Russ, Charlemont, Tina Blau, Ribarz, Maäiö und einige der ungarischen
Künstler am eingehendsten behandelt hat.
Es wird von vielen Seiten der Wunsch ausgesprochen, es möchte
die nächste Staatsausstellung im Künstlerhause ausschließlich der öster-
reichisch-ungarischen Kunst gewidmet sein. Sache der Künstlergenossen-
schaft aber wird es sein, in dem Intervalle von drei Jahren für eine
würdige Vertretung der Kunstinteressen der österreichischen Künstler in
intelligenter und unparteiischer Weise zu sorgen.
Bei dem Schlüsse der Ausstellung vereinigt sich Alles, Inland und
Ausland, in der Anerkennung der Verdienste, welche sich Graf Edmund
Zilchy als Präsident der Ausstellungscommission durch seine hingehende,
tactvolle und erfolgreiche Leitung der ganzen Ausstellung erworben hat.
Ihm ist Wien und die Genossenschaft der Künstler zu großem Danke
verpflichtet.
x
Am Schlusse der internationalen Kunstausstellung wird das Oester-
reichische Museum durch einige hervorragende Kunstwerke bereichert. Den
ersten Rang nehmen unter diesen Kunstwerken die plastischen Arbeiten
des Bildhauers Josef E. Böhm ein. J. E. Böhm, geboren zu Wien 4. Juli
1834., Schüler der Akademien in Wien und in Paris, und gegenwärtig
Hofbildhauer der, Königin von England und Mitglied der Akademie in
London, gehört zu den am meisten beschäftigten Bildhauern Englands.
Er ist der Sohn des Sammlers, Kunstkenners und Hofmedailleurs J. Da-
niel Böhm in Wien 1865). Nicht weniger als vier Colossalstatuen
und zahlreiche Porträtbildwerke sind aus seinem Atelier hervorgegangen.
Die Statue von Thomas Carlyle, die, in Terracotta ausgeführt, in den
Besitz des Oesterr. Museums übergeht, ist in London am Thames-
Square in Bronze aufgestellt. In jüngster Zeit wurde ihm die Aus-
führung der Statue Darwin's und von der Königin von England das
Grabdenkmal ihrer verstorbenen Tochter, der Prinzessin Alice, übertragen.
Als Mitglied der Akademie hält J. E. Böhm gelegentlich Vorträge in
englischer Sprache über Sculptur. Seit längerer Zeit mit einer vornehmen
Engländerin vermählt, führt J. E. Böhm in London ein vom häuslichen
Glücke erhöhtes Künstlerleben. Obwohl als Engländer naturalisirt, hat
Böhm seine Vaterstadt nicht vergessen und mit Freude die Gelegenheit
der Wiener internationalen Ausstellung benützt, um Werke von seiner
Hand in seiner Vaterstadt zur Ausstellung zu bringen. Nichts machte
ihm größere Freude, als die Nachricht, dass durch die Intervention eines
hochgestellten Gönner-s des Oesterr. Museums die Terracotta -Statue
Carlyle's in den bleibenden Besitz dieser Anstalt übergehen wird, dessen
Director mit J. E. Böhm seit seiner Jugendzeit befreundet ist. Böhm
widmete dem Oesterr. Museum auch die beiden Terracotta-Büsten John
Brighfs und E. W. Gladstone's. Das Museum besitzt bereits eine schöne
17'