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fullscreen: Maschinenwesen und Transportmittel, Wiener Weltausstellung Heft 8

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Section II. b. Maschinen für Faserstoff-Industrie. 
fachung gegen die gewöhnlichen Constructionen, als zur Bewegung der 
einzelnen Walzen anstatt der gebräuchlichen Stirnräder das bekannte 
Mehrkurbelsystein angewandt ist. Die sechs unteren Riffelwalzen 
sind nämlich mit ebenso vielen gleich langen parallel gestellten Kurbeln 
versehen, deren Zapfen sämmtlich in einer geraden Schiene ihre Lager 
finden. Von beiden Enden dieser Schiene ausgehende Arme vereinigen 
sich unterhalb gleichfalls zu einem Lager, welches die Warze einer 
Betriebskurbel von gleicher Länge und Stellung mit den Kurbeln der 
Riffelwalzen umfasst. Durch diese einfache Bewegungsvorrichtung hat 
der Aussteller die grosse Anzahl der an bisherigen Maschinen nöthigen 
Räder in hübscher Weise vermieden. 
Eine Maschine der unter b. genannten Kategorie befand sich in der 
italienischen Abtheilung. Sie besteht im Wesentlichen aus einem mit 
vier geriffelten Walzen garnirten Rade, welches bei seiner Rotation 
die Walzen über cannelirten, concentrisch zum Rade befindlichen und 
federnd unterstützten Platten hinwegführt. Der auf diesen Platten 
befindliche Flachs wird durch die Einwirkung der Riffelwalzen geknickt. 
Auch diese Constniction dürfte der Vorwurf treffen, dass die Entfernung 
der Riffeln von einander bei allen Walzen dieselbe sein muss, die Stengel 
daher nicht in so vielen Punkten geknickt werden können, wie bei 
allmählich enger werdender Riffelung. 
Zu der unter c. angegebenen Gattung gehören die in der ameri 
kanischen Abtheilung von Dr. Collyer und in der österreichischen 
landwirthschaftlichen Maschinenhalle von Luft ausgestellte Brech 
maschine. Die erstere nur für Flachs bestimmte ist eine Handmaschine 
und besteht aus einer in festen Lagern ruhenden geriffelten Walze, 
welcher von einer Kurbelwelle aus durch Rad und Getriebe eine gleich- 
massige rotirende Bewegung ertheilt wird. Oberhalb dieser Walze sind 
zwei kleinere gleichfalls geriffelte Walzen in einem Gestell so gelagert, 
dass sie bei der Drehung der unteren Hauptwalze vermöge der in ein 
ander greifenden Riffeln wie Zahnräder ebenfalls gedreht werden. Das 
Gestell? in welchem die kleineren Walzen angebracht sind, besteht aus 
zwei Seitenschilden, die lose drehbar auf die Achse der unteren Haupt 
walze gesteckt sind, und werden die nach unterhalb dieser Achse hin 
verlängerten Schilde durch einen Querbolzen verbunden, welcher durch 
eine Kurbel in hin- und hergehende Bewegung versetzt wird. Letzt 
gedachte Kurbel wird durch ein Räderpaar von der Handkurbelwelle 
aus bewegt. In Folge dieser Anordnung empfangen die beiden Brech 
walzen ausser der ihnen durch die Unterwalze mitgetheilten gleich- 
mässigen Rotation noch durch ihren schwingenden Lagerrahmen eine 
hin- und hergehende Bewegung auf dem Umfange der Unterwalze. 
Hierdurch wird, wie eine nähere Betrachtung des stattfindenden Vor 
gangs ergiebt, erreicht, dass jedeBrechwalze dieselbe Faserpartie zwischen 
sich und der Hauptwalze wiederholt ihrer Wirkung unterzieht, und es
	        
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