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Dlo Luhrar- und Lehrsrlnnunßlldunqsanstalton In Schuljahre l874l75.
Im Schuljahre 1875 bestanden - nach der nStatistischen Monatsschrift: - in
Oesterreich 40 staatliche Bildungsanstalten für Lehrer und zwar: in Oesterreich unter
der Enns 2 (Wien und Krems); in Oesterreich ob der Enns 1 (Linz); in Salzburg 1
(Salzburg); in Steiermark 2 (Graz und Marburg); in Kärnten, Krain, in Stadt und Gebiet
Triest, in Gorz-Gradisca und in Istrien je 1 (Klagenfurt, Laibach, Triest, GGrz und Capo-
distria); in Tirol 3 (Innsbruck, Bozen und Roveredo); in Vorarlberg 1 (Bregenz); in
Bdhmen 12 (Prag 2, Pfibram, Budweis, Eger, Komotau, Leitmeritz, Jiöin, Trautenau,
Königgrätz, Kuttenberg und Sobieslau je 1); in Mahren 3 (Brunn 2, Olmütz 1); in
Schlesien 2 (Troppau und Teschen); in Galizien 6 (Lemberg, Krakau, Tarnow, Rzeszow,
Stanislau und Tarnopol); in der Bukowina und in Dalmatien je 1 (Czernowitz und Borgo-
Erizzo). Zu diesen Staatsanstalten kam noch in Oesterreich unter der Enns das Landes-
Proseminar zu Wiener-Neustadt und in Schlesien die evangelische Privat-Lehrer-Bildungs-
anstalt mit Oeffentlichkeitsrecht zu Bielitz, wonach im Ganzen 42 mit dem Oeifentlich-
keitsrechte versehene Lehrer-Bildungsanstalten bestanden.
Die 42 Lehrer-Bildungsanstalten besassen einschliesslich der Directoren ein Lehr-
personale von 544 Personen und wurden von 4953 Zogliagen weltlichen Standes besucht.
Von letzteren entfielen auf Oesterreich unter der Enns 423, Oesterreich ob der Enns
117, Salzburg 57, Steiermark 295, Kärnten 133, Krain 64, Triest 26, Görz-Gradisca 28,
lstrien 22, Tirol 140, Vorarlberg 31, Böhmen 1695, Mahren 742, Schlesien 607, Galizien
421, die Bukowina 106 und auf Dalmatien 46. Von der Gesammtzahl waren 928 in .den
Vorbereitungsclassen und 4025 in den eigentlichen Bildungsanstalten. Der Muttersprache
nach waren hierunter 2325 Deutsche, 1667 Czecho-Slaven, 420 Polen, 166 Ruthenen,
203 Slovenen, 51 Serben und Croaten, 79 Italiener, 38 Rumänen und 4 Andere. Der
Religion nach gehörten 4608 dem katholischen, 90 dem griechisch-orientalischen, 169 dem
evangelischen, 69 dem mosaischen und 17 anderen Glaubensbekenntnissen an. 2946 Zog-
linge genossen Stipendien. Am Schlusse des Schuljahres wurden 450 Zöglinge mit dem
Zeugnisse 'der Reife entlassen, überdies erhielten 22 Externisten das Reifezeugniss, so
dass sich die Gesammtzahl der als reif Erkannten auf 472 belief, wovon auf Oesterreich
0b der Enns 35, auf Steiermark 38, Kärnten 27, Krain 16, Bühmen 191, Mahren 60,
Schlesien 41, Galizien 55 und auf Dalmatien 9 entfallen. In Oesterreich unter der Enns
fand keine Reifeprüfung statt, weil eben der Uebergang vom dreijährigen zum vierjährigen
Bildungscurse eintrat.
Staatliche Bildungsanstalten für Lehrerinnen bestanden in Oesterreich unter der
Enns 1 (Wien); in Oesterreich ob der Enns 1 (Linz); in Steiermark 1 (Graz); in Kärnten 1
(Klagenfurt); in Krain 1 (Laibach); in Tirol 2 (Innsbruck und Trient); in Böhmen 2
(Prag); in Mahren 2 (Brünn); in Schlesien 1 (Troppau); in Galizien 3 (Lemberg, Krakau
und PrzemyÄl) und in der Bukowina 1 (Czernowitz). l-liezu kamen noch folgende Privat-
anstalten mit Oeffentlichkeitsrecht: in Oesterreich unter der Enns 2 (zu Wien und zwar
der Ursulinerinnen und des k. k. Civil-Madchenpensionates); in Triest die städtische An-
stalt; in Gnrz 1 (der Ursulinerinnen); in Mahren 1 (erzbischößiche zu Olrnütz) und in
Dalmatien 1 (der barmherzigen Schwestern in Ragusa). Ausserdem bestanden noch zu
Marburg und zu Olmütz je 1 rnit dem Oeffentlichkeitsrecht ausgestatteter Privat-Bildungs-
curs für Arbeitslehrerinnen, dann zu Wien 2, zu Linz und zu Kufstein in Tirol je 1 mit
demselben Rechte versehene Privat-Bildungscurse für Kindergärtnerinnen, wonach sich die
Zahl der mit dem Oelfentlichkeitsrechte versehenen allgemeinen Lehrerinnen-Bildungs-
anstalten mit 22, jene der gesonderten Curse für Arbeitslehrerinnen mit 2 und für Kinder-
gartnerinnen mit 4 herausstellt.
Das Lehrpersonale an diesen 28 Anstalten und Cursen belief sich einschliesslich
der Directoren auf 332, wovon 195 dem männlichen und 137 dem weiblichen Geschlechte
angehörten. Die Zahl der Zöglinge belief sich auf 2848, von denen 29 geistlichen, alle
übrigen weltlichen Standes waren; hievon entfielen auf Oesterreich unter der Enns 508,
Oesterreich 0b der Enns 13 , Steiermark 221, Kärnten 68, Krain 91 , Stadt und Gebiet
Triest 140, Gürz-Gradisca 2 , Tirol 174, Böhmen 461, Mahren 477, Schlesien 167, Ga-
lizien 288, die Bukowina 65 und auf Dalmatien 23. Die Vorbereitungsclassen besuchten
128, die eigentlichen Bildungsanstalten 2242, die Specialcurse für Arbeitslehrerinnen 337
und jene für Kindergärtnerinnen 141. Der Muttersprache nach waren 1601 Deutsche, 550
Czecho-Slavinnen, 315 Polinnen, 16 Rutheninnen, 18 Sloveninnen, 69 Serbinnen und
Croatinnen, 270 Italienerinnen, 7 Rumäninnen, 2 Magyarinnen. Dem Glaubensbekenntnisse
nach waren 2631 katholisch, 4 griechisch-orientalisch, 39 evangelisch, 147 mosaisch, dann
27 anderen Glaubens und confessionslos; 746 Zöglinge genossen Stipendien.
Am Schlusse des Schuljahres wurden aus den Anstalten mit dern Zeugnisse der
Reife entlassen: als Fachlehrerinnen 316, als Arbeitslehrerinnen 275 und als Kindergart-
nerinnen 105; ausserdem erhielten noch von Externen das Reifezeugniss: als Fachlehrerin 1,
als Arbeitslehrerinnen 19, als Kindergärtnerinnen 7, wonach im Ganzen 317 als Fach-