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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIX (1884 / 229)

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wir davon absehen, was von ausw�rts, das hei�t aus Gegenden, die nicht 
zum s�dlichen B�hmen geh�ren, eingesendet worden war, so fanden sich 
kaum mehr als ein halbes Dutzend verschiedener kunstgewerblicher 
Branchen vertreten. Entschieden im Vordergrunde standen die Glas- und 
Thon�fenfabriken. Von den Ersteren waren au�er der bereits genannten, 
noch die gr�flich Buquufsche Glasfabrik und die von C. St�lzle's S�hne 
auf der Ausstellung repr�sentirt. Von diesen lDreien nimmt, was Erzeugung 
von Luxuswaaren anbelangt, die Firma Meyer's Neffe ohne Frage den ersten 
Rang ein. Zun�chst in die Augen fallend, waren hier Imitationen jener 
Genres, welche Lobmeyr in den letzten Jahren in's Leben gerufen. Diese 
Objecte waren zwar weitaus nicht mit demselben Luxus und namentlich 
nicht mit derselben Delicatesse ausgef�hrt wie ihre Originale, behaupteten 
aber trotzdem noch eine gewisse Vornehmheit in Form und Decoration. 
Ganz besonders aber verdienen jene farblosen Gl�ser von geschmack- 
voller Form, verziert mit eingeschliFfenen zarten Ornamenten, riickhalt- 
lose Anerkennung. Dagegen ist bez�glich eines Genres, das sich die 
Imitation der bekannten Email cloisonne-Arbeiten theils ostasiatischer, 
theils franz�sischer Provenienz zur Aufgabe macht, Einiges zu bemerken. 
Von jeher hat ein Kunstgewerbe dem anderen Anregung gegeben, aber 
niemals ist Gutes geleistet worden, wenn diese Anregung eine einfache 
Uebertragung war, das hei�t: wenn man in dem einen Materiale die- 
selben Effecte angestrebt hat, welche dem anderen eigen sind. So ist es 
denn keineswegs vortheilhaft, mit der Decorationsweise jener Email- 
arbeiten auch die ganz specifischen Eigenth�mlichkeiten derselben zu 
imitiren. Der hellblaue Hintergrund jener Sch�sseln, Schalen und 
Vasen wirkt angenehm, weil die Farbe rnatt und glanzlos ist, beim 
Glase dagegen thut das grelle, gl�nzende Blau dem Auge weh. Ferner 
kann der Glasmaler mit seinem Pinsel viel freier und leichter hantieren, 
als der Ernailleur zwischen seinen St�bchen und Stegen. Das ist ein 
Vorzug, dessen sich eine rationelle, gesunde Technik nie entledigen wird, 
was aber irrationell ist, kann auch k�nstlerisch nicht befriedigen, ganz 
abgesehen davon, dass in diesem Falle die k�nstlerischen Effecte des 
Email cloisonne und des Glases so grundverschieden sind, dass selbst die 
peinlichste Nachahmung niemals ihr Ziel erreichen wird. 
Der Mehrzahl nach Objecte f�r den praktischen Gebrauch hatten 
die beiden anderen Fabriken, die gr�flich Buquofsche und C. St�lzle's 
S�hne ausgestellt, doch fanden sich auch hier einzelne in Forrn und 
Decor vollkommen gelungene Objecte, und verdienen namentlich die 
diamantirten Gl�ser der letztgenannten Fabrik vollste Anerkennung. 
Die Arbeiten aus der Fabrik von L. 8c C. Hardtmuth �bertrelfen die 
meisten anderen Hafnerarbeiten durch die vorz�gliche Wirkung ihrer 
Glasuren. Hardtmuth verwendet n�mlich nicht die sonst fast allgemein 
�blichen opaken Emailfarben, sondern durchscheinende eigentliche Hafner-
	        
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