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Full text: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIX (1884 / 221)

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Schatzkammer bewilligt worden. Mit dem Auswählen dieser Gegenstand: wurde Graf 
Edmund Szechetiyi betraut. 
(Internationale Ausstellung in London.) im n. o. Gewerbevei-ein fand am 
14. Januar die Wahl der Cornmission der österreichischen Aussteller statt. Gewählt 
wurden: Erbgraf Harrach, Ritter Klein von Ehrenwalten, Reichsraths-Abgeordneter 
Matscheko, Anton Fix, Hermann Gerhardus, Ed. Göpfert, C. L. Lustig, Alb. Milde, Joh. 
Orel, M. Salcher, Franz Stiasny, Jos. Thonet, Ernst WahliB. - Die Miethe ist für die 
österreichischen Aussteller auf fast die Hälfte des Normalsatzes, nämlich auf H. i7 per 
Quadratmeter (für 6 Monate; reducirt worden. Der für die österreichischen Aussteller 
reservirte Raum von 40.000 Quadratfuß zahlt der Lage nach zu den günstigsten des 
ganzen Ausstellungsgcbaudes. 
(Erweiterung der Haaa- und Czjzelisohen Fabrik.) Aus Sclllnggenwald wird 
berichtet, dass der abgebrannte Theil der Haas- und Czjzelfschen Porzellan-Manufactur 
demnächst wieder zum Aufbau gelangt, wobei die ohnedies großartig angelegten Fabriken 
Schlaggenwald und Chodau eine neuerliche Vergrößerung erfahren werden. ln 
Folge der von der Fabriksleitung getroffenen Verfügungen ist keinerlei Störung im Be- 
triebe der Porzellan-Manufacturen eingetreten. Die Firma beschäftigt derzeit schon mehr 
als zooo Arbeiter. 
(Kunstlnduslrio in Indien.) Ein vor Kurzem in Calcurta zum Zwecke der For- 
derung der indischen Kunstindustrie in's Leben getretenes Comite hat der Regierung 
eine Reihe von Vorschlagen zur Erreichung dieses Zieles unterbreitet. Vor Allem wird 
die Errichtung von Museen in jeder Provinz des Reiches angeregt, in welchen vorzugs- 
weise die besten alten und modernen Erzeugnisse jener Kunstgewerbe vorgeführt werden 
sollen, die in der Provinz ihren Sitz haben. Die mit der Leitung dieser Museen betrauten 
Functionare hätten regelmäßig die Werkstätten der Arbeiter zu besuchen, denselben 
Rathschlage zu ertheilen, die besten Arbeiter ausfindig zu machen und den Verkehr 
zwischen diesen und dem kaufenden Publicum anzubahnen. 
Dem Britischen Museum ist auf der südostlichen Seite ein neuer imposanter 
Flügel angefügt worden, der einen Flachenrauin von 12.080 Quadratfuß bedeckt und vier 
Stockwerke hoch ist; derselbe dient ausschließlich für Bibliothekzwecke und 
enthält im Parterre und Mezzaiiin Leseraume. M. A. Z. 
(Kbnigl. Webe-, Farberei- und AppreturvSohule zu Krefeld) Am i5. De- 
cember fand die Einweihung des großartigen und prachtvollen neuen Gebäudes der König- 
lichen Webc-, Ftrberei- uud Appretur-Schule statt. Die Gründung und der Plan der 
Schule beruhen auf einem eingehenden Studium, welches eine von der Regierung im 
Jahre 1878 nach Frankreich entsandte Deputation gemacht hat, die aus den Geheimen 
Ober-Regierungsrathen Dr, Wehrenpfennig und Lüders aus Berlin, sowie dem 
Geh. Commerzienrath Heirnendahl und Emil de Greiff aus Krefeld bestand. Die 
genannte Deputation besichtigte die namentlich im südlichen Frankreich zahlreich vor- 
handenen Einrichtungen, welche zur Förderung der Textil-Industrie geschaffen wurden 
und kam zu dem Ergebniss, dass unter Benutzung der mit den Fachschulen in Deutsch- 
land und anderwarts gemachten Erfahrungen eine Anstalt gegründet werden müsse, in 
welcher theoretischer und praktischer Unterricht in allen Zweigen der Textil-lndustrie 
ertheilt werden solle. Die bis dahin in bescheidenem Umfange in Krefeld bestandene 
Webeschule wurde nach diesem Plane reorganisirt, hczw. neu geschaffen, so dass jetzt 
eine Anstalt entstanden isi, wie eine zweite in ganz Europa nicht zu finden ist. Unter- 
richt wird in dieser Anstalt ertheilt im Zeichnen und Malen mit Rücksicht auf Weberei, 
Druckerei und andere Zweige der Textil-Industrie, in der Maschinenbaukunde etc., im 
praktischen Weben von Sammeten und von gemusterten Stoffen aus den verschiedenen 
Wcbematerialien auf Hand- wie auf mechanischen Webstühlen aller Systeme. Es schließen 
sich hieran Vortrage über Motore, Spinnerei- und Appreturmaschinen, praktische Uebungen 
an mechanischen Stühlen etc. Das Gebäude, ein stattlicher Bau, sowie die innere Ein- 
richtung, insbesondere die Maschinen, wobei die neuesten Erfindungen berücksichtigt 
wurden, kostete etwa eine Million Mark; es trugen zu derselben der Staat, die Gemeinde, 
die Handelskammer, der hiesige Fabrikanten- und Hnnrlelsstand, sowie die Provinzial- 
verwaltung nach Kräften bei. 
(Zweiter Gongresa der deutschen Kunatgewerbe-Voreine.) Der Münchener 
Kunstgcwerbe-Verein veröffentlicht soeben den Bericht über den zweiten Congress der 
deutschen Kunstgewerbe-Vereine, welcher im September zu München tagte. Die Congress- 
beschlüsse, welche unsere Leser zumeist interessiren dürften, sind auf Seite 138 ff. des 
Berichtes zusammengestellt und seien hlos folgende besonders hervorgehoben: 
Der Congress beauftragte den derzeitigen Vorort München, sich alsbald mit den 
maßgebenden Factoren Berlins in's Benehmen zu setzen, um die Abhaltung einer
	        
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