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des Herrn Prof. Hermann; - Collection neuer Glasgegenstande nach antiken und alt-
venetianer Mustern, sowie Glasmosaikgemälde und Glasgewebe aus der Fabrik Compagnia
di Venezia e Murano pei Vetri e Musaici in Murano; - Toiletterisch, Karniesse und
Sessel von J. J. Huttner; -- Cnllection orientalischer Möbel (Kasten, Bett etc.) tnit Ein-
lagen von Zinn und Elfenbein, ausgestellt durch Herrn Theod. Graff: - Rehef 1n Gyps,
darstellend das Portrait des verstorbenen Tonkunstlers Herbeck von Bildhauer Jos. Kassin
(Schüler des Prof. Kundmann); - Portratrelief von Bildhauer H. Frömrnel, Privat-
eigenthum; - wAlbum aus dem Lande_Tirolu, eine Erinnerung für Se. Excellenz den
Herrn Ministerpräsidenten Grafen Taalfe als ehemaligen Statthalter Tirols, bestehend aus
einer Anzahl Photographien, Ansichten hervorragender Punkte des Landes, mit einer reich
verzierten Widmungsadresse in einer Cassette, deren Deckel ein geschnitztes Relief bildet,
Pflanzen, Blumen und ligürliche Scenen nationalen Genre's darstellend; - eine grosse
Collection persischer Teppiche aus Kurdistan und Faharan, persischer Gewebe aus Seide,
Wolle, Baumwolle, eine Anzahl persischer Shawls, Walfenstucke, Lackarbeiten etc., sämmt-
lich Eigenthum Sr. Excellenz des Herrn Ministers und Generals Neriman-Khan, per-
sischen Gesaudten; - eine Collection norddeutscher, schwedischer und holländischer
Faienoen; - choragisches Denkmal des Lysikratos in Athen. nach Zeichnung von Mauc h
in v, der natürlichen Grosse in Gyps ausgeüihrt, ferner dorische und jonische Säulen
sammt Basen und Capital vorn Parthenon, modellirt von Bildhauer L. Stri ctiu s in Wien;
-- Grabligur 'für die Gruft der Familie Hanse in Trautenau, ausgeführt von Bildhauer
Natter in Wien; - Relief aus Aegina (dreigestaltige Hekate), 4. Jahrh. v. Chr., Eigen-
thum Sr. Durchl. des Fürsten Richard Metternich; - Diamantschmuck, Kreuz, Ring
und 2 Ohrgehange, Eigenthum der Frau Marie Schmidt in Kaden; - Collection von
Hausarbeiten aus Krain, Eigenthum der Frau v. Littrow-Mauthner.
(Besuch des Museums.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
October von 12.558, die Bibliothek von 1695 Personen besucht.
(Ktmstgewerheeohnle des Oeaterr. Museums.) Die Einschreibungen der Schüler
für das I. Semester des Schuljahres 1879180 ergaben folgendes Resultat:
Ord. Schüler l-lospitanten Damen
Vorbereitungsschule . . . . . . . . . 130 22 41
Architekturschule . . . . . . . . . 29 4 5
Bildhauerei ') . . . . . . . . . . . 20 4 -
Zeichnen und Malen . . . . . . . . . 43 7 18
Zeichenlehrercurs_ . . . . . . . . 40 1 -
Zusammen 262 38 64
') Die Ciselir- und Holzschnitzschule frequentiren je 4 Schüler.
ihrem Vnterlande nach sind: Aus Niederösterreich 132 (davon 107 aus Wien), aus
Oberösterreich 2, Böhmen 47. Mühren 34, Schlesien, Salzburg, Tirol und Galizien je 4,
Steiermark 8, Kärnthen 3, Kustenland 6; aus Ungarn 17, Siebenbürgen z, Croatien S,
Slavonien 1; dann aus den deutschen Reichslanden 11, der Schweiz 5, Italien und Bel-
gien je 2, Frankreich, Russland, Türkei und Schweden je 1.
An der Kunstgewerbeschule werden während des Wintersemesters und zwar Mon-
tags und Samstags von 6';,-7'f, Uhr Abends von dem Assistenten an der chemisch-
technischen Versuchsanstalt Herrn Dr. Fr. Linke Vortrage über Chemie der Keramik
veranstaltet werden. Diese Vortrage finden zunächst für die Zöglinge der Kunstgewerbe-
schule statt, doch können auch Hospitanten gegen ein Honorar von S H. zugelassen werden.
Die Staatsgewerbeaehnle in Reichenberg, welche vor drei Jahren mit blos
15 Schülern erößnet worden war, ist nunmehr in ihr vienes Schuljahr mit einer Fre-
quenz von 308 Schülern eingetreten, von welchen 158 den ganztägigen Unterricht und
150 die Abend- und Sonntagscurse besuchen. Durch diesen raschen Erfolg hat sich
die Reichenberger Schule bereits nach drei Jahren ihres Bestandes einen eben so grossen
Schülerkreis geschaffen, wie ihn die benachbarte Concurrenzanstalt des Auslandes, die seit
Jahrzehnten berühmte königl. sichs. Gewerbeschule zu Chemnitz, besitzt. Mit dem gegen-
wärtigen Schuljahre wurde auch das chemische Laboratoriu m eröffnet, für welches
die Gemeinde Reichenberg 70.000 und der Smat 20.000 Gulden aufgewendet haben , um
mit diesen bedeutenden Opfern eine Musteranstalt für die Zwecke der Textilgewerbe
und aller jenen anderen Industrien Nordbühmens herzustellen, welche sich chemischer
Verfahrungsweisen bedienen; daher werden insbesondere Färberei, Bleicherei und
Zeugdruck, dann Glas- und Thonwaarenfabrication etc. gepflegt. Auch die
masch i n entechn ische Fachabtheilung der Reichenberger Staatsgewerbeschule ist derart
organisirt, dass sie vorwiegend die Bedürfnisse der grossen localen Industrien berück-
sichtigt. Der Schulunterricht wird durch regelmässige Besuche von Fabriken und Werk-
anlagen vervollständigt und anschaulich gemacht. Dem Contacte mit dem gewerblichen
Leben durfte es vor Allem zu danken sein, dass diese Schule bereits nach wenigen Jahren
eine so kräftige Entfaltung zeigt.