angewandte Kunst in
Schloß Gobelsburg, LangenloislNÖ,
20. Mai bis 31. Oktober 1972
ln der seit Jahren dem Volkskundemuseum Wien
zugehörigen Außenstelle Schloß Gobelsburg
veranstaltet das Österreichische Museum heuer eine
große Ausstellung, deren Obiekte sowohl aus
eigenen Beständen wie auch aus zahlreichen
österreichischen Stiften und Klöstern, u. a. Kloster-
neuburg, Kremsmünster, Melk, Seitenstetten, Zwettl
sowie aus St. Stephan und dem Wiener
Salesianerkloster, stammen. 60 Exponate sind zu
einer besonders interessanten Schau gefügt, die in
einer nur einmal möglichen Zusammenstellung eine
imposante Schatzkammer geistlicher Textilkunst
ergibt. Dr. Dora Heinz, die Leiterin der Textil-
sammlung des Museums, die die Ausstellung
zusammenstellte, meint u. a. zu dieser:
„Zum erstenmal ist diese Ausstellung zur Gänze
einem Thema gewidmet, das bei der Darstellung
der Barodrkunst in Österreich im allgemeinen nur
am Rande behandelt wird: den Werken der
Weberei und Stickerei. Auch auf diesem Gebiet ist
die Zeit von 1620 bis 1770 eine außerordentlich
fruchtbare und künstlerisch bedeutende, und ihre
Zeugnisse sind noch in so großer Zahl erhalten, daß
ein eindrucksvolles Bild von ihr gewonnen werden
kann. Es hat sich daher diese Ausstellung nicht
nur zum Ziel gesetzt, wenig bekannte und zumeist
nicht leicht zugängliche Hauptwerke der Textilkunst
zu zeigen, sondern darüber hinaus auch an Hand
dieser Stücke in die Situation der textilen Künste
in Österreich etwas näher einzuführen, die künst-
lerische Entwicklung ebenso darzustellen wie auch
die wirtschaftlichen und handwerklichen Voraus-
setzungen, die zur Ausführung derartiger Werke
notwendig waren. Es sind Arbeiten vereinigt, die
nicht nur die verschiedenen Gestaltungsprinzipien
und Dekarationsformen barocker Textilien in mög-
lichst reichhaltiger Weise vor Augen führen, son-
dern die auch Ansatzpunkte für die historische Be-
trachtung der Zusammenhänge bieten. Daraus er-
klärt sich die sehr spezielle Auswahl: es werden
ausschließlich Werke aus dem kirchlichen Bereich
gezeigt, die neben den Beständen des Öster-
reichischen Museums für angewandte Kunst aus
Kirchen- und Klosterbesitz in Nieder- und Ober-
österreich stammen, da sich für dieses begrenzte
Gebiet auch im Rahmen einer Ausstellung ein
einigermaßen anschauliches Bild geben lcißt. Dies
war nur an Hand der Werke kirchlicher Verwen-
dung mölich, weil siein weit größerer Zahl er-
halten sind als solche des profanen Bereichs und
viele noch am Ort ihrer unsprünglidien Bestim-
mung, so daß sie eine engere Verbindung mit hi-
storischen Fakten erlaubten." (Abb. 1-3.)
Diplome '72
Ausstellung der Hochschule für
angewandte Kunst
Neues Haus, Ausstellungshalle
Wien 1, Weiskirchnerstraße 3
15. bis 30. Juni 1972
Einblick in das schöpferische Potential der Hörer
der Hochsdiule für angewandte Kunst zu geben, war
die Absicht der Ausstellung „Diplome '72". Nahezu
80 Diplomkandidaten fast aller Studien-
richtunen zeigten ihre Abschlußarbeiten, die z. T.
nur in essentiellen Ergebnissen vorlagen, da die
große Zahl der Arbeiten dies bedingte. Neuerdings
wurde bei diesem Anlaß auf das Ziel der Hoch-
schule hingewiesen, die Studierenden auf ihre
Hauptaufgabe vorzubereiten, das Schöpferische zu
fördern und Entwidrlungsarbeit zu leisten, die
Arbeits- und Erholungswelt phantasievoll und
prohuman zu gestalten. S. M. Rektor Prof. C. Unger
und Hofrat Frof. Dr. W. Mrazek, der Direktor des
Museums, betonten aus dem Anlaß neuerlich ihren
Willen, die Zusammenarbeit von Schule und
Museum zu verstärken. In einer würdigen Schluß-
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feier wurden vor zahlreichem Publikum den
Diplomkandidaten ihre Diplome überreicht.
