Abb. 1: Chinesischer sechslei-
liger Setzschirm aus Peking-
Lack. Periode Kang-Hsi (1662
bis 1722). Höhe 235 cm, Fel-
derbreilc jc 64 cm. Wien, Pn-
laiS Schwnrzcnhcrg. Uorller-
xeile: jngdszenen; Figuren,
Architekturen und einzelne
landschaftliche Elemente er-
haben und polychromiert auf
schwarz-goldenem Grund.
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über das Dramatisch-Aktive; am reizvollsten unter den kleinen
Szenen ist wohl das Detail aus dem zweiten Feld von links: Auf
einer steinernen Bogenbrücke schon wir ein berittenes Jäger-
paar, das, von jagdhunden begleitet, gemächlich seines Wege:
zieht und auf den behandschuhtcn Unterarmen jagdfalken
trägt.
Die Farbigkeit ist ganz irreal. Der Himmel weist durchgehend
Goldgrund auf; viele Bäume und einige Pferde sind in mehreren
Blaulönen gehalten, weitere bestimmende Farben sind braun
in mehreren Abstufungen sowie Creme und caiä-au-lail. Der
Irrealität des Koloritcs entspricht der Charakter der Zeichnung,
in der sich treffsichere Naturbcobachtung und extremer Kon-
ventionalismus glänzend vertragen. Die formclhahcn Elemente
muten uns nicht unbekannt an, die Zeichen- und Bcgriiihaftig-
keit der Felsen, die Schcmatik der Bäume, die verkehrte Per-
spektive architektonischer Elemente, die durchgehende Flächig-
Abb. 2: Rückxeitc: Gcbirgige
Flußlandschnft mit Architek-
luren und figuraler Sxaffage
in Gold auf schwarzem Grund.
Taoistischcr "Pumheismus"
bestimmt den Grundcharakter
dieser Schöpfung, die das Auf-
gehen u-d Dahinsinkcn allen
menschlichen Lebens und
Treibens in der allmächtigen
Natur zum Inhalt hm.
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