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Full text: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVIII (1883 / 210)

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Fabriken durch. Neu eingetreten sind: A. Silberstein aus Cherson 
(Russland), Max Bamberger (als Stipendist der ClJCUL-ICChTIlSChCH Ver- 
suchsanstalt), ferner A. Gerbing aus Bodenbach. 
Von den an der Anstalt durchgefürten Arbeiten haben namentlich 
jene bereits im vorjährigen Berichte angeführten des damaligen Stipen- 
disten der Anstalt, Emil Adam im Vereine mit dem Adjuncten Dr. Linke, 
eine wesentliche Erweiterung erfahren, welche ebenso zu den bereits ge- 
übten Limousin-Emailarbeiten von Seite des Ateliers für Fayencemalerei 
an der Kunstgewerbeschule führte, als anderseits bereits an die hiesige 
Firma G. A. Scheid (Silberwaarenfabrik) diese Emaile zum fabriks- 
mäßigen Gebrauche abgegeben werden konnten. Auch die seiner Zeit 
von dem Leiter der Anstalt erfundene Technik der Schrnelzpatinirung 
auf Metalle wurde von demselben zur speciellen Anwendung auf Silber 
erweitert, welche nun zu einem ganz neuen Genre von Silberschmuck- 
waaren von Seite der obigen Firma verwendet wird. Weiters ist demselben 
gelungen, bezüglich der Decorationstechniken auf Metall die Feuervergol- 
dung und -Versilberung, sowie die Fixirung von Purpurino und anderen 
Patinirpräparaten mittelst Aufbrennens mit dem Löthrohr zu bewerk- 
stelligen, wodurch jeder in Metall bereits fertig gestellte Gegenstand 
nachträglich mit durch Aufschmelzen fixirten edlen Metallen und mit 
Farben decorirt werden kann. Auch die bereits im vorjährigen Berichte 
erwähnte specielle Emaildecoration auf Eisen-, Blech- und Gusswaare hat 
durch fortgesetzte Versuche eine wesentliche Vervollkommnung erfahren. 
lll. Beziehung der Anstalt zu den Staatsgewerbeschulen 
und Fachschulen. 
Außer den Hilfeleistungen, welche namentlich die keramischen Fach- 
schulen von der Anstalt in Anspruch nahmen, ist besonders die längere 
Anwesenheit des gegenwärtigen Lehrers an der Goldschmiedschule in Prag, 
H. Kautsch, an derselben zu erwähnen, während welcher Zeit dieser 
sowohl die bereits für den Gebrauch fertig gestellten Emaile für Limousin- 
Emailtechnik in ihrer Anwendung studirte, als anderseits unter persön- 
licher Anleitung des Vorstandes die sämmtlichen von demselben erfun- 
denen Techniken der Schmelzpatinirung und Feuerpolychromirung der 
Metalle übte. Die auf diese Weise gemachten Arbeiten waren bei der 
Schulausstellung der Kunstgewerbeschule des Museums des Jahres 1882 
exponirt; außerdem wurden der obengenannten Fachschule sämmtliche 
Präparate und Emaile zu den Erzeugungskosten zu Gebote gestellt und 
steht dieselbe im unmittelbaren Contacte mit der Versuchsanstalt. 
IV. Verkehr der Anstalt mit Industriellen, Künstlern und 
Privaten. 
Es kann in dieser Beziehung im Verlaufe dieses Jahres die regste 
Inanspruchnahme der Anstalt constatirt werden, sowohl von Persönlich-
	        
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