Horst-Stauber-Glasobiekte
Altes Haus, Eitelbergersaal,
1, Stubenring 5
21. Juni bis 16. Juli 1972
Der 1943 in Böhmisch-Eisenstein geborene Horst
Stauber hatte von Geburt an eine enge Bindung an
die Materie Glas, denn sein Großvater, der in der
Firma Lötz-Witwe (Klostermühle) tätig war,
begründete einen Glasveredelungsbetrieb, und seine
Eltern, in den Nachkriegsiahren nach Österreich
gezogen, betrieben in Passau eine Niederlassung
der Firma und setzten damit die Tradition des
Unternehmens fort. 1965 begann Stauber an der
Akademie für angewandte Kunst sein Studium, 1966
entschloß er sich, bei Prof. Franz Herberth Graphik
zu studieren. 1968169 war er bei G. Santomasa an
der Accademia di belle Arti in Venedig ordentlicher
Schüler, malte, wenn es ihm möglich war, und
interessierte sich zunehmend für die Arbeitsweise
der Glasmacherei auf der Insel Murano. Horst
Staubers Art, Glasobiekte zu machen, ist seine
durchaus eigene, denn er ist, wie er selbst betont,
kein routinierter Glasmacher. Er entwirft zwar
selbst, aber die Ausführung seiner sehr gediegenen
und klargeformten Obiekte läßt er von einem
Handwerker durchführen, wobei er iedoch am Ofen
direkt dabei steht und den Vorgang des
Glasmachens überwacht und lenkt. Von
entscheidender Bedeutung für die gelungene
Realisierung seiner Formvorstellungen und
Absichten ist es, daß der Künstler, wohl aus ererbter
Familientradition, die optische Wirkung des Glases
beherrscht. Für Horst Stauber gibt es daher auch
keine Zufallsprodukte, er spielt niemals mit dem
Glas, und er gibt sich, wenn man das so sagen
kann, nur mit perfekten Ergebnissen zufrieden, was
nicht zuletzt eben den wahren Erfolg bedeutet
(Abb. 4-6).
Zwischen Gegenwart und Zukunft
Vortrag im Vortragssaal des Museums
Neues Haus 1, Weiskirchnerstraße 3
30. Juni 1972, 18 Uhr
Eine gemeinsame Veranstaltung der Österreichischen
Gesellschaft für Architektur, der Kulturabteilung
der amerikanischen Botschaft in Wien sowie des
Österreichischen Museums für angewandte Kunst
und der Hochschule für angewandte Kunst war der
Vortrag von Prof. Konrad Wachsmann von der
University af Southern California, der sich an Hand
von Farbdias mit Architekturproblemen der
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinander-
setzte. Prof. Wachsmanns Vortrag gipfelte in der
Erkenntnis, daß die Architektur der Vergangenheit
tat sei und nur die Architektur der Zukunft von
Wichtigkeit für die Entwicklung der menschlichen
Gesellschaft sei.
„Kurt Ohnsorg und sein Kreis"
„Tapisserie, Metall, Keramik"
O.C.C. '72 - Ausstellungsreihe
„SchÖpferisches
Handwerk der Gegenwart"
Österreichisches Museum für an ewandte
Kunst + Austrian Cratts Counci
Altes Haus, Säulenhof, 1, Stubenring 5
17. Mai bis 25. Juni 1972
4. Juli bis 30. August 1972
Im Zuge der permanenten Ausstellungen des
O.C.C. im Jahr 1972 erfolgte nach der Ausstellung
„Kurt Ohnsorg und sein Kreis", die posthum eine
Ehrung für den weltbekannten Keramiker war und
an der Barbara Niemann, Günther Praschak, Anton
Raidel und das Ehepaar Kurt und Gerda Spurey
mit teilnahmen, eine Schau unter dem Titel
„Tapisserie, Metall, Keramik", an der Sepp Auer,
lris Brendel, Franka Lechner, Sepp Moosmann,
Suhandan Özay, Marga Perssan, Edda Seidl-Reiter,
Waltraud Viehböck und Linde Wächter beteiligt
waren (Abb. 7-9).
Wiener Werkstätte
Art nouveau - Art Deco 1903-1932
Ausstellung des Klagenfurter
Kulturamtes mit dem Österreichischen
Museum für angewandte Kunst
Juni bis Juli 1972
Im Rahmen der „Woche der Begegnung" fand in
Klagenfurt im Neuen Gebäude des Kulturamtes
der Neuen Galerie die schon in Wien und Graz
mit großem Erfolg gezeigte Wiener Werkstätten-
ausstellung statt. Bürgermeister Außerwinkler
eröffnete am 15. Juni im Beisein zahlreicher
Prominenz der Stadt Klagenfurfdie Schau, die von
Hofrat Prof. Dr. Mrazek eingeführt wurde (Abb. 10
Ausstellungsbeteiligungen des
Österreichischen Museums
für angewandte Kunst
Lugano, Villa Ciani
1. August bis 22. Oktober 1972
„Albrecht Dürer und die Drudrgraphik um Kaiser
Maximilian 1.", ergänzt mit „Triumphidee und
Veduten in der Österreichischen Druckgraphik des
17. und 18. Jahrhunderts". lm Rahmen der „Rassegni
di bianca e nero" (Abb. 11).
MünchenfHaus der Kunst
16. Juni bis 30. September 1972
„We1tku1turen und moderne Kunst" (Abb. 12)
MünchenlStadtmuseum
10. Juni bis 15. Oktober 1972
„Bayern - Kunst und Kultur"
LondonlEuroporatausstellung
7. September bis 19. November 1972
„Das Zeitalter des Neoklassizismus"
AmersfardlNiederlande
2. August bis 1. Oktober 1972
„Schmuck und Goldschmiedekunst des 20. Jahr-
hunderts" I
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Bundesministerium für Wissenschaft
und Forschung
Besucherstatistik der staatlichen
Museen und Kunstsammlungen
Das Bundesministerium für Wissensdwaft
und Forschung gibt bekannt, daß in den ihm
unterstehenden staatlichen Museen und
Kunstsammlungen in den Monaten
April 1972 insgesamt 110.621,
Mai 1972 insgesamt 125.283
Besucher gezählt wurden.