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Bezüglich der Keramik (mit Ausnahme, des Porzellans) sind vor
Allem gewisse Gruppirungen vorzunehmen, und zwar bilden die Schüler-
und Dilettanten-Arbeiten eine eigene Gruppe, ferner die l-lafner, welche
Kachelöfen erzeugen, und endlich die eigentlichen Töpferürmen, wie
Schütz, Szolnay, Klammerth etc. - Da jedoch Wahlis sich aller be-
deutenderen österreichischen Arbeitskräfte auf diesem Gebiete bemächtigt
hat, so verloren die einzelnen Firmen auf den Weihnachts-Ausstellungen
an selbständiger Bedeutung, und erscheint daneben die Zahl der Aus-
steller sehr gering. Sie schwankt in den einzelnen Jahren zwischen 3und
10. Von diesen haben sieben Hafner aus Wien und Graz Kachelöfen aus-
gestellt, welche bekanntlich viele Anerkennung fanden.
Aehnlich verhält es sich mit den Porzellanfabrikanten und
Porzellanmalern, und betrug die höchste Zahl der Aussteller 11 im
Jahre 1878.
Am unbedeutendsten unter allen kunstgewerblichen Erzeugnissen
sind die Ernailarbeiten auf den Weihnachts - Ausstellungen vertreten.
Seit dem Jahre 1874 haben erst zwei Fabrikanten solche ausgestellt, und
seit 1877 sind blos mehr unter den Goldschmiedearbeiten ab und zu
noch welche zu finden.
In Glasarbeiten haben sich bisher 18 Firmen an denWeihnachts-
Ausstellungen betheiligt, und sind hier den concentrirten Productions-
verhältnissen entsprechend, die Schwankungen in den einzelnen Jahren
sehr gering. In den drei letzten Jahren betrug die Zahl der Aussteller 6,
und in den vorangegangenen ist sie von z auf S gestiegen.
Elfenbein- und Schildkrotarbeiten hielten sich in der Regel
knapp an der Grenze der Kunstindustrie, waren im Ganzen blos durch
11 Firmen vertreten, und stieg die Zahl der Aussteller bis zum Jahre 1880
auf 8, während sie heuer wieder auf 2 reducirt wurde.
In der Textil-Branche verhält es sich ähnlich wie in der Glas-
fabrication. Die Firmen Giani, Haas, Silberstern und Thieben zählen zu
den regelmäßigen Ausstellern, und im übrigen haben sich nur noch vier
Firmen ab und zu an den Weihnachts-Ausstellungen betheiligt.
Von den Buchbindern haben sich im Ganzen bisher 10 im
Museum eingefunden und ist die Zahl der Aussteller seit dem Jahre 1874
von 1 auf 4 gestiegen. Diese geringe Zahl findet zum Theil darin ihre
Erklärung, dass viele Buchbinder mit Galanteriearbeiten auf den
Ausstellungen erschienen sind, welche wir von den eigentlichen Buch-
binderarbeiten getrennt haben. Hier sind die höchsten Zahlen von Aus-
stellern in den Jahren 1877 und 1881 (11 und 10) erreicht worden; im
Ganzen haben sich bisher 32 Firmen betheiligt.
Holzschnitte, F a rb end r u c k e und typographische Ar-
beiten haben im Ganzen 14 verschiedene Firmen ausgestellt, da sich aber
die erste und letzte Gattung für Weihnachts - Ausstellungen nicht gut