134
sieht genommen: v. Eitelberger: Ueber die Lage der Bildhauer in Wien;
J. v. Falke: Ueber die Kunst des Orientes (im Anschlusse der Vorle-
sungen des Vorjahres); A. Ilg: Ueber die Barockrnalerei Oesterreichs;
Fr. Schmidt: Ueber den Rathhausbau in Wien; drei Vorlesungen über
P. P. Rubens (aus Anlass der Jubelfeier in Antwerpen) von Dr. Thau-
sing, Friedr. Lippmann und R. v. Eitelberger; Dr. Tschermak:
Ueber Edelsteinkunde; Br. Bucher: Ueber Spielkarten; C. v. Lützow:
Ueber moderne Malerei; W. Exner: Ueber die Werkzeuge der Bildhauer
und Ueber Bleistifte; Prof. F. Neumann: Die Krisis und die Kunst-
gewerbe; A. Bauer: _Ueber chemische Veränderungen an Bronze- und
Marmor-Gegenständen.
(Spanien-Ausstellung von Sohloss- und Burg-bauten Nieder-
Oesterreichs.) Der Verein zur Förderung der Landeskunde in Nieder-
Oesterreich wird vom Mai bis September nächsten Jahres eine Special-Aus-
stellung älterer Darstellungen und Aufnahmen von Schlössern und Burgen
dieses Landes (mit Ausschluss Wien's) im Oesterr. Museum veranstalten.
(Welhnaohts-Austellung.) Das Oesterr. Museum veranstaltet
auch in diesem Jahre wie in den beiden vorhergehenden eine Weihnachts-
Ausstellung für die österreichische Kunstindustrie. Es rechnet dabei für
dieses Mal insbesondere auf die von der Münchener Ausstellung rückkeh-
renden Gegenstände, deren Verfertiger auf die Gelegenheit aufmerksam
gemacht werden, ihre neuesten Kunstarbeiten auch dem Wiener Publicum
zu zeigen. Um die Aufnahme dieser Gegenstände in die Weihnachts-
Ausstellung zu ermöglichen, sind die Termine etwas später angesetzt
worden. Die Ausstellung beginnt am 3. December d. J. und schliesst am
7. Januar 1877. Die Anmeldungen werden vorn Tage dieser Veröffent-
lichung an im Museum angenommen. Sie sind entweder schriftlich an
die Dircction des Museums zu richten oder mündlich dem Vice-Director
Regierungsrath v. Falke (12-4 Uhr) mitzutheilen. Die Zeit der Anmel-
dungen schliesst am 12. November; spätere Anmeldungen werden nicht
angenommen. Der Anmeldung ist die Grösse und die Art des gewünschten
Ausstellungsraumes hinzuzufügen. Die Zuweisung der Plätze findet in den
Tagen vom 14. bis 18. November statt, die Ueberbringung der Gegen-
stände vom 21. bis 25. November. Gleichzeitig und unmittelbar darauf
fungirt die Aufnahmsjury. Mit dem 30. November muss die definitive
Aufstellung vollendet sein. Im Interesse der Aussteller wird darauf auf-
merksam gemacht], dass laut Beschluss des Curatoriums die Termine auf
das strengste eingehalten werden müssen. Im Uebrigen bleiben die Be-
stimmungen wie im vorigen Jahre. Programme sind auf mündlichesoder
schriftliches Gesuch vom Museum unentgeltlich zu bekommen.
(Inspection der Zeichenschulen.) Im Laufe dieses Sommers
wurde die erste fachmännische Inspection der Zeichenschulen von Seite
des Unterrichtsministeriums angeordnet, und wird in wenigen Wochen
vollendet sein. Dieselbe beschränkte sich auf die Lehrer-Bildungsanstalten
und verwandte Anstalten, da es in erster Linie wichtig schien, auf jene
Anstalten, aus welchen die künftigen Volksschullehrer und Industrial-
Lehrerinnen hervorgehen, das Augenmerk zu richten. Mit der schwierigen
Mission wurden von Seite des Ministeriums die Herren Professoren Gran d-
auer, Andel, Rössler, Hasselwander und Tschirschnitz (für Ga-
lizien) gewählt. Es scheint, dass man alle Ursache hat, mit den Resultaten
dieser ersten Inspection zufrieden zu sein; in allen Kronländern sprachen
sich die competenten Landes- und Schulbehörden über diese Art der För-