Besitz an, was der Rat verweigert. Mit dem
i" _ XVIII. Jahrhundert trüben sich die Quellen,
die über den Besitz Aufschluß geben könnten.
Nach der im Stadtarchiv aufbewahrten hand-
schriftlichen Häuserchronik wäre das Haus
1724 Eigentum des Gottfried von Freienfels
gewesen; für 1744 weist es der Karninkataster
einer Frau von Rummerskirch, vorübergehend
auch dem Grafen von Oppersdorf, 1748 dem
Fürsten Karl von Liechtenstein zu.
Demgegenüber ist festzustellen, daß laut
einer Eintragung des Grundbuches Ritter
Wenzel Maximilian von Kriesch, kaiserlicher
Rat und königlicher Vize-Landeskämmerer
von Mähren, dieses Haus am 9. Juni 1724 an die Gräfin Marie Antonia von
„Zobor", Frau auf Göding, geborene Fürstin von Liechtenstein, verkauft
hat. Die Käuferin besaß damals schon das Nachbarhaus und bezahlte für
das soeben neu erworbene _ „auf dem sogenannten großen Platz ohnweith
der Marianischen Ehren Saulen" - 5500 Gulden.
Man könnte aus diesem Hinweise schließen, daß es sich bei jenem
Hauskauf um ein anderes Gebäude gehandelt habe. Indessen steht auch das
Haus Rudolfsgasse 3, von dem wir hier zu sprechen haben, als zweites neben
dem Eckhaus so nahe von der Mariensäule, daß jenes „ohnweith" un-
gezwungen auch auf den heutigen Dubsky-Palast zutrifft. Da die Adelshäuser,
wie erwähnt, der Stadt keine Abgaben zu leisten hatten, können uns die
Losungsbücher keinen weiteren Aufschluß gewähren.
Sieben Jahre nach jenem Hauskauf war der erste Gemahl der Gräfin
Maria Antonia, Graf Czobor, bereits tot, denn sie hatte 1731 in zweiter Ehe
den Grafen Harras zum Manne. Das Grundbuch nennt sie „verehelichte
Herzanin von Harras". Solange das Zimmer
im Brünner Hause stand, war eine genauere
Untersuchung der zum Teil schlecht beleuch-
teten Wandverkleidungen und insbesondere
des hoch oben am finsteren Fensterpfeiler an-
geschraubten Wappens untunlich. Dieses
Wappen (Abb. 1) wies wie die Familienüber-
lieferung auf die Piati, die nachweislich vor
den Dubsky Besitzer dieses Hauses gewesen
waren und ihnen nebst diesem samt seinem
Porzellanzimmer auch die Güter zu Tirnowitz
und Lissitz durch Heirat zugebracht hatten.
Ich habe übrigens schon 1902 (a. a. 0.,
Seite 14) die Frage offen gelassen, ob jenes
Abb. r. Wappen der Piati von Timowitz
_ _ _ _ Abb.z.Wa endCb as -
Wappen nicht „etwa neuere Zutat ist wie eine m, Hilf" M e um