Zil
Ueber die ausgestellten Gegenstände wird ein illustrirter Katalog herausgegeben
werden, welcher dem Besucher als Führer und dem Kleingewerbetreibenden als Nach-
achlsgebuch, resp. dauernd als Adressenlexikon zu dienen bestimmt ist. Derselbe wird
nebst einem allgemeinen Tbeile Namen und Adresse des Ausstellers, sowie eine kurze
Beschreibung, event. auch Illustration einzelner Ausstellungsobjecte, geordnet nach Gruppen
und Classen, enthalten.
(Japanische Ausstellung in Berlin.) Am r. Mai nächsten Jahres wird in dem
Hauptgebäude der ehemaligen Hygiene-Ausstellung, wie die tVossische Zeitung: meldet,
eine ja p a n i s c h e A u s s t e l I u n g erbdhet werden, die unter dem Protectorat der
japanischen Regierung steht. Das lnnere des Gebäudes wird zu diesem Zweck in ein
japanisches Dorf umgewandelt werden, in welchem sich in naturgetreuer Weise die Sitten
und Gebräuche der Japaner entwickeln sollen. In der Nahe des Lehrter Bahnhofs, ungefähr
an der Stelle, an welcher zu Zeiten der Hygiene-Ausstellung das Gestein-Panorama Auf-
stellung gefunden hatte, wird ein großer freier Platz errichtet werden, auf welchem das
industrielle Leben der Japaner ein getreues Spiegelbild finden soll. In dem oberen Theile
des Ausstellungsparkes, in dem sogenannten nassen Dreieck, wird ein japanisches Theater
errichtet werden. An dieser Stelle werden auch die gymnastischen Spiele der Japaner
zur Aufführung gelangen. Die gesammten Ausstellungsräume werden durch elektrisches
Licht erleuchtet werden, welches ebenfalls von den Japanern eingeführt und geleitet
werden wird. An der Ausstellung werden sich ungefähr 300 Japaner, hauptsächlich Hand-
werker, betheiligen.
(Fußbbdelx aus Glas.) In Paris ist in den letzten Jahren der Glasfußboden un-
gemein in Aufnahme gekommen. Besonders in gewissen Geschäften, in allen neuen
Bank- etc. Gebäuden besteht der ganze Fußboden des Erdgeschosses aus Glas, wodurch
der Keller erhellt und für Aufbewahren von Waaren, Werthpapieren und selbst zu
Werkstätten verwendbar wird. Das Comptoir d'Escompte hat seine ganze, ungeheuer
große Mittelhalle, um welche sich etliche zwanzig Zahlcassen anschließen, mit Glasfub-
boden belegt. Im Credit Lyonnais, am Boulevard des Italiens, bestehen alle Fußböden
des Erdgeschosses aus Glas, darunter auch der der ungeheuren, durch eine doppelte
Saulenreihe getheilten Mittelhalle, in welcher jetzt bei schlechtem Wetter die Abend-
börse stattündet. Ueberhaupt kommt der Glasfußboden bei allen Neubauten von Geschäfts-
hausern zur Verwendung. Derselbe ist auch sehr dauerhaft und deshalb nicht besonders
kostspielig. Die dazu verwandten Glasßiesen halten gewöhnlich 35 Ctm. im Quadrate,
sind 6-7 Ctm. dick und auf der Oberfläche gefurcht, d. h. durch etwa einen Ctm. tiefe
Furchen nach beiden Richtungen in kleine Vierecke oder Rauten getheilt, ura das Ab-
schleifen und Ausgleiten zu verhüten. Die Glasliiesen werden mit den Kanten auf einen
genau angepassten eisernen Rost gelegt, dessen Stlbe schmal aber hoch sind, um bei
größter Tragfähigkeit nur wenig Licht zu versperren. Die Glaslliesen werden gegossen
und sehen bei ihrer Dicke etwas grünlich aus. (Schweiz. Gewerbeblatt.)
Concursausschreibung.
Internationale Ausstellung von Arbeiten au: edlen Metallen und Legirungen
in Nürnberg 1885.
Für den Entwurf eines künstlerisch ausgestatteten Placates der Ausstellung wird
eine internationale Concurrenz erolfnet. V
Das Placat, in lithographischem Farbendruck auszuführen, soll ohne Rand 77 Ctm.
hoch und 52 Ctm. breit werden. Die Composition steht den Künstlern frei. Die in An-
tiquabuchstaben anzubringende Schrift lautet:
i-Untar dem Protectorate Sr. Majestät den Königs Ludwig II. von Bayern.
Internationale Ausstellung von Arbeiten aus edlen Metallen und Legimngen in Nürnberg.
I5. Juni bis 3a. September 1885.
Veranstaltet vom Bayrischen Gewerbemuseumm
Die Entwürfe müssen in allen Theilen durchgeführt sein und mit Motto versehen,
begleitet von einem verschlossenen Briefe, der den darauf bezüglichen Namen des Künst-
lers enthält, bis zum I5. October d. J. franco an das Bayrische Gewerbemuseum in
Nürnberg eingesendet werden.
Ein Preisgericht entscheidet über die Pramiirung. Als Preise sind ausgesetzt:
500 Mk. und zweimal 300 Mk.
_ Die pratniirten Entwürfe werden Eigenthum des Bayrischen Gewerbemuseums.
Dieses behält sich die Auswahl unter den eingegangenen Entwürfen vor.
Selbstverlag des k. k. Outerr. Museum! für Kunst und Industrie.
Buehrhnckerel von 0m nmiau am n. Wlu.