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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVIII (1883 / 211)

oxyd in Gebrauch gewesen waren und als orientalische angesehen wurden, 
ist von Allen tuttanego zu nennen. Eine Untersuchung des Stammes und 
der Bedeutung dieses Wortes von Prof. Dr. R. Roth, welche der Ver- 
fasser mittheilt, ergibt, dass tuttanego ein tamulisches Wort ist und es 
nicht unwahrscheinlich ist, dass das Zink erst spät in Indien bekannt und 
angewendet wurde. Endlich ist der heute noch in England für indisches 
Zink gebrauchte Ausdruck Spiauter unbekannten Ursprunges, schwerlich 
aber indischer Abkunft. Ostheim. 
Handfertigkeitsunterricht in der Volksschule. 
Es scheint, dass man gegenwärtig mit der Einführung des Hand- 
fertigkeitsunterrichtes in der Volksschule Ernst machen will. Wir werden 
diese Angelegenheit aufmerksam verfolgen, weil wir diesen Unterricht 
als die rechte Vorbereitung für jede gewerbliche Thätigkeit ansehen und 
weil jede Handfertigkeit zugleich der Weg zu jeder Kunstfertigkeit ist. 
Graf Richard Belcredi hat in seiner Rede über die Schulnovelle am 
19. Februar die richtigen Worte gefunden, um die Einführung der Hand- 
arbeit in die Volksschule zu befürworten. Ein hervorragender Schulmann 
aus Deutschböhmen sprach mit Recht die Ansicht aus, dass es jetzt an 
den Pädagogen und "Schulmännern wäre, die Durchführung des Hand- 
fertigkeitsunterrichles in die Hand zu nehmen; es sei genug geredet und 
geschrieben worden, es müsse nun auch gehandelt werden. Es ist dies 
auch richtig, nur handelt es sich jetzt um die Frage, wie diese Action 
durchgeführt werden soll. Der Schulmann muss mit dem Gesetzgeber 
Hand in Hand gehen, wenn etwas Ersprießliches geleistet werden soll. 
Die Unterrichtsmethode ist bei dieser Frage von ganz besonderer Bedeu- 
tung. Wir machen aufmerksam, dass der wNordwestn das Organ des 
Centralcomite's für den Handfertigkeitsunterricht und den Hausfleiß ist 
und dass Herr Emil Schenkendorf in diesem Organe ein System und 
die Methoden des Handfertigkeitsunterrichtes für Knaben entwickelt. 
Ein hervorragender schwedischer Schulmann, Herr K. E. Palm- 
gren, welcher in Stockholm eine von ihm im Jahre 1876 begründete 
Schule als Director leitet, hat ein Schriftchen veröffentlicht, das den Titel 
führt: nEcole pratique de travail pour Penfance et 1a jeunesse a Stock- 
holmu und "Sur Pimportance du travail manuel dans l'Education. Stock- 
holm, imprimerie centrale, 18824: Sollte es sich bewahrheiten, dass Herr 
Clausen-Kaas nach Wien herufen wird, um Lehrerconferenzen beizu- 
wohnen und die Frage der Einführung des Handfertigkeitsunterrichtes 
in der Schule zu besprechen, so würde diese Angelegenheit bei uns in 
Fluss kommen. ln Oesterreich sollte bei diesen Conferenzen die Revision 
aller Vorschriften vorbereitet werden, welche sich auf Lehrer- und Leh- 
rerinnen-Bildungsanstalten beziehen. Die Bestrebungen des Rittmeisters
	        
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