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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVII (1882 / 204)

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Kusruetze Mtrrt-nzrnuncrau. 
Die Kunstgewerbesehule des Oesterr. Museums war im ab- 
gelaufenen Semester von 262 Zöglingen frequentirt, von welchen 103 die 
Vorbereitungsschule besuchten, während 37 Schüler auf die Fachschule 
für Architektur, 17 auf jene für Bildhauerei, 59 auf die Fachschule für 
Zeichnen und Malen und 4 auf die Fachschule für Radirkunst entfielen. 
Die Abtheilung für Ciseliren war von 12, jene für Holzschnitzerei von 10 
und die Abtheilung für keramische Decoration und Email von 23 Schü- 
lern besucht. In der Gesammtzahl der Frequentanten sind 69 weibliche 
Zöglinge inbegritfen. Der Nationalität nach entfallen 118 auf Wien und 
Niederösterreich, 4.3 auf Böhmen, 27 auf Mähren, 7 auf Galizien, 6 auf 
Steiermark, 5 auf Tirol und Vorarlberg, 4 auf Salzburg, 3 auf Schlesien, 
auf das Küstenland 2, auf Kärnten und die Bukowina je 1; aus den Län- 
dern der ungarischen Krone stammen 16, aus dem Deutschen Reiche 19, 
aus der Schweiz 3, aus Italien und Russland je z, aus Holland, Belgien 
und Norwegen je 1. - Stipendien wurden im abgelaufenen Schuljahre 
an 76 Schüler im Betrage von 13.910 fl. ertheilt, und gelangten auch 
eine größere Anzahl von Schülerpreisen zur Auszahlung. Zur Vermehrung 
der Lehrmittel wurden von einem Gönner der Schule 4000 H. und von 
der n. ö. Handels- und Gewerbekammer 1000 fl. gewidmet. Von Seite 
des Comitefs des Industriellenballes wurden der Schule für Unterrichts- 
zwecke ebenfalls 1000 H. gewidmet und von Herrn Rud. v. Waldheim 
10 Studien und Skizzen in Oel aus dem Nachlasse Laufbergefs zur Be- 
reicherung des Lehrmaterials gespendet. - In den Lehrkörper traten 
mit Beginn des Schuljahres neu ein: Prof. Julius Berger (figurales 
Zeichnen und Malen), Docent Josef v. Wieser (Perspective etc.), 
Assistent Anton Müller (figurales Zeichnen und Malen). 
(Oesterr. Museum.) Neu ausgestellt: Photographische Aufnahmen der Erzfiguren 
vom Denkmale Kaiser Maximilians l. in der Hofkirche zu Innsbruck; - Wandgemälde in 
der Filialkirche zu Niederhofen (Steiermark), im Auftrage der k. k. Cenrral-Commission 
zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmal: aufgenommen 
von X. Attorner. 
(Besuch des Museums.) Die Sam tnlungen des Museums wurden im Monate 
August von 8820, die Bibliothek von 1882 Personen besucht. 
(Faoheohnlo Hi: Lehrlinge der Wiener Dreohslergenossensehnß.) Dieselbe 
wurde im Jahre 1874 mit der l. Abtheilung, im folgenden Jahre mit einer ll, Abtheilung 
eröffnet und bisher von der Drechslergenossenschaft vollständig Cfhallßllr Letztere hat 
mit einem Aufwande von circa zoooo H. auf ihr Genossenschaftshaus ein drittes Stock- 
werk aufgesetzt, in welchem die Schule untergebracht ,wurde. Vom Staate erhielt die 
Schule seit einigen Jahren blos eine Subvention von 600 H. und von der Getverbeschulcom- 
mission die Gewerbeschulbeitrage (nach Maßnahme der Genossenschaftsmitglieder circa 
2.70 pro Jahr) zurückerstattet. Zur ersten Einrichtung hatte das Handelsministerium im 
Jahre 1875 einen Betrag von 3300 H. gespendet. 
Der uns vorliegende Jahresbericht entwirft ein sehr beachtenswerthes Bild von der 
Thatigkeit und dem Umfange dieser Schule, welche im Jahre 1375476 von 111, im ab- 
gelaufenen Jahre von nicht weniger als 1014 Schülern besucht wurde, von denen 660 Zeug- 
nisse erhielten. Der Unterricht umfasst folgende Gegenstände: Erster Jahrgungz. Arith- 
metik, Buchführung, Correspondenz, Zeichnen, Physik, Mechanik und Chemie. Zweiter 
Jahrgang: Buchhaltung u. Correspondenz, Zeichnen u. Modelliren, Styllehrc, Technologie 
des Drechslergewerbes. An die theoretischen Unterweisungen schließen sich praktische 
llebungcn r. im Holzdrechseln, 2. in Schnitzerei in Meerschaum und Speckstein, Bein, 
Elfenbein und Holz, 1;. in Metalldruckarbeit. Den Unterricht besorgten im Ganzen 19 Lehr- 
krafte, welche mit Ausnahme jener für das Zeichnen, die kaufmännischen Fächer, die 
Technologie. Chemie und das Modelliren sammtlich der Drechslergenossenschaft selbst als 
Praktiker angehören. Dnss es bei dieser Ausdehnung der Scltule, trotzdem die Genossen- 
schaft bisher mit anerkennenswerther Aufopferung die jährlichen Kosten mit ca. 3500 B. 
bestritt, auf die Dauer unmöglich wurde, allen Anforderungen zu genügen, der wachsenden
	        
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