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Notizen und Capilel über die Geschichte dieses Industriezweiges zu Faenzu, Gubbio, Caf-
faggiolo, Sassuolo, zu Mantua, Modem, Parma etc. sind sehr willkurnmen. ln Anmer-
kungen weiss sich der Verfasser kaum genug zu thun; wenn er z. B. den Namen Raphael
schreibt, glaubt er bemerken zu müssen: Ratfaello Santi, geboren etc. etc. Er arbeitete
in Perugia, in Ciltä die Caslello, bei Urbino, zu Florenz, zuletzt in Rom. Seine Madonnen,
inspirin von seiner vFlamme-g der berühmten Fornarina, sind unerreichbar und alle seine
Werke erwecken nicht blos in den Italienern , sondern noch mehr in den Fremden eine
Art ekstatischer Bewunderung (pag. m2). Die Anmerkungen über Vasari, Leo X., Bra-
mante ett. sind in gleichem Style.
Programm der Donnerstags-Vorlesungen im k. k. Oestarr. lluseumj
Winter 187gf8o.
13. Novbr. Reg.-Ra1h Bucher: G. Se mper in seinen Beziehungen zum Kunsrgewerbe.
20. n Custos Chmelnrg: Die Renaissance in Frankreich.
27. - Prof. Dr. v. Lüqow: Tizinn's Jugenbiider im k. k. Belvedere. Mit Demon-
strationen.
4. Decbr. Dr. August Fournier: Turgut.
11. - Reg.-Rath Dr. Exner: Die österreichische Spielwaaren-lndustrie.
18. n Prof. Dr. Janitschek: Kunst und Kunstindustrie am Hofe der Päpste im
8. Januar } XV. Jahrhundert.
15. 1. {jeg-Rath Dr. Bauer: Organische SrotTe.
22. x Dr. Willi. Klein: Die Venus von Melos.
22' Fa?" } Reg-Rath v. Falke; Geschichte des Costümes im XVI. Jahrhundert.
12. n Prof. Benndorf: Die Nike von Samothrake und deren Restauration durch
Prof. Zumbusch.
12. w } SecL-Rath Freiherr v. Dumreicher: Frankreichs innere Gewerbe-Politik in
z . den letzten hundert Jahren.
Beginn der Vorlesungen 7 Uhr Abends.
Eintritt nach Massgabe der vorhandenen Sitzplätze frei. -- Kartenaus abe am
Tage der Vorlesung im Bureau im Haibstoek des Museums und Abends von -7 Uhr
beim Eingange,
KLEINERE MITTHEILUNGEN.
(PBISOILRDGDJ Se. k. und k. Apost. Majestät haben mit Allerhöchster
Entschliessung vom 25. October d. J. dem Custos am k. k. Oesterr. Mu-
seum-Adalbert Bruno Bucher in Anerkennung seines verdienstvollen
Wirkens taxfrei den Titel und Charakter eines Regierungsrathes aller-
gnädigst zu verleihen geruht.
(Die Eröffnung des technologischen Gewerbemuseums.) Die
Kunstgewerbe können nur dadurch gewinnen, wenn die Arbeitskräfte tech-
nisch geschult sind, und jedes Institut muss daher dem Oesterr. Museum
hoch willkommen sein, welches, wie das neu eröffnete, vom n. ö. Gewerbe-
verein gegründete technologische Gewerbemuseum, die Schulung der Ar-
beitskräfte sich zur Aufgabe macht. Vorläufig wurde die erste Section
(für Holzindustrie) eröffnet. - Die feierliche Eröffnung des Museums wurde
durch dessen Protector, Se. kais. Hoheit Erzherzog Karl Ludwig, am
26. October 1. J. vorgenommen. Derselbe richtete an den Präsidenten des
Gewerbevereines folgende Ansprache:
"Es gereicht mir zur wahren Freude, in Ihrer Mitte zu erscheinen
und die Eröffnung des technologischen Gewerbemuseums heute vornehmen
zu können. Möge dasselbe, wenn auch vorläufig noch in bescheidenem
Beginne, seinem Zwecke stets entsprechen, sich allmälig auf weitere
Gebiete ausdehnen und zur gedeihlichen Entwicklung, zur Hebung der