des ostern-ungar. Exportvereines; c} durch Subventionen der übrigen Handels- und
Gewerheltammern und d] durch Subventionen von commerciellen und gewerblichen
Vereinen und Corporationen.
In der Sitzung am 17. December v. J. wurde folgender die nächste Londoner
Weltausstellung betreffende Erlass des Handelsministers mitgetlieilt: i-Da aus den
Berichten der Kammer ersichtlich ist, dass die hervorragendsten Vertreter der einheimischen
Production der beständigen Aufforderung zur Betheiligung an internationalen Ausstellungen,
durch welche die ruhige Entwicklung der industriellen Thätigkeit gefahrdet wird, seit
Jahren müde sind; da ferner eine nur lückenhafte Vertretung unserer Industrie, oder
deren bloße Vertretung durch Firmen zweiten oder dritten Ranges bei solchen Anlässen
den Ruf und die Exportchancen der österreichischen lndustrie eher benachtheiligt als
fördert, und da speciell die auf Privatspeculation begründeten analogen Unternehmungen
der letzten Jahre sich lediglich für die Unternehmer gewinnbringend erwiesen, den
Ausstellern aber nur in vereinzelten Fallen die erwarteten Vortheile gebracht haben, so
sehe ich mich weiterhin nicht in der Lage, die Betheiligung von Privatunternehmungen
der bezeichneten Art zu unterstützen, in dern vorliegenden Falle um so weniger, als der
nahegerückte Termin der Eröffnung der Ausstellung eine specielle Vorbereitung auf die
Beschickung derselben kaum mehr gestattet und dem Handelsministerium die Reglements
dieser Ausstellung bis zur Stunde nicht vorliegen: Die lI. Section der Handelskammer
billigte diese Erwägungen des Handelsministers.
(Gegen die Luxulmbbel.) Das Unterrichtsministerium hat an die Fachschulen
für Schnitzarbeiten und Möbeltischler einen Erlass gerichtet, in welchem auf Grund der
lnspections-Berichte und der eigenen Wahrnehmungen seitens der Organe des Unter-
richtsministeriums einige Winke in Betreff der an diesen Anstalten anzufertigenden
Schulerarbeiten ertheilt werden. Es ist Thatsache, dass bei diesen und bei vielen ähn-
lichen Anstalten die Anfertigung reich ornamentirter und durch Schnitzereien verzierter
Möbel als das endliche und höchste Ziel der Unterweisung und Ausbildung der Fach-
schüler und der Leistungsfähigkeit der Fachlehranstalten betrachtet wird. Wenngleich
das Unterrichtsministerium zunächst an diesem Endziele des fachlichen Unterrichtes nichts
zu ändern gesonnen ist, so kann es doch nicht umhin, hervorzuheben, dass die lnten-
tionen, welche die Regierung bei Errichtung der bezüglichen Fachschulen hatte, nicht die
Forderung dieser Art der Möbel-Erzeugung allein und in erster Linie war, daher es sich
mit der fast ausschließlichen Cultivirung dieser Richtung nicht befriedigt findet, sondern
vielmehr das Schwergewicht der Unterweisungen auf die Hebung und Veredlung der
localen und hausindustriellen Schnitzerei gerichtet wissen will. Auch scheint es noth-
wendig, zu erwähnen, dass in der Möbel-Erzeugung den localen Bedürfnissen insoferne
Rechnung getragen werden kann, als man sich den einfachen Möbeln mehr zuwenden
und die kostspieligen, daher schwer verkäuflichen, reich geschnitzten und ausgestatteten
Möbel weniger cultiviren möge.
(Wiener Bomben-Verein.) ln der Ausschusssitzung, welche am io. Janner unter
dem Vorsitze des Präsidenten Herrn Dr. Moriz Lederer stattgefunden hat, kamen zwei
Zuschriften Sr. fnrstl. Gnaden des hochw. Herrn Fursterzbischofs von Wien zur Ver-
lesung. Die erste enthält die kirchliche Bewilligung zur Entfernung des am Kanzelpteiler
befindlichen Altars; die zweite das Ersuchen, durch eine Commission von Sachverstän-
digen den Platz für den Neustadter Altar bestimmen zu lassen. Ueber Vorschlag des
Hrn. Dombaumeisters wird daher der Ausschuss nach der Besichtigung der Restaurations-
arbeiten im Dome selbst die Wahl dieses Platzes sowie jenes Ortes treffen, wo die Namen
der Förderer in den Stein des Domes eingemeißelt werden sollen. - Der Ankauf und
die Aufstellung des genannten Altars, welcher mit seinem Figurenreichthum und seiner
Farbenpracht eine Zierde des Domes bilden wird, verursachen dem Vereine eine Mehr-
auslage von 11.000 H. Da eine Restringirung der bisher zur Restauration des Kirchen-
gebaudes jährlich gewidmeten Summe von 25,000 ü. nicht vorgenommen werden kann,
ohne die allseits so sehnlich gewünschte Beendigung der großen Bauarbeiten aufzu-
schicben, und die Geldmittel des Vereines dadurch geschwächt sind, dass dessen An-
suchen um eine Subvention aus Staatstnitteln, die für die Jahre i88i und 82 mit je
ioooo B. bewilligt war, weder im Jahre i883 noch im heurigen Jahre entsprochen
werden konnte, so zog der Ausschuss mehrere auf die Erhöhung der Einnahmen ge-
richtete Schritte in reifliche Erwägung und ist überzeugt, dass dieselben bei der großen
Anhinglichkeit der Bevolkerung an die Stephanskirche auch von Erfolg begleitet sein
werden. -- Einer schriftlichen Anregung der k. k. Central-Commission für Erforschung
und Erhaltung der Kunst- und histor. Denlimale folgend, wurde nach einer geschicht-
lichen Darstellung des Herrn Prof. Dr. W. A. Neumann beschlossen, den aus St. Stephan
stammenden, derzeit in der St. Helcnaltirche bei Baden befindlichen sogenannten ivTöpfer-
altar- (Dreifaltigkeitsaltar) - ein interessantes Kunstwerk des t5. Jahrhunderts - wieder
fur den Dorn zu erwerben.